BRILLENSCHAF
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2018
12
kannt ist, liefert besonders feine
Wolle. Diese schätzen auch die
Brillenschaf-Züchter imVillgra-
tental. „Die Wolle ist nicht so
haarig, sondern so flauschig wie
Watte“, erzählt Manuel Fürhap-
ter, Ansprechpartner für Kärnt-
ner Brillenschafe in Osttirol. Ge-
meinsam mit seiner Familie be-
wirtschaftet er auf 1.700 m den
„Feichtlhof“ mit seiner knapp
600-jährigen Geschichte. Er hält
25 Mutterschafe der Rasse
Kärntner Brillenschafe. Pro
Schaf und Jahr fallen rund fünf
Kilogramm Wolle an. Auch die
Fleischausbeute ist bedeutend.
Sie beträgt 54 %. ZumVergleich
beim Tiroler Bergschaf: 40 %.
Pellets aus Heu
und Wolle
„Der ,Feichtlhof‘ gehört wohl
zu den ursprünglichsten Kärnt-
ner Brillenschaf-Zuchtbetrieben
Österreichs“, betont Eduard
Penker von der Landwirt-
schaftskammer Kärnten. Im
Rahmen des Züchtertages öff-
nete die Familie Fürhapter auch
ihre Stalltüren und stellte inno-
vative Produktentwicklungen
vor. „Wir machen Pellets nicht
nur aus Heu, sondern auch aus
der Wolle der Kärntner Brillen-
schafe“, erzählt Fürhapter.
Das Kärntner Brillenschaf ist ein Relikt aus alter
Zeit, das auch im Villgratental vertreten ist.
Unlängst ging dort der Kärntner Brillenschaf-
Züchtertag über die Bühne.
Großes Interesse herrschte am Kärntner Brillenschaf-Züchtertag. Man traf sich bei „Villgrater
Natur“, wo seit über drei Jahrzehnten Schafwolle verarbeitet wird.
Bei Kaiserwetter folgten An-
fang April an die 150 Teilnehmer
aus Österreich, Südtirol und
Bayern der Einladung des Schaf-
und
Ziegenzuchtverbandes
Kärnten ins Villgratental zum
Kärntner Brillenschaf-Züchter-
tag. Die Tagung wurde in den
Räumlichkeiten der „Villgrater
Natur“ abgehalten, wo seit Jahr-
zehnten Schafwolle zu Produk-
ten verarbeitet wird. Immerhin
lag der heurige Schwerpunkt des
Züchtertages auf der Wolle.
Denn das Kärntner Brillenschaf,
das zu den gefährdeten Haus-
tierrassen zählt und seit dem
18. Jahrhundert in Österreich be-
Im Villgraten drehte sich
alles um das Brillenschaf
Organisatoren Manuel und
Peter-Paul Fürhapter.