Table of Contents Table of Contents
Previous Page  22 / 48 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 48 Next Page
Page Background

Der 11. Dezember ist der in-

ternationale Tag der Berge.

Deshalb wird das „Stone Story

– Drei Zinnen Art Project“ von

Egon Tschimben im Rahmen

einer Ausstellung von Euregio

Kulturzentrum Grand Hotel

Toblach, Bibliothek Hans Glau-

ber und Naturparkhaus Drei

Zinnen vor den Vorhang geholt.

Nach einer kurzen Multivision

mit optischen und akustischen

Stimmungsbildern von Sepp

Hackhofer erfolgt die Eröff-

nung der Ausstellung. Im Fokus

steht Tschimbens zehn Kilo-

gramm schwerer Stein, den

er bereits seit zehn Jahren

in große Städte und Orte der

Kunst mitnimmt. Etwa zur

Biennale in Venedig, docu-

menta in Kassel, Lissabon,

London, Paris, Rom, Brüssel

und anderen mehr.

Hundert Bleistiftbilder

„Überall dort trat der Stein

bislang mit Menschen in Verbin-

dung“, so Tschimben. Denn er

bat Menschen aus aller Welt, auf

dem Stein ein Blatt zu schraffie-

ren, um letztendlich Hunderte

von Bleistiftbildern in Händen

zu halten. Was zudem heraus-

kam: mannigfaches Reden, in

Bildern, Gesten, Gebärden,

Worten und Orten. Der Stein in

seiner stoischen Ruhe – aus sei-

nem natürlichen Vokabular, dem

Berg, herausgenommen – gibt

den Anstoß, schafft Momente

flüchtigen und intensiven Dia-

logs, spontan und zufällig, ver-

dichtet und konzentriert in der

Materie des Steins und der Aura

des jeweiligen Ortes. „In zahl-

reichen Fotografien und Zeich-

nungen sind diese Momente

festgehalten und dokumentiert,

die bei der Ausstellung gezeigt

werden“, informiert Edith Strobl

von der Bibliothek Toblach. Un-

termalt wird die Ausstellung mit

Musikstücken aus allen Ländern,

die der Stein „bereiste“. Die

Ausstellung gibt den Besuchern

auch die Möglichkeit, Teil des

Kunstprojekts zu werden und

selbst auf dem Stein zu zeichnen.

„Jeder schleppt

Bürde mit“

Tschimben fand den Stein vor

Jahren am Fuße der Drei Zinnen.

„Dass er den Brocken seither auf

Reisen mittrug, muss eine tiefere

Bewandtnis haben, auch wenn

jeder Reisende im Grunde auf

jeder Reise eine Bürde mit-

schleppt – Sorgen, Ängste, Be-

schwernisse jeder Art: die Bürde

des Lebens halt“, erklärt Publi-

zistin Inga Hosp. Aber irgendwie

erinnert der Stein der Reisen

doch auch wieder an den Stein

der Weisen. Denn in Tschimbens

Idee verwandelt er zwar nicht

sich selbst, gibt aber Anlass für

Verwandlung: als eine Art mobi-

les Gästebuch, das im Koffer-

raum immer mitfuhr und an den

Stationen aktiviert wurde, auch

als steinernes Reisetagebuch

fungierend und als freundliche

Nötigung zum „Eintrag“ in den

Gäste-Stein.

Die Ausstellung, die bis 16.

Feber zu sehen ist, wird um 18

Uhr eröffnet.

Im Euregio Kultur-

zentrum Grand Hotel

Toblach eröffnet am

11. Dezember die Aus-

stellung „Stone Story –

Drei Zinnen Art Project“

von Egon Tschimben

aus Girlan. Der Künstler

reist schon seit zehn

Jahren mit einem Stein

durch die Welt und

bringt so einen kleinen

Teil der Südtiroler Berg-

welt zu den verschie-

densten Menschen.

Für das Kunstprojekt tourte Egon Tschimben (l.) mit einem Stein

durch Europa und machte unter anderem am Brandenburger

Tor in Berlin, vor dem Louvre-Museum in Paris, in Santiago de

Compostela, oder in London Station, bevor er im Euregio Kultur-

zentrum Toblach zu sehen ist.

Ein 10 kg-Stein „reist“

seit Jahren durch Europa

CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019

22