Walter Hofer (Seeboden)


Walter Hofer (Seeboden)

07.03.2014

Der 59-jährige Walter Hofer, gebürtiger Seebodner ist seit 1992 als FIS-Renndirektor für den sicheren Ablauf beim Skispringen verantwortlich. Walter Hofer lebt mit seiner Gattin Christa und den beiden Töchtern Anna-Sophie und Marie-Christine in Salzburg und in Seeboden.

OVT: Herr Hofer, wie blicken Sie auf Olympia 2014 in Sotschi zurück?
Walter Hofer: Aus organisatorischer Sicht waren wir sehr zufrieden. Wir benötigten ja für einen Wettkampf bei Olympischen Spielen, der „live“ im Fernsehen übertragen wird, sechs  Jahre Vorbereitungszeit. Aus sportlicher Sicht gab es unglaublich spannende Wettkämpfe. Bereits im Vorfeld hat sich abgezeichnet, dass mehrere Nationen in der Lage waren, in die Medaillenränge zu springen. Letztlich waren es sieben Nationen, die sich die Medaillen unter sich aufteilten. Unsere russischen Freunde haben es verstanden, diese logistische Herausforderung mit einer unglaublichen Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft zu meistern.

Sie sind seit 1992 FIS-Renndirektor. Wie viel Rückhalt gibt ihre Familie?
In dieser Situation bin ich ja nicht alleine. Sehr viele meiner Kollegen haben dafür auch unterschiedliche Lösungen. Ich habe mich von Anfang an entschieden, zu Hause in Salzburg kein soziales Umfeld aufzubauen Stammtisch, Vereinsarbeit, Freundeskreis etc.. Wenn ich zuhause bin, dann dreht sich alles um die Familie. Somit ist es mir bis heute gelungen, dass die gesamte Familie zu 100 % hinter meiner Tätigkeit steht. Würde das nicht der Fall sein, so würde ich sofort meine berufliche Ausrichtung verändern. Mein Freundeskreis bezieht sich daher fast ausschließlich auf mein berufliches Umfeld und meine Freunde in Seeboden und Umgebung.

Worauf legen Sie als FIS-Renndirektor besonderen Wert?
Ein Wettkampf in dieser Größenordnung ist in der Vorbereitung und Durchführung ein sehr komplexes Unterfangen, welches man nicht auf ein paar Einzelaspekte reduzieren kann. Es gilt einfach, verschiedene Interessen, Interessensgruppen, Institutionen und handelnde Personen zu koordinieren um letztlich den Athleten und Trainern optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Wie „persönlich“ sind ihre Kontakte mit Thomas Morgenstern der zudem auch Seebodner ist wie Sie, Kamil Stoch oder Noriaki Kasai? 
Ich komme natürlich berufsbedingt von der Betreuerseite. Ich hatte am Anfang meiner FIS-Tätigkeit noch einen sehr engen Kontakt zu den Athleten. Hier musste ich mir eine größere Distanz schaffen. Es kann aber jederzeit ein Athlet in jeder Angelegenheit mit mir kommunizieren. „Dienstlich“ ist der Springer aber ein Mitglied eines Nationalen Skiverbandes und somit vertreten durch den Mannschaftsführer.  Thomas wird daher in dieser Beziehung gleich behandelt wie jeder andere Athlet, obwohl ich persönlich ein sehr gutes Verhältnis „empfinde“, ich kann aber natürlich nur für mich sprechen. Unabhängig davon ist er ein wichtiger Sympathieträger für unsere Sportart und ein großartiger Sportler.

Viele sahen Morgensterns Sturz am Kulm. Wie nahe gehen Ihnen solche Stürze, die für Skispringer wohl zum „Berufsrisiko“ gehören?
Jeder einzelne Sturz ist einer zuviel. Wir sind daher bemüht, das Risiko so weit wie möglich zu reduzieren. Es ist uns gelungen, Skispringen sicherer zu machen. Aber wenn ein Athlet die Schanzentischkante mit 100 km/h verlässt, so ist er dem Medium Luft ausgesetzt. Wir können nur versuchen, mit Begleitmaßnahmen Standards der Helme, Präparation der Aufsprungbahn, Einfluss der äußeren Bedingungen etc. die Folgen von solchen Stürzen möglichst zu reduzieren.

Sie kamen vom Fußball, spielten beim SV Seeboden, SV Obermillstatt 2x Meister und waren Assistenztrainer und Masseur beim SV Spittal?
Sport per se war immer mein Betätigungsfeld, unabhängig von der Disziplin. Als aktiver Sportler jedoch hatte ich mehr Ehrgeiz als Talent. Jedoch hat mich das „Subsystem“ Sport nicht mehr ausgelassen. Somit wechselte ich zuerst in den Betreuer- und Trainerbereich. Später in den organisatorischen Aufgabenbereich. Faszinierend finde ich auch die theoretische Beschäftigung mit Sport. Dies erlaubt mir ein Lehrauftrag an der sportwissenschaftlichen Universität Salzburg.

Welche „Verbindung“ haben Sie noch zu den ÖBB, wo Sie ja viele Jahre hauptberuflich waren?
Zuerst darf ich anmerken, dass ich diese Phase meiner Berufslaufbahn als enorm wichtig empfinde. Ich habe dort erst das Lernen gelernt. Zurzeit sind wir dabei, in einem unserer Veranstaltungsländer die Reise zwischen Wettkampforten per Eisenbahn zu organisieren. Ich finde diese Transportmöglichkeit heutzutage als modern, umweltschonend und ausgesprochen bequem.

 


Sternzeichen: Fisch

Beruf: FIS-Renndirektor & Sportfunktionär

Lieblings-Farbe: blau

Lebensmotto: Die Zukunft ist offen!

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