trieb.“ Das heißt? „Nach der er-
folgten Suche wird mit dem
Hund mit einer Beißwurst ge-
spielt und man lässt ihn danach
immer als Sieger hervorgehen.“
Das Spiel erfolgt aber natürlich
erst nach dem Abtransport des
Geborgenen. „Ist der Hund auf
der Suche, geht er immer nach
dem menschlichen Geruch und
kann dabei unterscheiden, ob
der Geruch von einem Bergret-
ter kommt oder von einem
Menschen unter der Schnee-
decke.“ Bis zu sechs Meter tief
kann ein Mensch unter einer
Lawine begraben sein, dass der
Hund ihn noch erschnüffelt.
„Die Tiefe hängt natürlich
davon ab, wie lange der Ver-
schüttete bereits unter der
Lawine liegt und wie die Be-
schaffenheit der Schneedecke
ist.“
„Hund sofort parat“
Ein Lawinensuchhund wird
immer von der Leine gelassen,
wenn er suchen soll. Das Kom-
mando „Such voran“ ist sein
Startschuss, meist vom unteren
Rand des Lawinenkegels aus.
„Aber Grisu, mit dem ich im
Schnitt zehn Einsätze im Jahr
absolviere, weiß schon bei der
Alarmierung, dass jetzt wieder
eine Suche ansteht. Denn so-
bald ich meine Einsatzkleidung
anziehe, steht er schon neben
mir.“ Egal, wo sich ein Lawi-
nenhundeführer, der zum Ein-
satz gerufen wird, gerade be-
findet: Er wird von dort vom
Helikopter abgeholt. Das Flie-
gen macht den Hunden nichts.
„Im Gegenteil. Sie genießen
das Schweben und den Aus-
blick. Beim ersten Mal sind sie
natürlich ein wenig ängstlich,
aber das vergeht schnell.“ Nach
einem Übersichtsflug werden
Führer und Hund beim Lawi-
nenkegel ausgesetzt. „Man
muss dann sehr vorsichtig sein
und genau beobachten, ob nicht
noch eine Nachlawine kommt.
Sie kann schon allein durch
Helikopter-Vibrationen ausge-
löst werden.“ Schließlich sind
Führer und Hund die ersten
Einsatzkräfte am Unfallort,
später kommen Einsatzleiter
und sein Personal nach.
Kein tägliches Training
Lawinensuchhunde leben bei
ihren Führern. Training steht
aber nicht jeden Tag an. „Das
wäre zu viel. Auch die Hunde
brauchen eine Pause.“ Christoph
Schneider freut sich, dass man
in Osttirol in Sachen Lawinen-
hunde derzeit wieder gut aufge-
stellt ist. Die aktuell acht Hunde
sind auf Lienz, Sillian und das
Defereggental verteilt und mit
ihren Führern meist alle bei den
Einsätzen dabei. „Dafür müssen
die Arbeitgeber der Führer mit-
spielen, wofür wir sehr dankbar
sein.“
Neben dem jährlichen Lawi-
nenhundekurs im Kühtai wer-
den noch etliche andere Übun-
gen bzw. Fortbildungen von
Führer und Hund absolviert.
Heuer brachte Schneider mit
Grisu bereits vier Einsätze hin-
ter sich (nicht nur auf der La-
wine). Man muss aktuell wei-
terhin mit erheblicher Lawi-
nengefahr rechnen. „Denn in
den Höhen liegt noch extrem
viel Schnee, und die Schnee-
decken sind durch Regen sehr
durchnässt.“ Martina Holzer
umgerechnet ist sie jetzt 90
Jahre alt.“ Timo verstarb vor
drei Jahren. Seinen Grisu hat
Christoph seit demWelpenalter.
„Ich habe ihn von der Klamm-
bachalm in Sexten. Seine Eltern
waren Hütehunde.“ Früher
wurden ausschließlich Schäfer-
hunde zu Lawinensuchhunden
ausgebildet. „Aber aufgrund
ihrer Krankheitsanfälligkeit
kam man vielfach von reinen
Schäferhunden ab.“ Neben
Mischlingen bevorzugt man
jetzt Australien Shephards oder
Labradors.
„Es macht Spaß“
Die Suche auf einer Lawine
ist für einen Lawinensuchhund
immer Spaß. „Über den Spiel-
oder Futtertrieb wird ihm die
Suche nach Verschütteten an-
trainiert. Wir in Osttirol ma-
chen dies meist über den Spiel-
Das Fliegen mit dem Helikopter zum Unfallort freut die Lawinensuchhunde. Sie genießen das Schwe-
ben und den Ausblick.
i Lawinen-Einsatz geglückt
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