„Das Rittner Bahnl wurde
nicht wieviele andere Bahnlinien
Ende des vergangenen Jahrhun-
derts Opfer des Zeitgeistes, son-
dern ist auch heute ein wichtiges
und beliebtes Mobilitätsmittel,
ein Vorzeigemodell für umwelt-
freundliche Mobilität im Berg-
gebiet und ein charmantes Bei-
spiel für das harmonische Ne-
beneinander von Alt und Neu“,
sagt Südtiroler Landeshaupt-
mann Arno Kompatscher. Die
Bahn „erlebte“ im Vorjahr über
eine Million Einstiege. Tendenz
steigend. Pünktlich zur 110-
Jahr-Feier wurde nun auch der
Platz zwischen Bergstation und
dem Bahnhof der Rittner Bahn
für die Fahrgäste weiter, über-
sichtlicher und sicherer gestaltet.
13. August eröffnet
Der neu gestaltete Josef-
Riehl-Platz wurde am 13. Au-
gust feierlich seiner Bestim-
mung übergeben und fügt sich
nach der Erneuerung der Seil-
bahn mit neuer Tal- und Berg-
station, den Gleisarbeiten auf
gesamter Bahnstrecke, der Be-
leuchtung der Haltestellen, dem
Einsatz neuer Zuggarnituren
und der behutsamen Moderni-
sierung der Remisen in Ober-
bozen und Klobenstein als wei-
terer Baustein in das Gesamt-
konzept Rittner Seilbahn und
Rittner Bahn.
Haltestelle
Im Rahmen der Umbauarbei-
ten wurde die Haltestelle der
Schmalspurbahn etwas nach hin-
ten versetzt, um mehr Freiraum
und v. a. mehr Sicherheit für die
Fahrgäste zu schaffen. Das In-
formationsbüro des Tourismus-
vereins rückt näher zur Seilbahn-
station und wurde zum Teil di-
rekt im Hang gegenüber der
Bergstation errichtet und mit
einem Info-Monitor und einla-
dender Gestaltung zu einer An-
laufstelle für Fahrgäste, Urlauber
und Ausflügler gemacht. Im
Zuge der Arbeiten wurden auch
alle unterirdischen Leitungen für
Wasser und Trinkwasser, Breit-
band und Telefon sowie die Elek-
troleitungen neu verlegt. Geleitet
wurden die Arbeiten von der
Südtiroler Transportstrukturen
AG STA. In die Neugestaltung
investierte das Land etwas mehr
als eine halbe Million Euro.
110 Jahre Rittner Bahn
Über ein Jahrundert nach ihrer Inbetriebnahme fährt die Rittner Schmal-
spurbahn immer noch auf Erfolgskurs. Im Vorjahr benutzten über 608.700
Fahrgäste die Bahn.
Wie von verschiedenen Me-
dien vermeldet, startete der pri-
vate Verein Umweltinstitut
München e.V. eine imageschä-
digende Kampagne im Zusam-
menhang mit dem Pflanzen-
schutz in der Südtiroler Obst-
wirtschaft. „Wir werden es
sicher nicht hinnehmen, dass
Südtirol und die Südtiroler
Obstwirtschaft verunglimpft
werden“, unterstreichen Lan-
deshauptmann Kompatscher
und Landwirtschaftslandesrat
Schuler. Die Anwaltschaft des
Landes prüfe bereits die Mög-
lichkeiten, um gegen den
Münchner Verein, der als Urhe-
ber der Kampagne aufscheint,
rechtlich vorzugehen.
Wichtige Lebensgrundlage
Obwohl nur auf rund 2,5 %
der Gesamtfläche Südtirols
Obstbau betrieben wird, stellt
die Obstwirtschaft für viele
Familien eine traditionell ge-
wachsene und wichtige Le-
bensgrundlage dar. Südtirol
nimmt seit vielen Jahren in
Bezug auf nachhaltigen Pflan-
zenschutz in Europa eine Vor-
reiterrolle ein. „Mit rund 7.500
Familienbetrieben mit einer
durchschnittlichen Betriebs-
größe von 2,5 Hektar kann
man nicht von industrieller
Landwirtschaft sprechen“, be-
tont Schuler.
Auch IDM-Präsident Hansi
Pichler betont, dass man sich
gegen die missbräuchliche Ver-
wendung der Südtirol-Marke
zur Wehr setzen werde: „Wir
werden es nicht zulassen, dass
der Name und die Marke Süd-
tirol so beschädigt werden,
zumal Tourismus und Land-
wirtschaft die Grundpfeiler der
Südtiroler Wirtschaft sind.“
Imageschaden durch Kampagne
eines privaten Vereins aus München
„Südtirols Obstwirtschaft betreibt sachgemäßen Pflanzenschutz auf
höchstem Niveau“, entgegnen LH Arno Kompatscher und Landwirt-
schaftslandesrat Arnold Schuler auf eine Kampagne.
Die Rittner Bahn feierte unlängst ihren 110. Geburtstag.
Foto: LPA
Der Josef-Riehl-Platz während der
Umgestaltungsarbeiten.
Foto: LPA/Angelika Schrott
Die Rittner Bahn beim Start in Kloben-
stein.
Foto: LPA/Roman Clara
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2017
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