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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2016

41

Vor 25 Jahren.

die 41-jährige Angestellte mit

der Bergeschwere aus dem

Wrack schneiden. Sie war nach

einem langen, anstrengenden

Arbeitstag in die B 100 einge-

bogen und in das Fahrzeug

eines 22-jährigen Zimmer-

manns aus Ex-Jugoslawien ge-

kracht. Zwei Mitfahrer des

jungen Mannes wurden leicht

verletzt, Frey hingegen mit

drei Liter Blut in der Lunge ins

Krankenhaus gebracht. Links-

seitig hatte sie zudem alle Rip-

pen gebrochen.

Da lagen sie nun alle Drei auf

der Intensivstation, Goller noch

immer im Koma. Links und

rechts von ihm die beiden

Frauen. Sie und die Ärzte gaben

Goller kaum eine Überlebens-

chance.

Sterben? Auf keinen Fall!

Doch der Lebenswille von

Goller war unbändig, auch im

Koma. Das überraschte alle.

Als Bauernfeind und Frey von

der Intensiv in die Kranken-

zimmer durften, ging ihnen der

schwer verletzte „Junggeselle“

nicht mehr aus dem Kopf. Sie

fragten regelmäßig nach ihm.

Und tatsächlich, nach zwei

Wochen erwachte er wieder aus

dem Koma. „Doch es ging nur

sehr langsam wieder bergauf“,

erzählt er. Bauernfeind durfte

bereits einen Monat nach ihrem

schweren Unfall das Spital

verlassen und unternahm im

Winter bereits Bergtouren.

Auch Frey ging es wieder gut.

Die befürchteten schweren

Komplikationen blieben zum

Glück aus. Doch drei Rippen

wuchsen nicht mehr richtig zu-

sammen. Obwohl schwimmen

und skifahren möglich ist, kann

sie bis heute kein Buch unter

die Achsel klemmen.

Endlich wieder daheim

Nach drei Monaten durfte

auch Goller wieder das Spital

verlassen. Ein halbes Jahr später

stand er auf dem Gipfel des

Großglockners und schickte den

Ärzten eine Grußkarte. Zu seiner

Genesung trugen wohl auch die

vielen Besuche von Freunden

und Bekannten bei. Auch von et-

lichen Olympiasiegern. Goller

war zu jener Zeit für 14 Vereine

tätig und hatte somit auch viele

Kontakte im Sportbereich aufge-

baut. Man zählte bis zu 40 Besu-

cher am Tag. „Die Besucher

brachten vielfach auch eine

Geldspende mit. Es kamen rund

10.000 Schilling zusammen, die

ich gut für die vielen Telefonate

gebrauchen konnte, die ich v. a.

vereinsmäßig vom Krankenhaus

aus führte“, schmunzelt er. Gut

in Erinnerung ist ihm auch der

nette „Kurzausflug“ mit einem

der Ärzte nach Antholz zum

Weltcup. Dort waren sie als VIP-

Gäste geladen. „Abends ging es

zurück ins Krankenbett.“

„Club Intensiv“

Goller und die beiden Damen

wollten ihre begonnene Freund-

schaft nach ihrer Entlassung aus

dem Krankenhaus natürlich wei-

terführen. Sie gründeten deshalb

den „Club Intensiv“. Seitdem

treffen sie sich regelmäßig, wenn

auch mittlerweile in größeren

Zeitabständen. Auch die eine

oder andere Wallfahrt stand be-

reits auf dem Programm. „Wir

hatten im Übrigen nie Probleme

wieder in ein Auto zu steigen.“

Geändert hat sich allerdings ihr

Lebensgefühl. „Wir sind für

unser Leben auf jeden Fall viel

dankbarer geworden und nehmen

nichts mehr so schnell als selbst-

verständlich.“ Martina Holzer

Freundschaft

SÜDTIROL:

Winterwanderung im

Skigebiet Jochtal

Eine gemütliche Winterwan-

derung mit hohem Erholungs-

faktor ist der Winterwanderweg

auf dem Jochtal. Dort, wo sich

im Winter normalerweise nur

Skifahrer tummeln, wird nun

schon seit einigen Jahren ein

Wanderweg bis zumAussichts-

punkt Steinermandl präpariert.

Mit der Bergbahn geht es ab

der Talstation Jochtal im Val-

sertal (Gemeinde Mühlbach)

insgesamt 654 Höhenmeter hi-

nauf auf luftige 2.000 m und

das ganz ohne Anstrengung

und Aufwand. Ab der Bergsta-

tion Jochtal folgt man dem prä-

parierten Winterwanderweg

und den Hinweisschildern bis

zur Bergstation der Hinterberg-

bahn. Dabei sind insgesamt ca.

100 Höhenmeter zu überwin-

den. Die Bergstation und den

Gipfel des Steinermandls hat

man dabei immer im Blickfeld.

Anschließend geht es vorbei an

der Ochsenalm (auch bekannt

für das ausgezeichnete Gu-

lasch) weiter zum neuen Was-

serspeicherbecken mit einem

Fassungsvermögen von ca.

65.000 m³ Wasser. Das Skige-

biet Gitschberg Jochtal kann

somit seit ca. drei Jahren eine

umfassende Beschneiung der

Pisten garantieren. Anschlie-

ßend geht es immer dem nord-

westlich vom Steinermandl ab-

gewandten Bergrücken folgend

bis zum Gipfelkreuz und zur

Panoramaplattform des Stei-

nermandls. Hier kann man sich

eine ausgiebige Rast mit einem

360° Rundumblick gönnen.

Von den Drei Zinnen über die

gesamte Dolomitenflanke bis

zum Schlern, von den Sarntaler

Alpen bis hin zu den Rieserfer-

nern kann man sämtliche Gip-

fel erkennen.

Im Aufstieg als auch im Ab-

stieg sind insgesamt nur ca.

100 Höhenmeter zu überwin-

den deshalb ist die Wanderung

für Jedermann leicht machbar.

Der Rückweg verläuft über den

Hinweg. Direkt an der Bergsta-

tion der Jochtalbahn befindet

sich auch das neue im rusti-

kal/modernen Stil erbaute

Bergrestaurant Jochtal mit Son-

nenterrasse. Fam. Weissteiner

führt dieses Bergrestaurant nun

die zweite Wintersaison mit

großer Hingabe und freute sich

nicht nur auf Skifahrer sondern

auch auf Winterwanderer…

Ausgangspunkt:

Talstation Jochtal, Fahrt mit der Berg-

bahn zur Bergstation Jochtal

Dauer:

hin und retour

ca. 1,5 bis 2 Stunden

Höhenmeter:

ca. 100 HM

Schwierigkeit:

leicht