Der 11. Dezember ist der in-
ternationale Tag der Berge.
Deshalb wird das „Stone Story
– Drei Zinnen Art Project“ von
Egon Tschimben im Rahmen
einer Ausstellung von Euregio
Kulturzentrum Grand Hotel
Toblach, Bibliothek Hans Glau-
ber und Naturparkhaus Drei
Zinnen vor den Vorhang geholt.
Nach einer kurzen Multivision
mit optischen und akustischen
Stimmungsbildern von Sepp
Hackhofer erfolgt die Eröff-
nung der Ausstellung. Im Fokus
steht Tschimbens zehn Kilo-
gramm schwerer Stein, den
er bereits seit zehn Jahren
in große Städte und Orte der
Kunst mitnimmt. Etwa zur
Biennale in Venedig, docu-
menta in Kassel, Lissabon,
London, Paris, Rom, Brüssel
und anderen mehr.
Hundert Bleistiftbilder
„Überall dort trat der Stein
bislang mit Menschen in Verbin-
dung“, so Tschimben. Denn er
bat Menschen aus aller Welt, auf
dem Stein ein Blatt zu schraffie-
ren, um letztendlich Hunderte
von Bleistiftbildern in Händen
zu halten. Was zudem heraus-
kam: mannigfaches Reden, in
Bildern, Gesten, Gebärden,
Worten und Orten. Der Stein in
seiner stoischen Ruhe – aus sei-
nem natürlichen Vokabular, dem
Berg, herausgenommen – gibt
den Anstoß, schafft Momente
flüchtigen und intensiven Dia-
logs, spontan und zufällig, ver-
dichtet und konzentriert in der
Materie des Steins und der Aura
des jeweiligen Ortes. „In zahl-
reichen Fotografien und Zeich-
nungen sind diese Momente
festgehalten und dokumentiert,
die bei der Ausstellung gezeigt
werden“, informiert Edith Strobl
von der Bibliothek Toblach. Un-
termalt wird die Ausstellung mit
Musikstücken aus allen Ländern,
die der Stein „bereiste“. Die
Ausstellung gibt den Besuchern
auch die Möglichkeit, Teil des
Kunstprojekts zu werden und
selbst auf dem Stein zu zeichnen.
„Jeder schleppt
Bürde mit“
Tschimben fand den Stein vor
Jahren am Fuße der Drei Zinnen.
„Dass er den Brocken seither auf
Reisen mittrug, muss eine tiefere
Bewandtnis haben, auch wenn
jeder Reisende im Grunde auf
jeder Reise eine Bürde mit-
schleppt – Sorgen, Ängste, Be-
schwernisse jeder Art: die Bürde
des Lebens halt“, erklärt Publi-
zistin Inga Hosp. Aber irgendwie
erinnert der Stein der Reisen
doch auch wieder an den Stein
der Weisen. Denn in Tschimbens
Idee verwandelt er zwar nicht
sich selbst, gibt aber Anlass für
Verwandlung: als eine Art mobi-
les Gästebuch, das im Koffer-
raum immer mitfuhr und an den
Stationen aktiviert wurde, auch
als steinernes Reisetagebuch
fungierend und als freundliche
Nötigung zum „Eintrag“ in den
Gäste-Stein.
Die Ausstellung, die bis 16.
Feber zu sehen ist, wird um 18
Uhr eröffnet.
Im Euregio Kultur-
zentrum Grand Hotel
Toblach eröffnet am
11. Dezember die Aus-
stellung „Stone Story –
Drei Zinnen Art Project“
von Egon Tschimben
aus Girlan. Der Künstler
reist schon seit zehn
Jahren mit einem Stein
durch die Welt und
bringt so einen kleinen
Teil der Südtiroler Berg-
welt zu den verschie-
densten Menschen.
Für das Kunstprojekt tourte Egon Tschimben (l.) mit einem Stein
durch Europa und machte unter anderem am Brandenburger
Tor in Berlin, vor dem Louvre-Museum in Paris, in Santiago de
Compostela, oder in London Station, bevor er im Euregio Kultur-
zentrum Toblach zu sehen ist.
Ein 10 kg-Stein „reist“
seit Jahren durch Europa
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2018/JÄNNER 2019
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