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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. JULI 2016
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke Zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607-0
(bis 23. Juli, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 23. Juli, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(bis 23. Juli, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(bis 23. Juli, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(ab 23. Juli, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(ab 23. Juli, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(ab 23. Juli, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(ab 23. Juli, 12 Uhr).
Hermagor:
Adler Apotheke,
Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066
(18. bis 25. Juli, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomitenapotheke,
Glocknerstraße 20b, Tel. 04852/62665
(23./24. Juli).
Maria
Spitaler
Kommentar von
Motor ohne Treibstoff?
Immer wieder gibt es in unserer
Region Menschen, die für eine Idee
brennen. Brigitte Stocker und
Sandra Nussbaumer für das Thera-
piezentrum Möllbrücke, Edith und
Max Lesnik für den KunstRAUM
Obervellach, Eckart Mandler für
das Kräuterdorf oder Herwig Ertl
für „Slow Food“ sind nur einige von
vielen. Sie haben eine Vision und
setzen ihre ganze Energie in deren
Verwirklichung. Sie sind die „Mo-
toren“ von Projekten, von denen
dann viele andere profitieren. Aber
was wären diese Motoren ohne
den richtigen „Treibstoff“, ohne
ihre Mitstreiter? Die „Motoren“
können noch so sehr versuchen,
Überzeugungsarbeit zu leisten –
wenn der „Treibstoff“ fehlt, verlau-
fen auch die besten Ideen im
Sande. Herwig Ertl, der schon sehr
lange und mit viel Engagement für
„Slow Food“ brennt, hat diese
Mitstreiter gefunden. Die mit ihm
die Philosophie weiter tragen, zu
„erhalten, was wir noch retten
können“, wie er sich ausdrückt. Der
erkannt hat, wie wichtig ein ehr-
liches Produkt ist, und der weiß,
dass man den Mensch zeigen
muss, der hinter den Produkten
steht. Und genau dazu braucht der
„Motor“ eben den „Treibstoff“.
Ohne diesen wären die Visionäre
nicht in der Lage, ihre Pläne in die
Tat umzusetzen. Mit Menschen, die
bereit sind, ihre Energie einzubrin-
gen, ohne in erster Linie an den
eigenen Profit zu denken, sondern
die ihre Region weiter bringen
wollen. Die sich anstecken lassen
von der Leidenschaft und dem
Feuer der „Motoren“ und die nicht
nur an die eigenen Zukunft,
sondern auch an die ihrer Mit-
menschen denken.
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atIn Oberkärnten entstand die weltweit
erste „Slow Food Travel Destination“
Ein internationales Pilotprojekt im Gailtal und im Lesachtal steht Modell für weltweite
Initiativen dieser Art. Entstanden ist es aus dem Wunsch, das Qualitätsbewusstsein
für die heimischen Produkte zu schärfen.
„Slow Food Travel“
ist eine Reise zu Bauern
und Produzenten, zu
ihrem überlieferten Wis-
sen und alten Hand-
werk. Die treibende
Kraft dahinter ist Edel-
greißler Herwig Ertl aus
Kötschach-Mauthen,
„Slow
Food
Alpe
Adria“-Conviviumleiter.
Ihm gelang es, andere
für die Idee zu begeis-
tern. „Wir wollen zei-
gen, wie wertvoll die
Ressourcen in unserer
Region sind“, so Ertl. Einer von
denen, die er überzeugen konnte,
ist Kärnten Werbung-Chef Chri-
stian Kresse. „Hinter ,Slow Food
Travel‘ steckt ein großartiges
Konzept. Unsere Landwirtschaft
ist regional geprägt von vielen
traditionellen Lebensmittelhand-
werkern und althergebrachten
Spezialitäten. Die Bauern und
Produzenten hier haben sie be-
wahrt, jetzt können wir ihre
Schätze mit der Unterstützung
von ,Slow Food‘ behutsam he-
ben. Es war also sofort klar, dass
wir mitmachen“, so Kresse.
Regionale Wertschöpfung
Brot backen, Käse produzie-
ren, Bier brauen, bei der Herstel-
lung von Speck dabei sein und
sehen, wie Imkerei funktioniert:
Über Kochkurse, Betriebsfüh-
rungen und die Mitarbeit in der
Lebensmittel- und Getränkepro-
duktion wird eine Brücke zwi-
schen Konsumenten und Produ-
zenten gebaut. „Hier kann man
aktiv teilnehmen, sich das Wis-
sen aneignen und die Handarbeit
erlernen“, sagt Ertl. Engagierte
Produzenten persönlich treffen,
zu erleben, mit wie viel Liebe
zum Detail ihre Lebensmittel
entstehen und diese im An-
schluss selber verkosten – die
neuen „Slow Food Travel“-Pro-
gramme machen es möglich.
Zahlreiche Produzenten im Gail-
und Lesachtal öffnen ihre Türen
und laden Interessierte ein, ihnen
über die Schulter zu schauen.
„Die Region verfügt über ein
großes Potenzial. Mit ,Slow
Food Travel‘ haben wir die Mög-
lichkeit, unsere Kompetenz im
Bereich Kulinarik und unsere re-
gionale Vielfalt unter Beweis zu
stellen“, sagt auch Christopher
Gruber, Geschäftsführer der
Region Nassfeld, Lesachtal und
Weißensee.
Programm
Das „Slow Food Travel“-Pro-
gramm bietet nicht nur Gästen,
sondern auch Einheimischen
einen guten Einblick in die Fülle
der regionalen Erzeugnisse. So
gibt es u. a. Speckseminare,
Brotbackkurse, einen Einblick in
die Käse- und Butterproduktion
oder Kräuterseminare. Auch den
„Gailtaler weißen Landmais“
kann man bei Acker-
und Hofführungen ken-
nenlernen. Dieser war
bereits fast ausgestor-
ben, als ihn der Biobau-
er Sepp Brandstätter aus
Würmlach
entdeckte
und wieder kultivierte.
Mehr Infos zu den Pro-
grammen nden Sie auf
www.kulinarik.nwl.atoder im neu aufgelegten
Folder „Reisen zu den
Wurzeln des guten Ge-
schmacks“, der bei den
„Slow Food Travel“-
Partnern und bei der NLW Tou-
rismus Marketing GmbH in Her-
magor erhältlich ist.
„Slow Food“
ist eine Non-
Profit-Organisation, die 1989 in
Italien gegründet und mittlerwei-
le zu einer weltweiten Bewegung
mit 100.000 Mitgliedern in mehr
als 150 Ländern wurde. Ziel von
„Slow Food“ sind „gut, sauber
und fair“ hergestellte Lebensmit-
tel. In lokalen Gruppen (Convi-
vien) wie „Slow Food Travel Alpe
Adria Kärnten“ setzen die Mit-
glieder die Philosophie von „Slow
Food“ in die Tat um. Sie bauen
Kontakte zwischen Erzeugern,
Köchen, Händlern und Verbrau-
chern auf und fördern durch Ver-
anstaltungen und Projekte den
Erhalt der lokalen Lebensmittel.
Mit dem Pilotprojekt „Slow Food
Travel Destination“ wurde ge-
meinsam mit „Slow Food Interna-
tional“ und Kärnten die Basis für
ein weltweit geplantes Reise-
Konzept erarbeitet. In einem
Handbuch wurden die Kriterien
für „Slow Food Travel“ so zusam-
mengefasst, dass dieses Projekt
international umsetzbar ist.
Edelgreißler Herwig Ertl und die Geschwister Inge-
borg und Gudrun Daberer vom Gasthof Grünwald
in St. Daniel freuen sich über den Reiseführer zu den
Wurzeln des guten Geschmacks.