WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2017
23
Wirtschaftsmeldungen
Die Bekanntheit der Dolomi-
ten zu steigern sowie das
Wissen über die Dolomiten zu
fördern und zu einer Aufwer-
tung des gesamten Gebiets
beizutragen – das sind Aufga-
ben des Dolomiten UNESCO
Welterbes. Eine Maßnahme, um
diese Ziele zu erreichen, ist die
Schaffung von Welterbe-Terras-
sen. „Unter Welterbe-Terrassen
werden Aussichtspunkte am
Berg verstanden, die sich an
gut erreichbaren Orten befin-
den wie etwa nahe von Berg-
stationen, und an denen viele
Wanderer vorbeikommen“, er-
klärt Umweltlandesrat Richard
Theiner. Bevorzugt werden
Aussichtspunkte, die einen
Überblick über Berggruppen
bieten und die sich gut dafür
eignen, geologische oder geo-
morphologische Phänomene
der Dolomiten zu erklären.
Standorte ermittelt
„Die Welterbe-Terrassen er-
zählen, was die Dolomiten so
außergewöhnlich macht. Sie
leisten damit einen wichtigen
Beitrag zu deren Verständnis“,
setzt Theiner nach.
In den Ländern Südtirol,
Belluno und Trentino, in denen
sich das Dolomiten UNESCO
Welterbe befindet, wurden
31 Standorte für Welterbe-
Terrassen ermittelt. Davon be-
finden sich acht in Südtirol.
Die erste Welterbe-Terrasse
wurde 2015 am Strudelkopf in
der Gemeinde Toblach nach
einer Vorlage des Architekten
David Messner und des
Künstlers Franz Messner
realisiert. Die nächste Welterbe-
Terrasse wird in Gröden auf
der Mastlé-Col Raiser errichtet.
Bürgermeister Moritz Demetz
(St. Christina): „Wir hoffen
damit einen zusätzlichen Bei-
trag leisten zu können, um
Einheimischen und Gästen die
einzigartige Landschaft, in der
wir leben, näherzubringen.“
Terrassen mit Weitblick
Welterbe-Terrassen in Südtirol, Belluno und Trentino
bieten neue Ein- und Ausblicke in die Entstehung der
Dolomiten. Die nächste wird in Gröden entstehen.
Seit November 2016 können
sich die Grazer an Freitagen,
Samstagen und vor Feier-
tagen von 23 bis 3 Uhr nach
Hause begleiten lassen – zu-
mindest telefonisch. Ein An-
gebot, das vor allem Frauen
das Gefühl von Sicherheit
geben soll. Sollte es zu einem
Zwischenfall kommen, ver-
ständigt die angerufene Ord-
nungswache die Polizei und
schickt sie zur jeweiligen Per-
son. Die Südtiroler Landes-
rätin Martha Stocker prüft nun
mit Vertretern der Stadtpoli-
zeikommandos von Bozen,
Meran, Brixen, Bruneck und
Schlanders, ob die Stadtpoli-
zei einen solchen – oder, noch
besser, einen 24-Stunden-
Dienst – anbieten könnte.
Nicht mehr Übergriffe
„Statistisch gesehen ist es
zwar nicht so, dass Übergriffe
in Südtirol zugenommen hät-
ten“, betonte Stocker. „Im All-
tag geht es aber auch um das
subjektive Sicherheitsempfin-
den der Frauen.“ Das Frauen-
büro rief bereits die sogenannte
Gitschn-Ap ins Leben, die Infor-
mationen und Notrufnummern
enthält. Das Angebot wird stark
angenommen. In größeren Ge-
meinden gibt es zudem das An-
gebot des Frauen-Taxis, bei
dem die Taxifahrer Frauen bis
zur Haustür begleiten.
Macht „Heimweg“-Telefon Sinn?
Land Südtirol will prüfen, ob ein „Heimweg“-Tele-
fon nach Grazer Vorbild eingerichtet werden soll.
Ziel ist es die subjektive Sicherheit zu stärken.
Seit über einem Vierteljahr-
hundert unterstützt das Land
Südtirol Projekte des Fairen
Handels. 110 waren es seit
1991 im Ausmaß von 2,9 Mio €.
Etwa in Ecuador, auf den
Philippinen, in Kenia, Indien
und Nepal. Zusätzlich werden
die Produkte des Fairen
Handels so wie Zucker, Tee,
Konfitüre oder Schokolade
zunehmend in Strukturen des
Landes verwendet. Darüber
hinaus wählen immer mehr
Südtiroler Bürger neben regio-
nalen Produkten bewusst auch
Produkte des Fairen Handels.
Die WFTO (World Fair Trade
Organisation) umfasst
400 Organisationen in 79 Län-
dern weltweit. Sie setzen sich
dafür ein, Kleinbauern in
benachteiligten Regionen der
Welt ein Auskommen zu
ermöglichen, indem sie ihnen
faire Preise für ihre Erzeugnisse
zahlen und diese auch vertrei-
ben, etwa über die Weltläden.
Auszeichnung
Der Präsident der WFTO,
Rudi Dalvai, überreichte un-
längst Landeshauptmann Arno
Kompatscher für das Land
Südtirol die Auszeichnung Fair-
Trade-Land. Dalvai betonte:
„Südtirol leistete Pionierarbeit,
als hier vor über 30 Jahren der
erste Weltladen eröffnete.“
Die Landesregierung be-
schloss jetzt auch, sich den
über 2.000 Regionalregierun-
gen aus 27 Ländern anzu-
schließen, die an der Kampa-
gne Fair Trade Towns Interna-
tional – Local Government
teilnehmen und deren Prinzi-
pien unterstützen. „Denn wir
möchten noch stärker auf die-
ses Instrument der Entwick-
lungszusammenarbeit setzen“,
sagt der Landeshauptmann.
Südtirol ist nun „Fair-Trade-Land“
Fairer Handel ermöglicht den Bauern in aller Welt
ein Auskommen in ihrer Heimat. Südtirol nimmt
an einer weiteren Initiative teil und wurde jetzt als
„Fair-Trade-Land“ ausgezeichnet.
Vertreter der Stadtpolizeikommandos von Bozen, Brixen, Meran,
Schlanders und Bruneck, LR Martha Stocker, Ulrike Oberhammer
(Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit) und LA Ulli
Mair diskutierten die Möglichkeiten eines „Heimweg“-Telefons.
Foto: LPA/Szabo
Atemberauber Ausblick von der Strudelkopf-Terrasse. Foto: LPA
Rudi Dalvai überreichte LH
Arno Kompatscher die Aus-
zeichnung der WFTO.
Foto: LPA/rm