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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

13. MAI 2011

CHRONIK

Schönheit ist ein abstrakter

Begriff, der stark mit allen As-

pekten menschlichen Daseins

verbunden ist und dessen Be-

deutung sich im Laufe der Zeit

erheblich verändert hat. Der

Spruch „Schönheit liegt imAuge

des Betrachters“ trifft nach wie

vor zu.

Der einzige Unterschied ist

jedoch, dass sich der Betrachter

vorwiegend von den gerade ak-

tuellen Schönheitsidealen leiten

lässt. Heutzutage sorgen Mode-

schöpfer, Werbefachleute, Diät-

pillenhersteller, Kosmetik rmen,

Hollywood-Schönheiten

und

Mager-Models für das Bild des

Schönheitsideals.

Viele Menschen, die von

„Mutter Natur“ nicht mit einem

der Schönheitsnorm entspre-

chenden Körper ausgestattet

wurden, fühlen sich daher oft

hässlich, minderwertig oder

drittklassig. Vor allem Jugend-

liche stehen angesichts des aktu-

ellen „Schönheitswahns“ unter

enormem Druck. Da führen ein

paar überschüssige Kilos und

kleine Falten im Gesicht gleich

zu Minderwertigkeitsgefühlen

die sich zu Depressionen aus-

wachsen können.

Magersucht

Viele reden sich immer wie-

der ein, dass sie mit ihrem Äu-

ßeren nicht zufrieden sind, wo-

durch sie sich in ihrem eigenen

Bernd

Lenzer

Kommentar von

Notarzt

Notruf

141

Wochenend-Bereitschaftsdienst

der Ärzte, Zahnärzte und

Apotheken

Unter der Ärzte-Service-Nummer

0900-88088 + der jeweiligen

Postleitzahl kommen Sie direkt

zum diensthabenden Arzt.

Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-

wahl) können Sie beim Roten Kreuz

einen Krankentransport anfordern.

Zahnärztlicher Notdienst

14./15. Mai von 9 bis 11 Uhr:

Mag. DDr. Josef Partl, Spittal,

Tel. 04762/5566.

Dr. Josef Rumpler, Lienz,

Tel. 04852/72200.

Allg. öffentl. Krankenhaus,

Klagenfurt, Tel. 0463/538-22416.

Apotheker-

dienste

Spittal:

Hygiea Apotheke,

Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607.

Möllbrücke:

Teurnia Apotheke,

Mölltalstraße 37, Tel. 04769-2234.

Seeboden:

Jakobus Apotheke,

Hauptstraße 50, Tel. 04762-81602.

Hermagor:

Gailtal Apotheke,

Gösseringlände 7,

Tel. 04282-25381.

Kötschach-Mauthen:

Apotheke „Zum heiligen Josef“,

Tel. 04715-217.

Lienz:

Apotheke „Zur Madonna“,

Rosengasse 14, Tel. 04852/62042.

„Heerschafts-Zeiten“

Die Diskussionen rund um die Wehr-

pflicht ebben nicht ab. Immer wie-

der „köchelt“ das Thema neu auf.

Die einen behaupten, dass viele

Heeresstandorte bei der Abschaf-

fung der Wehrpflicht geschlossen

werden müssten und die betrof-

fenen Gemeinden wirtschaftliche

Einbussen hätten. Die anderen sa-

gen, dass die Wehrpflicht Jugend-

lichen wichtige Arbeitszeit weg-

nimmt. Zudem käme ein Berufs-

heer viel teurer als eine Armee

aus wehrpflichtigen Männern. Mag

alles zutreffen. Aber es ist blanker

Unfug, wenn manche behaupten,

dass nur durch die Wehrpflicht das

Land zu verteidigen sei. Als ehema-

liger Grundwehrdiener gestehe ich:

Mein damaliger Kameradenhau-

fen hätte im Ernstfall gegen ein Be-

rufsheer des „Feindes“ die gleichen

Chancen gehabt wie der SV Spit-

tal oder SC Hermagor gegen den FC

Barcelona.

Den Autor erreichen Sie unter:

redaktion@volltreffer.co.at

Dr. Wolfgang

Metka,

ästhetischer

Chirurg.

Christian

Herbst (21),

Seeboden:

Ich finde es

sehr traurig,

wie weit die

Gesellschaft

und die Medi-

en Minderjährige beeinflussen

und es soweit bringen, dass

sich diese einem Schönheits-

wahn unterwerfen. Ich finde es

absurd, dass Eltern und Ärzte

so etwas überhaupt zulassen.

Es kann natürlich sein, dass

eine OP notwendig ist und dem

minderjährigen Patienten auf

Dauer mit einer Schönheitskor-

rektur geholfen ist, beispiels-

weise nach einem Unfall oder

wenn jemand durch sein Aus-

sehen einer sehr starken psy-

chischen Belastung ausgesetzt

ist, aber nur um einem Schön-

heitsideal zu entsprechen, ist

der falsche Ansatz.

Christine Stefan

(26), Kolbnitz:

Einerseits ist die

Tatsache, dass

sich so viele

Minderjährige

einer Schönheits-

OP geradezu

unterziehen „müssen“ sehr

traurig, denn das Wort Selbstver-

trauen kennen diese Jugendlichen

dann wohl offensichtlich nicht.

Das ist jedoch bei dem herrschen-

den Schönheitsdruck von außen

auch kein Wunder. Ich finde es

auch alarmierend und verantwor-

tungslos von den Eltern, dass sie

es überhaupt zulassen, dass sich

ihre minderjährigen Kinder schon

unters Messer legen.

Daniel Stroißnik

(27), Seeboden:

Grundsätzlich bin

ich gegen Schön-

heitsoperati-

onen bei Minder-

jährigen, da ich

denke, dass es in

diesem Alter

weder notwendig noch vertret-

bar ist, sich die Lippen aufspritzen

oder den Busen vergrößern

zu lassen. Wenn allerdings Ent-

stellungen jeglicher Art bei

Jugendlichen zu psychischen Bela-

stungen wie Depressionen führen,

ist ein chirurgischer Eingriff, der

diese Entstellungen ausgleichen

kann und dazu führt, dass sich die

betroffene Person in ihrer eigenen

Haut wieder wohl fühlt, durchaus

vertretbar.

Wie stehst du zum

„Schönheitswahn“?

Der Körper als Baustelle:

Schönheitsoperationen bei

Jugendlichen

Die Lippen zu dünn, der Po zu dick und die Orangenhaut stört auch: Viele Menschen

empfinden sich angesichts des herrschenden Schönheitsideals als hässlich. Wer

keine Beine, Busen oder Lippen hat, wie die Stars aus der Mode- und Filmwelt, leidet

nicht selten unter Minderwertigkeitskomplexen. Das führt dazu, dass sich immer mehr

Leute operieren lassen. Erschreckend: Die Zahl der Minderjährigen, die sich unters

Messer legen, schnellt dabei rasant in die Höhe.

Schönheitswahn fängt schon in der Jugend an.