Tanja Hausott


Tanja Hausott

21.09.2012

OVT: Frau Hausott, was war der Auslöser für Sie, Fußball-schiedsrichterin zu werden? Begann es wirklich als Platzsprecherin in Villach?
Tanja Hausott: Ja, das stimmt, ich war Platzsprecherin beim MSC Magdalener Sportclub Villach. Später dann, als ich in Salzburg studierte, las ich einen Aufruf in den Salzburger Nachrichten: Schiedsrichter gesucht! Daraufhin meldete ich mich sofort.

Fußball gilt ja als Männer-Domäne. Wie schwierig ist es für eine Frau? Gibt es einen „Unterschied der Geschlechter“?
Lassen Sie mich diese Frage so beantworten: Als Frau ist es nicht schwierig, schwierig machen es einem nur die anderen. Denn: Egal ob sich ein Mann oder eine Frau in dieser Domäne durchsetzen und zudem was erreichen wollen, schaffen sie es am Ende ohnehin. Unterschiede gibt es da keine,
außer die „körperlichen“ halt. Sie schmunzelt

Welche Ausbildung brauchten Sie als Fußball-schieds-richterin?
Ich machte einen Anfängerkurs mit einer Abschlussprüfung, danach folgten ständiges Training, Talentekader-Schulungen und regeltechnische Schulungen. Außerdem gab es noch Persönlichkeits-Schulungen, Rhetorikkurse sowie Medientraining. Also wirklich sehr viel, wenn man die berufliche Spitze erreichen will.

Sie zählen heute zu den zwölf besten Schiedsrichterinnen im internationalen Frauenfußball. Auf welche Highlights blicken Sie gern zurück?
Highlights waren nicht nur das Algarvecup Finale 2008, die U 20 WM in Chile, das Champions League Halb-finale in Lyon vor 16.000 Zusehern, die U 17 WM in Trinidad und weitere 40 internationale Einsätze, sondern uch als erste Frau in der Regionalliga zu pfeifen und als erste Frau seit 2008 in der Bundesliga 2 zu bestehen!

Sie haben bereits Männer-Partien gepfiffen. Ist es auch ein Ziel von Ihnen, ein Spiel in der Bundesliga oder ein WM- oder EM-Spiel zu leiten?
Ja natürlich, denn man muss sich-
immer wieder neue Ziele im Leben setzen. Sonst verliert man den Horizont und die Motivation.
Fußballschiedsrichter müssen ja viel reisen, wie lässt sich das mit ihrer Lehrer-Tätigkeit verbinden?
Das Land Kärnten unterstützt mich da diesbezüglich sehr. Ich bekomme unbezahlten Sonderurlaub für all meine Einsätze als Fußballschiedsrichterin.

Gibt es einen Wunsch, den Sie sich gerne erfüllen würden?
Tja. Ein solcher Wunsch wäre für mich, einmal in New York einen Marathon zu laufen, dort dabei zu sein.


Sternzeichen: Krebs

Beruf: Fußballschiedsrichterin

Lebensmotto: Der Weg ist das Ziel.

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