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11

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

15. JÄNNER 2018

CHRONIK

RGO

|

Rinderzucht

Zuchtvieh-

Versteigerung

am Dienstag, 23. Jänner 2018

in der RGO | Arena in Lienz

RGO|TZ – 04852/6655-722 –

tierzucht@rgo.at

R A I F F E I S E N

O S T T I R O L

GENOSSENSCHAFT

reg.Gen.m.b.H.

Angebot:

3 Pinzgauer-Kalbinnen

2 Holstein-Jungkühe

7 Fleckvieh-Kühe

71 Fleckvieh-Jungkühe

87 Fleckvieh-Kalbinnen

Zuchtkälber

Zeitplan:

8.30 Uhr Auftriebsende

10.30 Uhr Versteigerungsbeginn

Der Katalog ist unter

www.rgo.at

einsehbar

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Tel. 04762/35508

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PREIS

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Bezirksjägermeister Bruno Maurer, Rattendorf/Hermagor:

Jagd ist Freude und Verantwortung

„Es braucht den breiten, konstruktiven Dialog, damit die Jagd weiterhin nachhaltig

erfolgen kann und auch in Zukunft positiv gesehen wird“, ist Bezirksjägermeister

Bruno Maurer aus Rattendorf überzeugt. Die Jagd ist Kulturgut, steht aber im Span-

nungsfeld vieler Interessen und ist durch neue Entwicklungen immer neu herausge-

fordert.

Wichtig sei daher, Ver-

ständnis schon bei Kin-

dern und Jugendlichen

zum Thema Jagd zu we-

cken, und wohl auch Jäger

müssten Verständnis im

Umgang mit anderen

Gruppen, die sich der Na-

tur nähern und sie nutzen,

aufbringen. Das Wild, und

damit die Jagd, seien mit

immer mehr bzw. immer

öfter mit Störfaktoren

konfrontiert, etwa durch

mehr Verkehr, Freizeit-

Sportarten usw. Gerade deshalb

setze man auf „Besucherlen-

kung“, um Ruhezonen für das

Wild zu erhalten. Bruno Maurer,

Jg. 1951, aus Rattendorf ist ein

leidenschaftlicher Jäger, mit viel

praktischer Erfahrung und steter

Lernbereitschaft. Einer, der gut

erklären kann und zu vermitteln

versteht. Sich weidgerecht zu

verhalten, Jäger und Heger zu

sein, ist für ihn selbstverständ-

lich. Er hat schon als Kind das

Jagern bei Verwandten miterlebt,

ist im Freundes- und Nachbar-

schaftskreis damit aufgewachsen,

wurde selbst Jäger und erwarb

1976 seine erste Jagdkarte. „Jagd

soll wildtier- und weidgerecht er-

folgen. Jagd bedeutet „Verant-

wortung und Freude“ (Motto der

Kärntner Jägerschaft), unter­

streicht Maurer neben der Lei-

denschaft die Kompetenz und das

Verantwortungsbewusstsein, das

mit dem Handwerk des nachhal-

tigen Jagens einhergeht. Er sieht

die Jagd als Berufung mit hohem

Pflichtanteil. Auf die Einhaltung

der Abschusspläne zu achten, da-

mit die Wildschäden in der Land-

und Forstwirtschaft möglichst

gering ausfallen sowie einen art-

gerechten und gesunden Wild-

stand zu erhalten, das sind für ihn

wesentliche Zielsetzungen.

Jagdbezirk mit großer

Vielfalt

Der Lebensraum im Jagdbezirk

ist sehr vielfältig, ebenso der

Wildbestand. In den Auen und im

Talboden der Gail freuen sich die

wenigen Niederwildjäger auf

Ente und Hase. Die Fuchsjagd

motiviert viele Jungjäger, das

Rehwild kommt unter guten bio-

topischen Verhältnissen oft in An-

blick. Das Gleiche ortet der Be-

zirksjägermeister auch beim

Birk-, Hasel- und Auerwild. Die

Freude des Anblicks von Rotwild

mischt sich mit der Sorge von

Schälschäden. Sorgen bereitet

auch das Gamswild, das derzeit

von der Räude dezimiert wird. In

der ehemals rotwildfreien Zone

Lesachtal wurde mit einem Rot-

wildprojekt eine nachhaltige Be-

wirtschaftung des Wildlebens-

raumes eingeleitet. Im Bezirk

wird, zur erforderlichen und

nachhaltigen Wildreduktion, auch

die vieldiskutierte Stöberjagd

(Gemeinschaftsjagd mit spur-

lauten Hunden) als sinnvolle Er-

gänzung zu den übrigen Jagd-

formen auf Schalenwild prakti-

ziert. Jagen im artenreichen

Bezirk Hermagor macht allen

Jägerinnen und Jägern Freude,

dies bekommt der Bezirksjäger-

meister immer wieder bestätigt.

„Der Jagdbezirk Hermagor war

und ist stets aufgeschlossen für

Neues und hat wichtige und

beispielgebende Initiativen ge-

setzt“, sagt Maurer.

Die Projekte „Berg – Mensch –

Wildtier“ zur Besucherlenkung

und „Wald – Wild – Wissen“ für

Schulen und Kindergärten sind

umgesetzte und zukunftswei-

sende Konzepte, um über die vie-

len Zusammenhänge und Pro-

blemlagen zu informieren und

das Verständnis für Wild, Natur

und Weidwerk zu fördern. Auf

großes Interesse stoßen alljähr-

lich stattfindende jagdspezifische

Veranstaltungen im Bezirkshei-

matmuseum Möderndorf. Auch

das jagdliche Brauchtum wird

hochgehalten, u. a. gibt es

drei Jagdhornbläsergrup-

pen, die bei jagdlichen

Veranstaltungen ihr Kön-

nen beweisen. Maurer ist

seit September 2016 Be-

zirksjägermeister

des

Jagdbezirks

Hermagor

(81.229 ha), zuvor war er

seit 2009 stellv. Bezirks­

jägermeister. Der Bezirk

zählt 160 Jagdgebiete, ge-

gliedert in 121 Eigen-

jagden und 39 Gemeinde-

jagden, die je rund die

Hälfte der Fläche ausmachen.

Insgesamt gibt es 16 Hegeringe

die von verantwortungsbewussten

Hegeringleitern geführt werden.

Rund 760 Personen sind aktive

Jäger (davon 85 Jägerinnen). Im

letzten Jahr wurden an die 1.250

Stück Rotwild, 800 Gämsen und

3.000 Rehe erlegt.

„Dachmarke Jagd“

Maurer begrüßt die neue

„Dachmarke Jagd“ der Landes-

jagdverbände, weil sie Klarheit

und Orientierung geben will, wo-

für die Jagd steht. Sie sorgt sich

darum, dass das Wild und seine

Lebensräume in seiner Vielfalt

gesichert werden, weiters geht es

darum, Wissen über Jagd, Wild

und Natur zu verbreiten, und

Jagd will auch hochwertiges

Wildbret aus heimischen Re­

vieren zur Verfügung stellen. All

dies soll kompetent, respektvoll,

verantwortungsbewusst sowie

naturverbunden und umweltbe-

wusst geschehen. Auch das kürz-

lich beschlossene Kärntner Jagd-

gesetz sei positiv. Das größere

Mitspracherecht der Grundbe­

sitzer ist, da Jagdbeiräte schon

bislang die Interessen der Grund-

besitzer vertreten haben, als er-

weitertes Miteinander zu sehen,

so Maurer. Schäden durch ganz-

jährig geschonte Tiere wie Wolf,

Bär, Luchs oder Fischotter wer-

den mittels eines eigenen Fonds

finanziell abgegolten. Nicht nur

Bär und Luchs wurden im Bezirk

gesichtet, im Hegering Vorder-

berg wurden sogar schon Gold­

schakale beobachtet.

Maurer hat sehr viel, aber nicht

nur mit Jagd, zu tun, er fährt auch

gerne Motorrad, forscht in der

Lokalgeschichte und hält sie

schreibend fest. Mit seiner Gattin

Renate besucht er auch die zwei

erwachsenen Kinder, die in Wien

bzw. Zürich arbeiten. Auch be-

treut er gleichsam als „Kirchl-

wart“ die Scotti-Kapelle (Ge-

dächtniskapelle aus dem Ersten

Weltkrieg) der Nachbarschaft

Rattendorf auf der Rattendorfer

Alm. Als Nicht-Jäger danke ich

dem Bezirksjägermeister für sei-

ne sachkundigen Ausführungen

der vielen Aspekte, Zusammen-

hänge und Hintergründe; das

Thema Jagd – ein äußerst kom-

plexes (grenzüberschreitendes)

„Revier“.

Karl Brunner

Bezirksjägermeister Bruno Maurer.

Foto: k. brunner