Andreas Ulbrich (Winklern)


Andreas Ulbrich (Winklern)

17.05.2024

"Alpenkasperl" geht wieder auf Reisen

 

Andreas Ulbrich (63) startete 1986 als Puppenspieler beim Berliner Puppentheater „Firlefanz“ Ein befreundeter Puppenspieler weckte in dem damaligen Lehrer und gelernten Lokomotivschlosser die Begeisterung dafür. Seither ließ ihn der „Kasperl“ nicht mehr los. Seit über 30 Jahren schreibt Andreas Ulbrich eigene Stücke. Sein aktuelles Kasperl-Stück heißt „Alpenkasperls Weltreise“. Der gebürtige Berliner lebt seit 16 Jahren mit Gattin Verena – sie ist Restauratorin und auch beste Background-Helferin – in Winklern, sie haben zwei erwachsene Kinder.

 

OVT: Herr Ulbrich, was erlebt der Kasperl in Ihrem aktuellen Stück?

Andreas Ulbrich: Kasperl wandert in die Berge und trifft den verzweifelten Schäfer „Georg“, der seine Schafe sucht, aber dort nur ein Krokodil vorfindet. Der Sagen-König „Laurin“ erkennt darin einen bösen Zauber, den nur der Kasperl lösen kann. Er schenkt dem Kasperl einen Heißluftballon, damit er das Krokodil zum Nil und die Schafe wieder in die Berge bringen kann. Erst wenn die Schafe wieder beim Hirten sind, dann ist alles gut. 

Sie schreiben seit über 30 Jahren Kasperl-Abenteuer. Wie entstehen diese Stücke?

Stücke für Kinder entstehen bei mir meist aus Improvisationen heraus. Ich habe eine Idee, dann ein Konzept. Meine Frau fertigt mir die Kulissen und Requisiten an, dann suche ich die Figuren aus meinem großen Fundus zusammen und lege los. Bei den ersten zehn Vor-
stellungen eines Stückes ist aber jedes anders, es entwickelt sich. 

Ihr Kasperl ist ein „gestandener Mann“ für Klein und auch für Groß. Sie streuen auch Späße für Erwachsene ein. Was hat‘s damit auf sich?

Das ist die mitteldeutsche Tradition. Ähnlich wie in Wien gibt es im mitteldeutschen Raum eine starke Tradition des Kaspertheaters, die mich in den 80er- und 90er-Jahren sehr beeinflusst hat. Bei der Konzeption eines Familientheaters sollen alle ihren Spaß haben. Ich habe in meinem Berliner Theater beobachtet, dass auch die Eltern sehr gern wiederkamen, weil sie wussten, dass sie sich nicht langweilen würden. Inzwischen ist das auch in meiner neuen Heimat so. Ich habe auch immer wieder Stücke gespielt, die nur für Erwachsene bestimmt waren. Das werde ich ab sofort wieder verstärkt machen. Die nächste Produktion wird ein Kriminalstück, das auch z. B. für ein Krimi-Diner geeignet sein wird.

Für viele Bühnenkünstler war Corona ein herber Einschnitt. Wie gut tut es, wieder vor Kindern und Erwachsenen zu spielen? Hat sich was verändert?

Nein, es ging fast von einem Tag auf den anderen wieder los und alles war wie immer. Nur die verlorenen Jahre gibt mir niemand wieder.

Sie haben damals ja aus der Not eine Tugend gemacht und ihr Publikum mit Online-Stücken erreicht. Behielten Sie diese Internet-Präsenz bei?

Nach dem Corona-Ende gab es so viele Anfragen für das Live-Theater, dass ich das Video vernachlässigt habe. Aber jetzt geht es wieder los. „Alpenkasperls Weltreise“ gibt es gleichzeitig als Stück und als eine Serie mit mehreren Video-Clips. Es wird spektakulär. Man folge mir in den sozialen Medien! Am besten auf YouTube.

Welchen Hobbys gehen Sie als beruflicher Puppenspieler privat nach? 

Gartln, gerne reise ich zu Opern und Museen. Und das Wandern natürlich. Aber wenn ich so auf meinen Terminkalender schaue …

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ im Lauf all der Jahre?

Es ist ein sehr schönes Stück Heimat, dass da wöchentlich im Postkasten liegt. Danke dafür.

  

 

Kurz gefragt:

Andreas Ulbrich
(Winklern)

Puppenspieler

Sternzeichen: Waage

Ich schaue gern (TV, Film): Gute Krimis und Action

Leibgericht: Speckknödel

Lieblingsbaum: Der Marillenbaum vor unserem Haus

Glücksbringer: Familie


 


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