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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
15. JÄNNER 2018
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Bergbau-Forscher Alfred Pichler
Pichler befasste sich eingehend mit historischen Bergbauen in ganz Kärnten und speziell mit dem Edelmetallbergbau im oberen Mölltal,
im Glocknergebiet oder in der Kreuzeckgruppe.
Die Edelmetallgewinnung in der
Gemeinde Großkirchheim im
Mölltal hat eine 600-jährige Ge-
schichte. Zehn Jahre davon gab
es eine Zinkgewinnung, wobei
weder der Rohstoff (Galmei) hier
gewonnen werden konnte, noch
die Abnehmer in Kärnten waren.
Aus diesem Grund sollte nicht die
Zinkgewinnung übergewichtet
bzw. die 600-jährige Edelmetall-
gewinnung in den Hintergrund
gerückt werden, sagt Alfred Pich-
ler, der sich eingehend mit histo-
rischen Bergbauen in ganz
Kärnten und speziell auch mit
dem Edelmetallbergbau im obe-
ren Mölltal oder mit dem Fra-
ganter Goldberg, den Bergbau
Kloben im Glocknergebiet oder
dem Bergbau Gasarn in der
Kreuzeckgruppe befasst hat. Das
sogenannte Waschgold wurde
aus den Flüssen Kärntens bereits
von den Kelten und Römern ge-
wonnen, aber das sogenannte
primäre - oder Berggold wurde in
Kärnten erstmals um das Jahr
1300 mit Hilfe von Stollen und
Schächten abgebaut. So hat Pich-
ler neue Quellen entdeckt, die
den primären Edelmetallbergbau
im oberen Mölltal mit dem Jahr
1232 beginnen lassen.
Schätze der Erde
Pichler ist ein Bergbauforscher
ersten Ranges und leidenschaft-
licher Mineraliensammler. Die
„Schätze der Erde“ haben es ihm
angetan. Er hat in jahrzehntelan-
ger Arbeit die umfangreichen Be-
standsaufnahmen der noch sicht-
baren Merkmale des historischen
Bergbaus in ganz Kärnten in zwei
Büchern dokumentiert: „Bergbaue
in Ostkärnten“ und „Bergbaue in
Westkärnten“ (2009), beides er-
schienen im Naturwissenschaft-
lichen Verein für Kärnten. Am Bei-
spiel der heutigen Gemeinde
Großkirchheim zeigt Pichler auf,
was sich in Sachen Bergbau alles
getan hat, der Leser erfährt, wie
reichhaltig und spannend die Berg-
bauhistorie war. Unter anderem
informiert der Bergbau-Historiker
auch über reiche Gewerkenfami-
lien. Melchior Putz (im 16. Jhdt.)
war der erfolgreichste Gewerke im
oberen Mölltal, er betrieb 361
Gruben gemeinsam mit den Kirch-
bergern und Weitmosern, besaß je
ein Pochwerk im Fleißtal und in
Döllach, ebenso Goldmühlen,
Röstanlagen und die alte Schmelz
in Döllach.
Erkenntnisdrang
Der 1939 geborene Pichler stammt
aus Lana in Südtirol, verbrachte die
Jugend in Nordtirol, wurde Unter-
offizier beim österreichischen Bun-
desheer und lebt in Viktring, wo es
seine einzigartige Mineralien-
sammlung zu bewundern gibt. In
42-jähriger Dienstzeit wurde er
zum Hochalpinisten und Sportleh-
rer ausgebildet. Die Teilnahmen an
fünf Militärweltmeisterschaften im
Orientierungslauf waren Höhe-
punkte. Im 45. Lebensjahr begann
er Mikromineralien auf den Halden
der Kärntner Bergbaue zu sam-
meln, zu bestimmen und veröffent-
Alfred Pichler ist leidenschaftlicher
Bergbau-Experte. Foto: k. brunner
lichte Kurzberichte darüber. Viele
neue Schürfe und Stollen ent-
deckte er mit Prof. Helmut Pras-
nik. Mithilfe fachlicher Literatur
und Befragung der Bevölkerung
konnte er verschollene Lagerstät-
ten finden. So begann sich eine
montangeschichtliche Informati-
onslücke zu schließen, durch Be-
schreibungen und grafische Dar-
stellung in der österreichischen
Detailkarte. Sachüberreste wie
Gebäuderuinen, Werkzeuge, be-
fahrbare Grubengebäude und
Einbaue, Einbruchspingen und
Halden, Erze, Schlacken, Ge-
brauchsgegenstände, viele Aufbe-
reitungs- und Verhüttungsanla-
gen hat Pichler erfasst, überprüft
und zeitlich eingeordnet. Seine
Feld-, Archiv- und Schreibarbeit
erstreckte sich auf den gesamten
Kärntner Raum über 30 Jahre,
und die Arbeit geht weiter. Pich-
ler bewies unglaublichen Einsatz
und Erkenntnisdrang. Er besuchte
über 600 Lagerstätten in der Na-
tur, die er aufgenommen und dar-
gestellt hat. Die ergiebigsten La-
gerstätten in Kärnten waren die
Eisen-, Blei- und Edelmetalllager-
stätten, die hunderte Jahre das
Wirtschaftsleben des Landes, ne-
ben der Landwirtschaft, prägten.
Karl Brunner
Einstimmigkeit im Hermagorer Gemeinderat
Das ausgeglichene Budget, die weitere Finanzierung von Ausbau der Wasserversorgungsanlagen, Hochwasser-
schutz und Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer standen u. a. auf der Tagesordnung bei der letzten Sitzung
im Jahr 2017. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig beschlossen.
Das ausgeglichene Budget
2018 beläuft sich auf 17,820.900
Euro. Der ordentliche Haushalt
beträgt 16,746.000 Euro, der
außerordentliche
Haushalt
1,074.900 Euro. Für Bürgermei-
ster und Finanzreferent Siegfried
Ronacher erfreulich: „Trotz
Mehrausgaben bei den Kranken-
anstalten und Sozialhilfe (insge-
samt 3,062.200 Euro) ist Geld
für Wirtschaftsimpulse und frei-
willige Leistungen im Budget
vorgesehen“. Es sind eine Reihe
von Maßnahmen und kräftige
Wirtschaftsimpulse festgelegt,
wie z. B. die Sanierung der Ge-
meindestraßen (169.000 Euro),
der Wildbach- und Flussverbau-
ungen (200.400 Euro), das Lea-
derprojekt Orts- und Stadtent-
wicklung (33.200 Euro), die
zweite Teilzahlung der Drehlei-
ter FF Hermagor (42.000 Euro),
der Ankauf des Kleinlöschfahr-
zeuges der FF Mitschig (80.000
Euro), ein Grundstücksankauf in
Möderndorf (83.800 Euro), der
Ankauf eines Multifahrzeugs für
den Bauhof (98.000 Euro) und
das MADE-Projekt Almerlebnis
(470.800 Euro). In die Sanie-
rungen und Erweiterungen der
Wasserversorgungsanlagen Her-
magor, Sonnenalpe Nassfeld
und Schlanitzer Alm werden ins-
gesamt 2,100.000 Euro inves
tiert. Um die Abfallentsorgung
und -infrastruktur auch hinsicht-
lich der biogenen Abfälle zu-
kunftsorientiert gewährleisten zu
können, wird per Gemeinderats-
beschluss nun das Grundstück,
der Kompostanlage angekauft.
Das Areal umfasst 4.900 Qua-
dratmeter und wird von der
Stadtgemeinde Hermagor-Pres-
segger See vom Grundeigentü-
mer erworben. Die nächsten ge-
planten Schritte sind die Gene-
ralsanierung der Rottefläche, die
Neuerrichtung des Anlieferbe-
reiches sowie die Anschaffung
eines Kompostwenders und der
Anschluss ans Kanalnetz. „Die
Modernisierung ist einfach not-
wendig, um den gesetzlichen
Anforderungen zu entsprechen“,
informierte Abfallreferent Bgm.
Siegfried Ronacher.