GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2016/JÄNNER 2017
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Infos für Ihr Wohlbefinden
Was auf betroffene Familien zu-
kommt, wie Kinder in dieser Ausnah-
mesituation bestmöglich betreut wer-
den können und welche Unterstützung
Eltern brauchen, besprach Gesund-
heitslandesrätin Martha Stocker un-
längst mit dem neuen Vorstand des
Vereins Kinderherz. Der neue Vereins-
präsident Urich Seitz und sein Vorstand
berichteten über die Notwendigkeit
einer Stärkung der Selbsthilfe bei Herz-
erkrankungen im Kindesalter.
Erfahrungsaustausch ist wichtig
Die Geburt eines Kindes mit Herz-
fehler bedeute für betroffene Familien
eine emotionale Ausnahmesituation,
die mit unzähligen Ängsten, vielen
Zweifeln und noch mehr Fragen ver-
bunden sei. „Der Erfahrungsaustausch
mit anderen Eltern kann dabei eine
wichtige Stütze sein“, betont Präsident
Seitz. Aber auch eine bessere Kommu-
nikation zwischen Eltern und Medizi-
nern sei wichtig. Der Verein Kinderherz
wolle sich deshalb in den nächsten
Monaten und Jahren stark dafür ein-
setzen.
Betreuungsnetzwerk
Daneben soll ein starkes Betreu-
ungsnetzwerk zwischen den Kranken-
häusern und universitären Einrichtun-
gen in Südtirol, Padua und München
gefördert werden. „Es ist mir ein An-
liegen, dass im Rahmen dieses Netz-
werkes sowohl auf klinischer als auch
auf wissenschaftlicher Ebene eng zu-
sammengearbeitet werden kann“, un-
terstrich Landesrätin Stocker. Im Hin-
blick auf die Teilnahme junger Men-
schen am Sportunterricht oder am
Freizeitsport ohne zusätzliche Eig-
nungstests oder sportmedizinische
Untersuchungen sei dem Land Südtirol
aufgrund einer restriktiven staatlichen
Regelung allerdings derzeit die Hände
gebunden.
Ausland ist Vorbild
„In diesem Bereich ist das deutsch-
sprachige Ausland Vorbild, wo für eine
Beurteilung der körperlichen Leis-
tungsfähigkeit und der Sporttauglich-
keit eine genaue Kenntnis der Grund-
krankheit und der erfolgten Eingriffe
und Therapieschritte mit einfließt.2 Auf
Basis dieses Modells soll daher unter
Einbindung von Fachkräften des Deut-
schen Herzzentrums ein Vorschlag für
ein Bewegungskonzept zugunsten be-
troffener Kinder ausgearbeitet werden
und den Vertretern der zuständigen
gesamtstaatlichen Kommission vorge-
legt werden.
Zehn Jahre Kinderherz
Der Verein Kinderherz wurde vor
zehn Jahren gegründet und maßgeb-
lich von Ehrenpräsidentin Martina La-
durner aufgebaut worden. Bei seiner
nächsten Veranstaltung am 13. De-
zember um 18.30 Uhr im Domcafé in
Bozen werden Kinder unter dem
Motto „Kinder malen für Kinder“ ge-
meinsam mit der Künstlerin Sigrid Tro-
jer kreative Werke produzieren. Diese
werden zugunsten von Familien, die
durch die Krankheit ihres Kindes in
Schwierigkeiten geraten, verkauft.
Viel Obst
gegen
Lungenkrebs
Der tägliche Verzehr von ausrei-
chend Obst verringert laut einer Ge-
sundheitsstudie dieWahrscheinlichkeit,
an Lungenkrebs zu erkranken. Festge-
stellt wurde nämlich, dass Menschen,
die weniger als 70 g Obst täglich
verzehren, ein um 40 % erhöhtes
Risiko haben die Krankheit zu bekom-
men, als diejenigen, die viele Früchte
genießen.
Beschwerden hat die Schwangere
bei Schwangerschaftsdiabetes – einer
Form der Zuckerkrankheit – meist keine
(so wie bei Diabetes mellitus Typ 1).
Die Erkrankung wird deshalb meist nur
mittels Suchtests entdeckt.Werden die
Tests nicht durchgeführt, fällt die Er-
krankung oft erst durch deren Folgeer-
scheinungen auf: Unter anderem durch
starke Zunahme der Fruchtwasser-
menge oder unnatürliches Größen-
wachstum des Kindes. Somit reift auch
die Lunge des Fetus langsamer aus,
Stoffwechselstörungen, Verschiebun-
gen im Salzhaushalt des Kindes sind
ebenso zu beobachten. Auch die Ent-
wicklung des Mutterkuchens kann ge-
stört werden, die zu einer kindlichen
Mangelversorgung und sogar zum Ab-
sterben des Kindes führen kann. Die
Mütter haben zudem ein erhöhtes Ri-
siko, in der Folge an einem Diabetes
mellitus Typ 2 zu erkranken.
Wie entsteht
Schwangerschaftsdiabetes?
Das Hormon Insulin wird vom Körper
in der Bauchspeicheldrüse hergestellt.
Es fördert die Aufnahme von Zucker in
den Zellen und senkt so den Blutzu-
ckerspiegel. Während einer Schwanger-
schaft steigt durch den Einfluss der
Schwangerschaftshormone der Bedarf
an Insulin allerdings stetig an. Kann die
Schwangere den erhöhten Bedarf aber
nicht durch eine verstärkte Freisetzung
in der Bauchspeicheldrüse ausglei-
chen, entwickelt sie einen Schwanger-
schaftsdiabetes. Nach der Geburt wird
wieder weniger Insulin benötigt. Somit
verschwindet der Diabetes in der Regel
wieder. Die Krankheit wird fast aus-
schließlich mit einer Ernährungsumstel-
lung behandelt.
Schwangerschaftsdiabetes
kann Schäden verursachen
Vier Prozent aller Schwangeren sind von Schwangerschaftsdiabetes betroffen, der nicht nur Schaden
am Kind verursachen kann, sondern auch an der Mutter. Die Erkrankung ist allerdings oft nur durch
Suchtests erkennbar.
Bessere Bedingungen für
herzkranke Kinder
Rund 60 Kinder pro Jahr kommen in Südtirol mit einem Herzfehler zur Welt. Jedes Dritte davon
muss im Laufe seines ersten Lebensjahres operiert werden.
Schwangerschaftsdiabetes verläuft ohne Symptome, Suchtests decken
die Erkrankung auf.
Der Kinderherz-Vorstand mit Präsident Ulrich Seitz (3. v. l.) bei Landesrätin
Martha Stocker (7. v. l.).
Obstverzehr kann Krebs verhindern.