Wir beide kennen uns ja bereits
länger. Vernetzungscafés hatten
wir schon zwei schon in Nie-
derdorf und Toblach“, erzählt
Kollegin Brugger. Zusätzlich zu
den Fortbildungsangeboten
schaue man sich ja auch die
Arbeitsweisen in den anderen
Kindergärten an, tausche Er-
fahrungen aus, informiere sich
über die jeweiligen Arbeits-
realitäten. „Wir wollen nieman-
dem etwas wegnehmen, son-
dern von den anderen einfach
nur lernen“, betont Brugger.
„Die räumliche Nähe der
Kindergärten und die unter-
schiedlichen Arbeitsfelder der
Kindergartenpädagoginnen er-
lauben ihnen durch die Projekt-
angebote einen Schritt aus dem
täglichen Arbeitskontext heraus
zu machen und eine neue Sicht
auf diesen zu erhalten“, erklärt
Gina Streit vom Regionsmana-
gement Osttirol (RMO) weiter.
Das Projekt verfügt über ein
Budget von rund 10.000 €, zu
85 % mit EU-Geldern finan-
ziert, den Rest tragen die Ge-
meinden Prettau und Assling.
„Letztendlich profitie-
ren die Kinder“
„Es ist mir ein Anliegen in die
Weiterbildung der Pädagogin-
nen zu investieren. Denn letzt-
endlich sind es unsere Kinder,
die von den Bildungsmaßnah-
men profitieren. Deshalb habe
ich auch gar keine weiteren mit-
finanzierenden Partner gesucht“,
erklärt Bgm. Bernhard Schnei-
der (Assling) seinen Beweg-
grund sich zu engagieren und
die Eigenmittel für ganz Osttirol
aufzubringen. Und Bgm. Robert
Alexander Steger (Gemeinde
Prettau), der auch Koordinator
des Regionalmanagement im
Pustertal ist, setzt nach: „Es geht
bei diesem Projekt ja nicht um
sehr große Beträge. Deshalb tra-
gen wir es als Gemeinde Prettau
für alle Gemeinden im Südtiro-
ler Pustertal mit.“
Die Projektleiterinnen arbei-
ten bereits an den nächsten An-
geboten. „Es ist jedes Jahr ein
langer Projekttag geplant sowie
Vernetzungstreffen alternierend
in Süd- und Osttirol.“
Martina Holzer
BILDUNG
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2018
10
Die Bürgermeister Robert
Alexander Steger (unten, Ge-
meinde Prettau) und Bernhard
Schneider (r., Gemeinde
Assling) bringen die Eigen-
mittel für das Projekt auf.
Es ist ein Novum: die Wei-
terbildung für Kindergarten-
pädagoginnen über die Grenze
hinweg. Und es war eine Her-
zensangelegenheit von Irmgard
Brugger (Kindergarten Inni-
chen) und Edith Lanser (Kin-
dergarten Assling) das 30-mo-
natige Projekt – bestehend aus
Workshops und Austauschtref-
fen – auf die Beine zu stellen.
Aus dem Vorhaben wurde ein
Interreg-Projekt „BILOG – Bil-
dung ohne Grenzen“, das am
21. April offiziell in Nußdorf-
Debant (Osttirol) startete. Die
Themen waren „Frühkindliche
Traumatisierung“ mit Fach-
begleitung seitens des Trauma-
pädagogikzentrums Graz und
„Motopädagogik und Zirkus-
pädagogik“ mit dem Leiter der
NaNo‘s Zirkusschule in Vorarl-
berg. Das Angebot richtete
sich an alle Kindergartenmitar-
beiterinnen der 33 Osttiroler
Gemeinden und 26 Südtiroler
Gemeinden im Sprengel Puster-
tal. Der Besuch wird von Tirol
und Südtirol als Weiterbildungs-
maßnahme anerkannt.
Anmeldungen
„Für die Workshops in Nuß-
dorf-Debant gab es 50 Teilneh-
merinnen“, freut sich Lanser.
„Ich bin sehr glücklich, dass es
Edith und mir gelungen ist, das
Projekt auf die Beine zu stellen.
Grenzüberschreitende
Weiterbildung für „alle“
Kindergartenpädagoginnen von Innichen und Assling sorgen dafür, dass
eine grenzüberschreitende Weiterbildung für ihre Kollegen im Südtiroler
Pustertal und Osttirol möglich wird.
Irmgard Brugger (Kindergarten Innichen) und Edith Lanser (Kindergarten Assling) initiierten ein Weiterbildungsprojekt, das für alle
Kolleginnen in Osttirol und im Sprengel Pustertal zugänglich ist.
Fotos: Martina Holzer