Wilfried Buchacher (Kirchbach)
Zahlen sind seine Welt
Wilfried Buchacher (55) ist seit 37 Jahren im Bankgeschäft tätig, derzeit in seiner aktuellen Funktion als Filialleiter der Dolomitenbank Osttirol-Westkärnten eG in Hermagor. Nebenberuflich schreibt der Gailtaler auch gerne für Regionalzeitungen, ist in seiner Heimatgemeinde Kirchbach seit rund 40 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr (Hauptfeuerwehrmann) und saß insgesamt drei Perioden im Pfarrgemeinderat. Wilfried Buchacher lebt mit Gattin Irmgard in Kirchbach und hat einen Sohn (27 Jahre).
OVT: Herr Buchacher, Sie sind 37 Jahre in der Bank tätig. Hat sich aus ihrer Sicht das Bankwesen in dieser langen Zeit maßgeblich verändert? Wie wirkt sich der Einzug neuer Technologien auf Ihre Arbeit aus?
Wilfried Buchacher: Die Bankenbranche hat sich durch die neuen Technologien und gesetzlichen Vorgaben massiv verändert. Vor 37 Jahren hat es beispielsweise noch keine Bankomaten gegeben. Da waren die Banken auch Samstagvormittag geöffnet, da die Bankkunden am Wochenende Geld benötigt haben. Heute kann man zu jeder Tageszeit Geld abheben oder online Überweisungen tätigen. Aber trotz all dieser technischen Hilfsmittel hat sich nach meiner Erfahrung der persönliche Kontakt zum Kunden nicht verändert.
Zum Thema Online-Banking: Das Bankgeschäft ist seit dem Aufkommen des Internets in einem tiefgreifenden Wandel. Heißt es künftig „Smartphone statt Filiale im Ort“?
Ich würde sagen, sowohl als auch. Wir stellen insgesamt fest, dass viele Kunden immer noch lieber einen Ansprechpartner vor Ort haben, als irgendwo anonym in der „Warteschleife“ zu sein oder es erfolgt keine zufriedenstelle Problemlösung. Natürlich ist das Internetbanking oder via Banking-App genauso wichtig und wir verschließen uns dieser Technik absolut nicht.
Sie waren drei Perioden (15 Jahre) im Pfarrgemeinderat. Welche Anliegen waren Ihnen, wenn Sie zurückblicken, dabei wichtig?
Es war eine spannende und herausfordernde Zeit und es konnte in kurzer Zeit viel bewirkt werden, insbesondere in der Zeit als Vorsitzender. Wir waren mit unserer Pfarre landesweit in den „Schlagzeilen“ wegen des nächtlichen „Glockenschlags“ und konnten dieses Problem insofern lösen, dass wir – wie bei einer Volksbefragung – eine Liste auflegten und die Einwohner entscheiden ließen. Viel Arbeit war auch die Spendenaktion für die Renovierung der Kirchenglocken. Dies konnte aber rasch und zügig umgesetzt werden, alles aus Spenden bzw. Eigenmitteln. Die Beleuchtung der Pfarrkirche ist auch auf meine Initiative hin installiert worden.
Die Kirche ist Ihnen ja sehr wichtig. Wie sehen Sie denn die momentane Diskussion über Bischof Schwarz in Kärnten und in ganz Österreich?
Ich zitiere hier gerne einen der bedeutendsten russischen Schriftsteller, nämlich Fjodor Dostojewski: „Bevor ihr den Menschen predigt, wie sie sein sollen, zeigt es ihnen an euch selbst“. Dies gilt nicht nur für den höchsten Klerus, sondern auch für einen einfachen Landpfarrer. Priester sein ist eine Berufung und kein Beruf, wird aber leider nicht immer so gelebt.
Wenn Sie zurückblicken, welche positive oder negativen Dinge bleiben besonders in Erinnerung?
Negative Sachen gibt es leider auch immer im Leben, ich habe öfters „falschen“ Freunden vertraut und mir entstanden dadurch sowohl beruflich als auch privat Nachteile. Heute habe ich gelernt, auch „Nein“ zu sagen und lebe dadurch leichter. Am Schönsten war sicherlich die Geburt meines Sohnes Fabian vor nunmehr 27 Jahren. Er ist heute hauptberuflicher Notfallsanitäter beim Roten Kreuz. In seiner Freizeit ist er auch bei der Feuerwehr als Kommandant-Stellvertreter tätig und somit mein Vorgesetzter.
Welchen Wunschtraum möchte sich Wilfried Buchacher privat erfüllen?
Eine Weltreise habe ich schon vor über zehn Jahren nach Südafrika gemacht und es war sehr schön, da wir Auswanderer aus unserem Ort besuchten und die haben sich sehr um uns gekümmert. Die nächste größere Reise hebe ich mir dann für den Pensionsantritt auf. Ich halte es derzeit lieber mit den „3L“, also Lesachtal wo meine Frau herstammt, Lignano im Sommer und etwas Thermenurlaub in Loipersdorf in den Wintermonaten.
Wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“? Haben Sie als nebenberuflicher Journalist ein paar Anregungen?
Der „Oberkärntner Volltreffer“ ist in der Medienszene von Oberkärnten nicht mehr wegzudenken und eine absolute Bereicherung für alle Leserinnen und Leser. Apropos Anregungen: Ich nehme mir gerne Herbert Hauser als Vorbild –Interviews mit „Frage und Antwort“ kommen meiner Meinung nach am besten bei den Lesern an.
Kurz gefragt:
Beruf: Bank Filialleiter
Sternzeichen: Löwe
Ich höre gerne: Meine Lieblingsmusik ist die Polka: „Böhmischer Traum“
Ich esse gerne: Steirisches Backhendl
Lieblingstier: Unsere Katze „Nelly“
Lebensmotto: Bescheidenheit und Demut – heutzutage immer wichtiger
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