AUS DER KÜCHE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2016
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auf achten, dass Mengenan-
gaben (z. B. 1 kg) in Rezepten
immer die reinen Früchte mei-
nen, und zwar gewaschen,
ohne Kerne, Stiele, Haut oder
Schale.“
Welcher Zucker sollte ver-
wendet werden?
Wieser:
„Statt Haushalts-
zucker besser fertigen Gelier-
zucker (besteht aus Zucker,
Zitronensäure und Pektin) ver-
wenden. Das verkürzt die
Kochzeit und reduziert die be-
nötigte Zuckermenge.“
Wie viele Gläser braucht
man?
Wieser:
„1 kg Früchte mit
500 g Gelierzucker ergeben
etwa sechs Gläser zu 200 ml.
Die Gläser bis fingerbreit unter
den Rand füllen. Fruchtstücke
müssen von Flüssigkeit bedeckt
sein.“
Wie sollten die Gläser vor-
bereitet werden?
Wieser:
„Beim Einkochen
sind viele kleine Gläser zu be-
vorzugen, da ihr Inhalt schnel-
ler aufgebraucht ist. Zudem ist
darin die Dauer des Gelierpro-
zesses kürzer. Am besten sind
neue Twist-A Gläser. Verwen-
det man die Gläser mehrmals,
muss man darauf achten, dass
die Dichtung im Deckel unbe-
schädigt ist. Gut eignen sich
auch Rex- und Bügelgläser. Es
ist darauf zu achten, dass die
Gummiringe keinen Geruch
angenommen haben und nicht
brüchig sind. Die Gläser müs-
sen unmittelbar vor dem Ver-
wenden gründlich gereinigt und
sterilisiert werden: Ein Durch-
Selbst „einmachen“ macht viel Spaß
Herr Wieser, was muss man
bei den Früchten beachten?
Wieser:
„Nur frische, unbe-
schädigte Ware nehmen. Dar-
Feigen-Tomaten-
Chutney
Für etwa 4 Gläser zu je 250 g
Zutaten:
500 g Feigen,
300 g Zucker,
300 ml Weißweinessig,
2 g Safran, Salz,
120 g Zwiebeln, in Würfel
geschnitten,
½ TL Zimt,
½ TL Muskatnuss, gerieben,
120 g Sultaninen,
220 g Tomaten, in Würfel
geschnitten,
1 Msp. Cayennepfeffer
Zubereitung:
Feigen waschen,
vierteln und in kleine Würfel
schneiden. Zucker, Weißwein-
essig, Safran und Salz in einem
Kochtopf zum Kochen bringen und
fast zur Gänze einkochen (bis der
Sirup hellbraun wird). Nun Zwie-
beln, Zimt, Muskatnuss und Sulta-
ninen dazugeben, weiterkochen,
bis die Zwiebeln verkocht sind.
Zum Schluss Feigen und Tomaten
dazugeben und bei schwacher
Hitze weich dünsten, bis eine mar-
meladenartige Konsistenz erreicht
wird. Eventuell durch ein Sieb
streichen, mit Cayennepfeffer ab-
schmecken. Das Feigen-Tomaten-
Chutney in sterile Weckgläser
füllen und sofort luftdicht ver-
schließen. Nach dem Erkalten soll
das Feigen-Tomaten-Chutney
streichfähig sein.
Variationen:
Anstelle der Feigen verwenden Sie
Mango, Pflaumen, Ananas oder
Marillen.
Tipps:
• Man reicht Feigen-Tomaten-
Chutney zu verschiedenen
Käsesorten.
• Sie können das Chutney als
Beilage zum Antipasto servieren.
Rezept
von Meisterkoch
Gerhard Wieser
In vielen Haushalten
hat das Zubereiten von
Marmeladen, Konfitüren
und Gelees bereits
Familientradition, auch
wenn gekaufte Pro-
dukte oftmals billiger
sind. Der Spaß am
Selbermachen und das
Wissen darüber, welche
Zutaten man verwen-
det, rechtfertigen den
Aufwand allemal. Der
Südtiroler Meisterkoch
Gerhard Wieser im
„PVT“-Interview.