Silvia Wirnsberger, MBA (Döbriach)


Silvia Wirnsberger, MBA (Döbriach)

21.07.2017

 

Silvia Wirnsberger 42 ist seit 2009 Gemeinderätin in Radenthein und in den Ausschüssen für „Soziales, Familien und Gesundheit“ sowie „Schule und Bildung“ tätig. Weiters vertritt sie ihren Kollegen im Stadtrat, ist Obfrau des Ausschusses für „Brauchtum, Kultur und Städtepartnerschaft“. und ist seit 2010 Parlamentarische Mitarbeiterin der FPÖ im Nationalrat zuständig für die Bereiche Landwirtschaft & Umweltschutz. Und auf Initiative des Außenministeriums folgte noch 2011 die „EU-Gemeinderätin“. Silvia Wirnsberger pendelt oft nach Wien, lebt mit Ehemann Thomas und den drei Kindern Simon 18, Elisabeth 14 und Andreas 11 in Döbriach.

 

OVT: Frau Wirnsberger, was ist Ihnen als Politikerin wichtig?

Silvia Wirnsberger: Ich bin in zahlreichen Vereinen meist auch noch im Vorstand ehrenamtlich engagiert. Es macht mir Spaß, etwas zu bewegen und helfen zu können, dafür aber keine Gegenleistung zu erwarten. Das ist meine grundehrliche Einstellung und das erwarte ich mir auch von meinem Gegenüber. Leider teilt diese Meinung nicht jeder, denn viele wollen für ihr ehrenamtliches Tun auch etwas haben. Das macht die Zeiten ja auch schwieriger. Alle wollen nur „haben“, beim Geben hört sich dann der „good will“ schnell wieder auf. Mir geht es gut. Es fehlt mir an nichts. Ich habe viel erreicht. Ich bin dankbar dafür – und deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, von meinem Glück etwas jenen abzugeben, denen es nicht so rosig geht. Das muss nicht immer eine Geldspende sein. Oft reichen ein geduldiges Ohr, eine hilfreiche Hand oder ermunternde Worte. Diese Einstellung würde ich mir von mehreren Menschen wünschen. Es ist nämlich eigentlich recht einfach.

Schauen wir hierzulande über die Armut hinweg?

Manche schon. Es ist bequem wegzuschauen. Im Fernsehen kann man schnell umschalten, aber im Leben darf und soll man nicht wegsehen. Dazu gehört aber auch eine große Portion Zivilcourage!.Ich habe im Laufe der Zeit viele Menschen kennengelernt, die sich doppelt und dreifach überlegen, ob der Euro ausgegeben werden kann oder nicht. Offenbar hat es sich bereits herumgesprochen, dass ich in dieser Beziehung ein „großes Herz“ habe, denn ich ziehe offenbar Menschen, die Hilfe brauchen, magisch an. Aber ich glaube fest daran, dass man sich nicht rein zufällig über den Weg läuft, sondern dass jede Begegnung in welcher Form auch immer einen Sinn hat.

Welche Aufgaben bestimmen ihre politische Arbeit daheim in Döbriach?

Ich bin stark engagiert im Sozial- und im Kulturbereich. Ich habe ständig neue Ideen in meinem Kopf, die ich auch umsetze. Ich organisiere sehr viel und man sagt mir nach, dass ich das auch gut kann. Was man gerne macht, macht man halt auch gut. Letztes Jahr organisierte ich eine 80er-Party, die ohne Übertreibung, wirklich gelungen war. Außerdem veranstaltete ich den ersten Adventmarkt im Kurpark und das große Städtepartnerschafts-Jubiläumstreffen kam ebenfalls aus meinem Brauchtums-Ausschuss. Natürlich bringe ich mich auch bei anderen Veranstaltungen gerne ein und helfe den Vereinen und Organisatoren schon mal beim Servieren, Dekorieren – und natürlich beim Umsatz machen.

Man sieht Sie immer wieder in Verbindung mit dem „Sagamundo“?

Ich kenne das Sagamundo schon seit der Entstehung und bin nach wie vor und immer mehr fasziniert von dem wunderbaren, magischen Ort. Ich habe sogar vor dem großen Umbau meinen 40. Geburtstag darin gefeiert. Das letzte Projekt „CD-Produktion“, bei dem ich tatkräftig bei der Crowdfundig-Aktion mitgeholfen habe, wurde erfolgreich abgeschlossen, und derzeit läuft das Projekt „Sagen-Walks“ bei dem ich eine kleine Rolle spiele. Die künstlerische Leiterin Monika Peitler steckt mich immer wieder in verschieden Rollen – mal als TV-Moderatorin, mal als heilige Barbara, mal als Frau Holle. Schauen Sie sich die Sagen-Walks an, dann werden Sie es sehen.

Sie sind auch Parlamentarische Mitarbeiterin im Nationalrat in Wien?

Ich bin im Monat ein bis zweimal jeweils für ein paar Tage in Wien. Die Termine kenne ich meist schon lange im Voraus. Das ist gut zu organisieren und somit sind Familie und Beruf gut verträglich. Ich liebe meine Arbeit im Nationalrat. Ich verfasse parlamentarische Anfragen und Gesetzesanträge vor allem im Bereich Landwirtschaft. Beispielsweise wurde zuletzt von uns gefordert und auch umgesetzt, dass Produkte, welche mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet sind, kein Palmöl mehr enthalten dürfen. Auch der Bereich Gentechnikfreiheit und der Schutz unserer kleinstrukturierten Berg-Landwirtschaft sind mir persönlich ein großes Anliegen.

EU-Gemeinderätin, Europas Cities - haben Sie Angst vor Anschlägen?

Angst vor einem Terroranschlag hat wohl jeder. Und es kann auch jederzeit und überall passieren. Beim letzten Christkindlmarkt in Wien hatte ich schon ein eigenartiges Gefühl, als die schwerbewaffneten Polizisten mit Hunden patroullierten. Vor drei Jahren machte ich eine Ausbildung zur EU-Fundraising-Managerin in Deutschland. Da musste ich für ein halbes Jahr regelmäßig nach Berlin fliegen und einmal gab es am Flughafen eine Bombenwarnung. Das war ganz bedrückend. In Mailand war ich vor einem Jahr bei einer politischen Veranstaltung dabei und unsere Delegation hatte bei der Fahrt vom Hotel zur Veranstaltung Polizeibegleitschutz. Während der Veranstaltung kreisten die Hubschrauber über dem Gelände und überall sah man Polizei und Waffen. Kein allzu angenehmes Gefühl. Auch am Wiener Hauptbahnhof war ich letzten Herbst einmal dabei, als der ganze Bahnhof geleert werden musste, weil ein Terrorverdacht bestand. Da hatte ich dann wirklich ziemlich Angst und merkte am eigenen Leib, wie ohnmächtig man gegenüber dieser Gefahr ist. Aber man darf diesem Terror keine Bühne geben und man darf sich nicht einschüchtern lassen! Ich werde weiterhin meine Arbeit machen und werde mich in Wien, Berlin, Mailand, wo auch immer frei bewegen.

Auf welche Erfolge blicken Sie bereits gern zurück?

Ich habe mit Anfang/Mitte 30 auf dem zweiten Bildungsweg meine Matura nachgeholt und ein Studium im Bereich Wirtschaft absolviert. Habe alles mit Auszeichnung abgeschlossen und wenn ich heute daran denke, wie ich das alles neben dem Beruf und den noch kleinen Kindern geschafft habe, bin ich doch sehr stolz auf mich. Aber das Wichtigste: Alle meine Kinder sind erfolgreich im Beruf bzw. in der Schule, sind brav, liebenswert und machen keinen Unsinn. Auf das bin ich am meisten stolz!

Welchen Wunschtraum möchten Sie sich privat erfüllen?

Ich hab mich dem verschrieben, Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Für nächstes Jahr möchte ich die Charity-Aktion „second.hand.deluxe“ ins Leben rufen. Ich sammle bereits Kleidungsstücke von Prominenz und Adel ein paar „Gustostückerln“ hab ich schon, mehr wird aber noch nicht verraten, möchte diese bei einer Modenschau am See präsentieren und anschließend an zahlungskräftige- und willige Damen und Herren verkaufen. Der Erlös geht an Familien vor Ort. Kleidungs-Spenden für diese Aktion werden gerne unter 0650/7474818 entgegen genommen.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Ich lese den OVT sehr gern, weil er so regional ist und man viele Leute, die aus der Zeitung lachen, auch kennt. Man hat einfach einen näheren und persönlicheren Bezug zum OVT als zu bundesweiten Blättern.

 


Sternzeichen: Löwe

Beruf: Parlamentarische Mitarbeiterin/Politikerin

Lieblings-musik: Ich liebe ABBA und alle Klassiker aus den 80ern

Lebensmotto: „Es passiert nichts ohne Grund – alles hat in irgend einer Weise einen Sinn. Es kommt, wie es kommen soll“

1 Kommentar

Karl Zobernig, 9020 Klagenfurt, Pichler Mandorfstrasse 9 - kzob@gmx.at T schrieb am 03.05.2018 10:41:
Sehr geehrte Frau Wirnsberger, habe Ihren CV sehr aufmerksam durchgelesen und habe großen Respekt vor Ihrer Leistung vor allem auch im sozialen Bereich. Bezüglich Ihres Leserbriefes muss ich jedoch etwas widersprechen! Ich will damit sicher nicht in die Zeitung gehen sondern mir ist viel lieber Ihnen persönlich ein paar Zeilen zu schreiben. Ausserdem habe ich viel Wissenswertes über Sie erfahren. Nun zu Ihrem Leserbrief: Ich stimme Ihnen bis zum Absatz Äthiopien voll inhaltlich zu. Danach liegen Sie aber total daneben. Wie lange Sie im besagten Land waren entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass ich von meinen 35 Jahren als Bauleiter und Projektleiter rund um die Welt sicher einiges erzählen könnte. Ich habe in Addis von 1983 bis 1986 das "Water System Lagadadi Addis" gebaut. Auftragsvolumen um die 130 Millionen DEM. Von 1990 bis 1993 das "Amibara Irrigation Projekt" 70 Millionen DEM . Alles von der Deutschen Bundesregierung bezahlt. 1200 km Drainage Leitungen mit dazugehörenden Kanälen etc. um den Boden zu durchspülen und entsalzen. Humustiefe bis zu 5 Meter. Der Awash Fluss brachte diesen Boden vom Hochland. Angebaut wurde jedoch nicht Gemüse sondern Baumwolle!! Als wir fertig waren oder knapp vor Fertigstellung kamen die AFARS und haben alles beschlagnahmt. Natürlich mit Gewehren. Danach lag alles brach. Könnte Ihnen Unterricht geben über Misswirtschaft und Korruption. Ausser in Western Samoa, da liefen die Uhren anders. Nun habe ich Sie lange genug von der Arbeit aufgehalten. Verbleibe mit freundlichen Grüßen Karl Zobernig
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