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KULINARIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2015

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Welche Fischarten verwen-

det man für eine typische

Fischsuppe?

Wieser:

„Es sind mehrere

Fischarten wie Seeteufel, Brasse,

Flussbarsch, Steinbutt, Knurr-

hahn, Drachenkopf, Scampi,

Hummer usw. Darüber hinaus

werden solche Suppen mit Mu-

scheln (Mies- und Venusmu-

scheln oder Austern) verfeinert.

Da Fisch von zarter Konsistenz

ist, erfordern viele Suppen eine

behutsame, schrittweise Zube-

reitung, wobei festfleischiger

Fisch zuerst in den Topf kommt

und dort zunächst vorgegart

wird. Um ein Übergaren zu ver-

meiden, sollte man den Fisch

nicht vollständig kochen (garen),

da er in der heißen Brühe noch

weitergart.“

Was macht Fisch so gesund?

Wieser:

„Das Fleisch enthält

besonders wertvolles Eiweiß,

ist leicht verdaulich, meist fett-

arm und hat viele gesunde Fett-

säuren. Arm ist der Fisch dage-

gen an Kohlenhydraten und

Cholesterin.“

Was macht ein gutes Fisch-

geschäft aus?

Wieser:

„Man sollte dem In-

stinkt folgen. Man muss sich

gut beraten fühlen. Außerdem

sollte man sich folgende Fragen

stellen: Riecht es im Geschäft

frisch und nach Meer? Sieht die

Auslage appetitlich aus? Wird

ausreichend frisches Eis aufge-

füllt? Ein guter Händler weiß,

woher die Ware stammt, wie sie

gefangen oder gezüchtet

wurde.“

Woran erkennt man fri-

schen Fisch?

Wieser:

„Schnuppern! Fri-

scher Fisch riecht rein, nach

Jod und nach Meer – nie stark

fischig oder gar beißend. Wenn

es selbst in sehr guten Ge-

Stockfischsuppe

Für 4 Personen

Zutaten:

400 g Stockfisch,

gewässert, 100 g Zwiebeln,

2 Knoblauchzehen, 50 g Karotten,

40 g Stangensellerie, 80 ml

Olivenöl, 500 g Tomaten, entkernt

und in Würfel geschnitten,

1 l Gemüsebrühe oder Wasser,

250 g Kartoffeln, Salz, Pfeffer aus

der Mühle, 1 EL Basilikum, fein

geschnitten.

Weiteres:

1 EL Olivenöl zum

Beträufeln, 4 Petersilienblätter

zum Garnieren, 4 Basilikumblätter

zum Garnieren.

Zubereitung:

Stockfisch gut waschen, enthäu-

ten und entgräten. Zwiebeln und

Knoblauch schälen und klein

schneiden. Karotten und Stangen-

sellerie ebenfalls schälen und in

kleine Würfel schneiden. In einem

Topf Olivenöl erhitzen, Zwiebeln,

Knoblauch, Karotten und Stangen-

sellerie dünsten, Stockfisch dazu-

geben und ebenfalls etwas düns-

ten. Tomaten dazugeben, mit Ge-

müsebrühe aufgießen und etwa 35

Minuten kochen lassen.

Kartoffeln schälen, in 1 cm große

Würfel schneiden und zum

Fisch geben. Mit Salz und Pfeffer

würzen und nochmals etwa

15 Minuten kochen lassen. Den

Stockfisch aus der Suppe

nehmen, in Stücke zerpflücken

und wieder zur Suppe geben.

Fertige Suppe abschmecken, mit

Basilikum bestreuen. Mit Olivenöl

beträufeln, mit Petersilienblättern

und Basilikumblättern garnieren

und servieren.

Variation

Zandersuppe: Sie können anstelle

des Stockfisches auch frisches

Zanderfilet verwenden.

Kochzeit:

etwa 50 Minuten

Tipps:

1. Verwenden Sie für dieses

Rezept sehr reife Tomaten,

ersatzweise Tomaten aus der

Dose.

2. Sie können auch 2 Esslöffel

Pignoli in die Suppe geben.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser

schäften ‚fischelt‘, kann das an

den Styroporkisten liegen, in

denen die Ware transportiert

wird. Man muss dem jeweili-

gen Fisch auch in die Augen

schauen. Prall und klar müssen

sie sein, eingesunkene Augen

sind ein Zeichen für Überlage-

rung. Die Augen von Tiefsee-

fischen, wie z. B. Seeteufel,

können sich allerdings auch

aufgrund der unterschiedlichen

Druckverhältnisse trüben und

sind dann auch nicht komplett

prall. Auch sollte man Fisch an-

fassen. Schleimiger Fisch ist

nicht eklig, sondern frisch.

Trockene Haut ein Zeichen für

Überlagerung. Die Haut sollte

außerdem glänzen. Je älter der

Fisch ist, desto mehr verblassen

die Farben.“

Was sollte man noch tun?

Wieser:

„Kiemendeckel an-

heben. Leuchtend rot sollten

die Lamellen aussehen; nur bei

wenigen Arten, etwa beim Zan-

der, der in erdigeren Gewässern

lebt, können sie bräunlich ein.

Die Kiemen sollte ein feiner

Schleim bedecken, der im hin-

teren Teil dünne Fäden zieht.

Zudem ist es wichtig, die

Bauchhöhle zu überprüfen. Bei

frisch ausgenommenen Fischen

sind die Reste von Blut hellrot.

Braungraue Spuren sind ein

Indiz für zu lange Lagerung.“

Fischsuppen sind lecker und gesund

Aus Fisch lassen sich wunderbare Suppen zubereiten, die man als Hauptgang oder komplette Mahl-

zeit auf den Tisch bringen kann. Der Südtiroler Meisterkoch Gerhard Wieser erklärt im „PVT“-Inter-

view was dabei zu beachten ist.