Stefanie Gruber (Stockenboi)


Stefanie Gruber (Stockenboi)

05.04.2019

Ihr Anstrich ist der Beste

Stefanie Gruber (24) wurde Ende Februar zum Lehrling des Jahres 2018 gekürt. Aus 33 Jugendlichen – alle erfolgreiche Teilnehmer bei Bundes- und Landeslehrlingswettbewerben – ging sie letztlich als Siegerin hervor. Gecoacht wurde die Drautalerin, die bei der Malerei Ortner in Kolbnitz arbeitet, über Monate in der „Talenteakademie Kärnten“ der Wirtschaftskammer und des WIFI. Stefanie Gruber lebt bei ihren Eltern Heinz und Ully (Stiefmama) in Stockenboi, hat einen Bruder und zwei Stiefbrüder.

OVT: Frau Gruber, Kam die Nominierung zu Kärntens Lehrling des Jahres 2018 überraschend?

Stefanie Gruber: Es freut mich sehr Lehrling des Jahres zu sein, vor allem weil ich nicht damit gerechnet habe, die Erste zu werden. Man realisiert es zuerst auch gar nicht, aber es ist ein unbeschreibliches Gefühl so viel Wert geschätzt zu werden. Im Endeffekt bin ich froh, all diese Chancen genutzt zu haben. Ich freue mich das Aushängeschild für die nachfolgenden Talente zu sein, denn mit viel Ehrgeiz kann es jeder Lehrling werden.

 

Wie haben Sie sich auf diesen Wettbewerbe vorbereitet?

Ich habe die Werkstatt von meinem Papa für eine Zeit in Beschlag genommen. Wir richteten sie so her, dass ich unter Wettbewerbsbedingungen trainieren konnte. Ich trainierte teilweise bis spät in die Nacht und es wurden Schweiß und Tränen vergossen. Ich habe Linienführung, Perfektion, Farbkonzepte und arbeiten auf Zeit so lange trainiert, bis ich mit mir selber zufrieden war, denn wie alle wissen, von nichts kommt nichts und geschenkt wird einem sowieso nichts. Natürlich ist auch das gewisse Talent und Fingerspitzengefühl notwendig, aber mit viel Übung kann man viel wettmachen. Für den Bundeswettbewerb bekam ich dann mein eigenes Trainerteam, alles erfahrene Malermeister. Sie schauten mir auf die Finger und zusammen perfektionierten wir die Arbeit. Ich kam auch zu der Ehre mit dem Weltmeistertrainer der Maler trainieren zu dürfen, somit wurde ich bestens auf den Bundeswettbewerb in Wien vorbereitet.

 

Was mussten Sie beim Finalbewerb alles machen und worauf achtete die Jury?

Der Bewerb fand in der traumhaften Kulisse des Schlosses Schönbrunn statt. Dort hatten wir die Aufgabe eine Skyline von Wien auf eine 1x1m große Platte zu malen. Das Muster war vorgegeben, das Farbkonzept musste selber erarbeitet und vor Ort nachgemischt werden. Zusätzlich mussten wir noch einen vorgegebenen Farbton nachmischen und das alles in einer Zeit von viereinhalb Stunden. Die Jury achtete auf: Perfektion, Ausführung, Farbharmonie, Genauigkeit der nachgemischten Farbe und natürlich auch auf die Sauberkeit. Während des Bewerbs achteten sie auch darauf, ob die vorgegebenen Regeln eingehalten werden.

 

Spielt bei so einem Wettbewerb auch die Nervosität eine Rolle?

Auf jeden Fall. Bei meinem ersten Bewerb war ich so nervös, dass mir leider ein kleines Missgeschick passiert ist das mir sehr viel Zeit gekostet hat, was natürlich ärgerlich ist, wenn man ohnehin schon wenig Zeit hat, um es überhaupt zu schaffen. Es wunderte mich dann doch sehr es trotz dem Patzer geschafft zu haben. Beim nächsten Bewerb war dann doch alles viel entspannter, da wir von der Talente-Akademie ein Mentaltraining angeboten bekommen haben. Wir wurden sozusagen auf solche Situationen vorbereitet, indem wir gewisse Übungen durchführten. So konnten wir bei den nachfolgenden Bewerben besser mit solchen Situationen umzugehen.

 

Wie empfanden Sie die Auszeichnung in Velden?

Es fand eine Gala im Casineum in Velden statt auf der der beste Lehrling gekürt wurde. Die besten fünf mussten einen Fragebogen ausfüllen, um die Jury von sich zu überzeugen. Wir wurden mittels Kurzfilm den restlichen Besuchern vorgestellt. Der Film zeigte einen Arbeitstag in der Firma. Anhand dieser Kriterien konnte ich die Jury von mir überzeugen und so wurde ich zum Lehrling des Jahres gewählt. Als Preis wurde mir eine Reise(mit Begleitung) nach Kazan (Russland) zu den Weltmeisterschaften(World Skills) der Lehrlinge geschenkt. Dorthin darf ich das österreichische Team begleiten und mitfiebern. Mir selber ist es leider nicht möglich bei den Weltmeisterschaften teilzunehmen, da ich leider schon zu alt bin, was ich sehr bedauere.

 

Was bewog Sie nach der Matura 2016 den Malerberuf zu erlernen?

Ich möchte es nicht schlecht reden, aber ich konnte mich mit der Sparte nicht mehr identifizieren. Beziehungsweise habe ich nichts gefunden, wo ich sagen hätte können: das ist es! Es ist auch schwer sich mit 16 Jahren auf etwas festlegen zu müssen, was man sein Leben lang ausüben möchte. Ich bin in einer Handwerkerfamilie groß geworden und mir fehlte somit das handwerkliche, das körperliche. Also entschied ich mich noch eine Lehre anzugehen und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Ich habe wirklich meinen Traumberuf gefunden. Es wird nie langweilig, es kommt immer etwas Neues auf mich zu und es bereitet mir Freude mit den Lehrlingen zu arbeiten.

 

Berufliche Pläne für die Zukunft?

Ich war sehr motiviert voriges Jahr in Kärnten den Meisterbrief anzugehen. Bedauerlicherweise fand der Kurs nicht statt, also werde ich es heuer noch einmal versuchen. Plan B wäre die Meisterschule in Baden bei Wien. Ob ich mich irgendwann einmal selbständig machen werde, kann ich jetzt noch nicht beantworten. Ich tendiere eher zur Berufsschullehrerin.

 

Welchen Wunschtraum hätten Sie privat? Eine Weltreise oder Anderes?

Eine Weltreise nicht unbedingt, aber eine Reise auf die Malediven steht ganz oben auf meiner Reiseliste. Von den Malediven bin ich so beeindruckt, dass es wohl wirklich ein Wunschtraum für mich ist den ich mir einmal erfüllen werde.

 

Hielten Sie den „Oberkärntner Volltreffer“ im Mölltal schon in Händen?

Schon öfter, ja und ich habe ihn immer gern gelesen.

 

Kurz gefragt:

Beruf: Malerin und Beschichtungstechnikerin

Sternzeichen: Skorpion

Ich höre gerne (Musik): Kings of Leon, Volbeat

Ich trinke gerne: Mineralwasser

Lieblingsblume: weiße Orchidee

Lebensmotto: „Be a voice, not an Echo“


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