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BRILLENSCHAF

PUSTERTALER VOLLTREFFER

APRIL/MAI 2018

13

„Faszinierend für die Züch-

tertag-Teilnehmer war auch,

unter welchen außergewöhn-

lichen Bedingungen hier Land-

wirtschaft betrieben wird“, so

Penker. Auch Züchter Gerhard

Bachlechner, der am Ende des

Winkeltales daheim ist, öffnete

für die Besucher seine Stall-

türen. Er hält an die 100 Kärnt-

ner Brillenschafe (Mutter-

schafe). Die ersten holte er sich

2005 auf den Hof. Fürhapter:

„Über Gerhard kamen wird

2007 auf die Brillenschafe.

Aktuell gibt es sieben Züch-

ter von Kärntner Brillenschafe

in Osttirol mit rund 270 Mut-

terschafen. Die meisten Züchter

und Brillenschafe leben im

Villgraten. Neben Fürhapter

und Bachlechner züchten noch

Franz Walder (ca. 40 Mutter-

schafe, Außervillgraten), Birgit

Mosmair (ca. 30, Matrei in

Osttirol), Otto Zlöwl (ca. 15,

Lienz), Willi Reiter (ca. 30,

Anras) und Sepp Wurzer (ca.

30, Außervillgraten) Brillen-

schafe.

„Villnösser Brillenschaf“

Gespannt war man auch auf

die Vorstellung des artverwand-

ten „Villnösser Brillenschafes“

aus Südtirol. „Es ist eigentlich

das komplett gleiche Schaf

wie das Kärntner Brillenschaf.

Der Hauptunterschied: Die

Nase ist sehr gekrümmt“, er-

klärt Fürhapter.

Südtirol schlug mit demVill-

nösser Brillenschaf hinsichtlich

Vermarktung ganz besondere

Wege ein: So nahmen sich dor-

tige Spitzenköche der Rasse an

und präsentieren in organisier-

ten Lammwochen verschiedene

Spezialitäten. Vereinbart wurde

im Rahmen des Züchtertages

eine intensivere Zusammenar-

beit beider Rassen, zudem wird

eine künftige Austragung eines

internationalen Züchtertages in

Südtirol angestrebt, nächstes

Jahr im April.

ImVillgratental scheinen sich

im Übrigen schon einige 100

Jahre Kärntner Brillenschafe zu

tummeln. „Denn die Schafe der

Krippe in unserer Kirche sind

Brillenschafe“, schmunzelt Für-

hapter.

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Kärntner

Brillenschaf

Das Kärntner Brillenschaf

wurde früher auch Seeländer-

schaf genannt. Es ging aus der

Kreuzung des alten Land-

schafes mit dem Bergamasker

Schaf und insbesondere dem

Paduaner Seidenschaf hervor.

Seinen Namen hat das kräf-

tige, mittelgroße, weiße Schaf

mit stark geramstem, unbe-

wolltem Kopf von den

schwarz gefärbten Ringen um

die Augen. Auch die Spitzen

der Ohren sind schwarz ge-

färbt. Die Kärntner Brillen-

schafe zeichnen sich durch ihr

beachtliches Gewicht, ihre

feine Wolle, besondere Stärke

und Munterkeit aus. Während

des Ersten Weltkrieges und in

der Zeit danach war das

Kärntner Brillenschaf in ganz

Österreichsehr beliebtt, nicht

nur wegen der ausgesprochen

hohen Schlachtausbeute und

der guten Wolle, sondern weil

es auch genügsam und frucht-

bar war.

„Rassenbereinigung“

Im Deutschen Reich kam es

dann auch in der Tierzucht zu

einer „Rassenbereinigung“.

Die Vielzahl an Schafrassen

wurde als hemmend für den

züchterischen Fortschritt ange-

sehen und so wurden 1939 alle

Bergschafrassen zum „Deut-

schen Bergschaf“ zusammen-

gefasst. In Österreich galt das

Kärntner Brillenschaf in Folge

bald als ausgestorben. Nur ge-

legentlich mendelten aus Be-

ständen weißer Bergschafe

Einzeltiere mit schwarzen Ohr-

spitzen und „Brillen“ um die

Augen heraus.

Mit der Erhaltungszucht in

Österreich begann man dann

vor rund 25 Jahren und ging

gezielt auf die Suche nach

Restbeständen dieser alten

Kärntner Rasse. 17 weibliche

und sechs männliche Tiere

konnten ausfindig gemacht

werden und mit ihnen begann

man die mühsame Erhaltungs-

zucht. 1992 zählte man dann

150 Kärntner Brillenschafe in

Österreich. Mittlerweile ist der

Bestand auf 5.250 Brillen-

schafe angewachsen, davon

5.000 weibliche Zuchtschafe

und 250 Zuchtwidder. In Süd-

tirol wird die Rasse unter dem

Namen „Villnößer Schaf“ ge-

züchtet und der Bestand auf

ca. 1.000 Tiere geschätzt. In

Deutschland beträgt der Ge-

samtbestand etwa 500.

Betriebsbesichtigung am „Feichtlhof“ der bei Familie Fürhapter.