CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2018
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auch beim jährlichen „Patenlauf“
rund um den Baggersee, der am
4. Juli stattfand. Doch das mehr-
stufige Gesamtprojekt hat auch
viele kreative Aspekte: Inspiriert
von der Klassenlehrerin und
einem Tiroler Medienspezialisten
schufen die Schüler etwa einen
Kurzfilm, der eine „Hymne an
die Liebe“ mit Drohnen-Film-
aufnahmen verbindet. Unter an-
derem segeln darin Papierflieger
mit einem handgezeichneten Por-
trät der kleinen Ella und der Bot-
schaft „Träume lernen fliegen“
durch die Lüfte. Das Video ist
auf YouTube zu sehen.
Ella hat einen schweren
Start ins Leben. Das
Kind mit Osttiroler Wur-
zeln wurde im Novem-
ber 2016 in Graz gebo-
ren. Später stellte sich
heraus, dass Ella an
dem seltenen Gendefekt
KAT6A leidet. Schüler
helfen den Betroffenen
nun mit einem Projekt.
Marlene und Patrick Oberwalder mit der kleinen Ella.
Dieses handgezeichnete Bild von der
kleinen Ella „erfliegt“ sich im Video den
Mittelpunkt.
Die kleine Ella mit Osttiroler Wurzeln
kam mit dem seltenen Gendefekt KAT6A
zur Welt.
sie nicht gerechnet hatten: Ella
leidet am äußerst seltenen Gen-
defekt KAT6A. Weltweit gibt es
erst über 100 Menschen, die
unter KAT6A gelistet sind.
Schwere Behinderungen können
so wie bei Ella mit diesem Gen-
defekt einhergehen, die langfri-
stige Therapien und chirurgische
Eingriffe notwendig machen.
Dies alleine fordert bereits vol-
len Elterneinsatz. Doch die
Krebserkrankung von Ellas
Mutter kam noch hinzu.
Ein kleiner Lichtblick
Für die leidgeplagte Familie
nun ein kleiner Lichtblick und
große Freude: Ella kann sitzen
und beginnt sich bereits hochzu-
ziehen. Laut Diagnose der Ärzte
wird sie fähig sein, sprechen zu
lernen. Doch ob es je für Ella
möglich wird, ein wenig zu
gehen oder selbstständig zu
essen? Oder zumindest zu
schlucken? All‘ dies ist offen.
Noch wird sie mittels Magen-
sonde ernährt. „Ella spielt gerne
mit ihren Spielzeugklötzen und
ihrer Puzzlematte und liebt es,
auf die Tastatur des Computers
ihres Vaters zu hämmern. Seit
einem Monat versucht sie auch
zu kriechen“, lassen die Eltern
wissen. Schüler der Innsbrucker
Handelsakademie waren von
dem Schicksal der kleinen Ella
und deren Eltern derart berührt,
dass sie sich zum Ziel setzten,
mehr Bewusstsein für seltene
Erkrankungen zu schaffen. Sie
schufen die Initiative „Ella
KAT6A – Wenn Träume fliegen
lernen.“
Kurzfilm auf YouTube
Mit dem Schulprojekt werden
daher zum einen Spendengelder
für die vom Schicksal doppelt
geschlagene Familie lukriert – so
KAT6A hat die kleine Ella fest „
Die Schule (HAK Innsbruck) wurde für ihr Hilfsprojekt
mit dem „Starke-Schulen-Award“ ausgezeichnet.
Als Ella zur Welt kam, war sie
bereits in Lebensgefahr. Sie er-
litt kurz nach der Geburt einen
Pneumothorax. Dabei gelangt
Luft in den Raum zwischen
Lunge und Rippenfell. Dies be-
hindert die Ausdehnung eines
oder beider Lungenflügel. Somit
erhielt Ella auch gleich eine Ma-
gensonde, weil sie nicht alleine
trinken konnte. Dann wurde den
Eltern Marlene und Patrick
Oberwalder im heurigen Jänner
eine Diagnose mitgeteilt, mit der