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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2016

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Herr Wieser: Warum ist der

Hefetag so luftig?

Wieser:

„Während Biskuit-

massen ihre lockere Beschaffen-

heit dem mechanischen Einrüh-

ren von Luft verdanken, erfolgt

bei den Hefeteigen das Aufge-

hen durch Gärung, bedingt durch

die Hefe.“

Woraus besteht die Hefe?

Wieser:

„Aus einzelligen Mi-

kroorganismen, die zur Klasse

der Sprosspilze gehören. Diese

teilen und vermehren sich unter

günstigen Bedingungen. Bei ge-

nügend Luft, Feuchtigkeit

(Milch oder Wasser), Wärme

und Nahrung (z. B. in Form von

Zucker) teilen sie sich dann sehr

schnell und wandeln dabei den

Zucker in Alkohol und Kohlen-

dioxyd um. Dieses wiederum tut

sich mit dem Kleber des Mehles

zusammen und bewirkt die alko-

holische Gärung. Im Teig ent-

stehen zahllose winzige, gasge-

füllte Bläschen, die das Volumen

des Teiges ständig vergrößern.“

Was tut man, damit der Teig

nicht „erstickt“?

Wieser:

„Man führt ihm

durch kräftiges Schlagen oder

andere Arbeitstechniken Luft

zu. Je mehr Sauerstoff in den

Teig gelangt, umso luftiger und

lockerer wird später das Gebäck.

Die Herstellung von Hefeteig

kann grundsätzlich auf vier

Arten erfolgen. Deshalb unter-

scheidet man zwischen leichten,

schweren, gerührten Hefeteigen

und Plunderteig.“

Wie stellt man Hefeteig her?

Wieser:

„Bei der direkten

Teigführung werden nach Auf-

schlämmen (Auflösen) der Hefe

in lauwarmer Milch alle Zutaten

Hefeteig besticht durch

seine „Lockerheit“

Hefeteig schmeckt leicht säuerlich und ist besonders luftig. Aus dem Teig

lassen sich allerlei Leckereien backen – etwa für Ostern. Der Südtiroler

Meisterkoch Gerhard Wieser im „PVT“-Interview.

Gebildbrot für

Osterhenne,

-hase und -vogel

Für etwa 25 Stück zu 40 g oder

1 bis 2 Gebildbrote

Zutaten:

Für 800 g Hefeteig: 30 g

Hefe, 1 EL Zucker, 200 ml Milch,

lauwarm, 500 g Mehl, 80 g Butter,

zerlassen, 70 g Zucker, 1 Ei,

3 Eigelb, 1 Pkg. Vanillezucker,

1 Msp. Zitronenschale, gerieben,

5 ml Rum, 7 g Salz.

Weiteres:

Ei zum Bestreichen,

Hagelzucker zum Bestreuen,

Sultaninen zum Garnieren

Zubereitung:

Für das Dampfl die

zerbröckelte Hefe und 1 Esslöffel

Zucker zuerst mit der Milch ver-

mischen (alle Zutaten müssen lau-

warm sein). Das Dampfl 15 Minu-

ten zugedeckt bei maximal 35 Grad

aufgehen lassen. Mehl, Butter, Zu-

cker, Ei, Eigelb, Vanillezucker, Zitro-

nenschale, Rum und Salz mit dem

Dampfl vermischen, mit der Knet-

maschine zu einem geschmeidigen

Teig kneten und 20 Minuten mit

einer Klarsichtfolie oder einem Tuch

zugedeckt aufgehen lassen.

Zubereitung

Henne:

Den Teig zusammenkneten,

ausrollen und eine Henne formen

(siehe Bild). Auf ein Backblech

geben und 10 Minuten rasten las-

sen. Mit Ei bestreichen und eventu-

ell mit Hagelzucker bestreuen. Bei

offenem Zug ohne Schwaden (ohne

Dampfzufuhr) und im vorgeheizten

Backrohr backen.

Hase:

Den Teig zusammenkneten,

ausrollen und einen Hasen formen

(siehe Bild). Auf ein Backblech

geben und 10 Minuten rasten

lassen. Mit Ei bestreichen

und eventuell mit Hagelzucker

bestreuen. Bei offenem Zug ohne

Schwaden (ohne Dampfzufuhr) und

im vorgeheizten Backrohr backen.

Vogel:

Den Teig zusammenkneten,

einen Vogel formen und zwei Sultani-

nen als Augen einsetzen (siehe Bild).

Auf ein Backblech geben und 10 Mi-

nuten rasten lassen. Mit Ei bestrei-

chen und eventuell mit Hagelzucker

bestreuen. Bei offenem Zug ohne

Schwaden (ohne Dampfzufuhr) und

im vorgeheizten Backrohr backen.

Backtemperatur:

190 bis 200 Grad

Backzeit:

15 bis 25 Minuten

Variationen

Osterkranz:

Wenn Sie einen

Osterkranz möchten, dann machen

Sie einen Hefekranz (Teigstränge zu

einem Zopf flechten und in eine

Backform legen), geben aber

vor dem Backen ein gekochtes,

gefärbtes Ei in die Mitte des

Kranzes.

Osterpferd:

Verarbeiten Sie

den Hefeteig zu einem Pferd.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser