Sieglinde Elwitschger (Dellach/Drau)


Sieglinde Elwitschger (Dellach/Drau)

29.05.2015

Sieglinde Elwitschger war Bäuerin, Hotelgewerbe-Allrounderin, Hirtin  und von 1979 bis 1981 als Chef-Stewardess auf der „MS Deutschland“ im Atlantik und Mittelmeer unterwegs. 2006 ging sie in Rente, machte nun das Reisen in Mitteleuropa zum Hobby. Sieglinde Elwitschger lebt in Unterdellach im Drautal.

OVT: Frau Elwitschger, was war das Verrückteste, was Sie gemacht haben?
Sieglinde Elwitschger: 2009 war ich am Jakobsweg. Bei einem Info-Abend eines Reisebus-Unternehmens habe ich damals gleich vor Ort gebucht. Bei den drei Tagesetappen, zusammen so rund 80 km, blieb mir vor allem die mittlere in Erinnerung. Da dachte ich nämlich, dass ich meine Mit-Pilger mal verliere und dann hieß es für mich nur noch „Augen zu und durch“. Am Schluss war es für alle bewegend, viele hatten Tränen in den Augen. Ich kann es nur empfehlen.

Das Reisen zählt ohnehin zu ihrer großen Leidenschaft?
Ja. Seit der Pensionierung bin ich gern insbesondere in Österreich, von Vorarlberg bis Burgenland, unterwegs. Aber auch in Südtirol hat es mir immer gut gefallen. Meine geheime Liebe gehört aber Ungarn. Und zwar deshalb, weil die Vorfahren meines Vaters  von dort stammen. Irgendwie habe ich Sehnsucht nach der Puszta, diesem weiten Land mit seinen Pferden. Ich weiß ganz genau, das erfülle ich mir noch.

Mit Tieren haben Sie es ja auch ein wenig. Wie jüngst mit einem Widder?
Beim „Öttinger Widderopfer“ ging es nach der Kirche zur Versteigerung – der Widder war übrigens bei der dreimaligen Umrundung des Altars davor so brav, als hätten die ihm K.O.-Tropfen gegeben – und beinah gehörte mir auch schon. Nur wurde leider gerade „zum Dritten“  gerufen und damit war es für mich aus und vorbei. Ich hätte mich so gefreut, bin ich doch vom Sternzeichen auch Widder. Dafür bekam ich aber als schönes Erinnerungsfoto mit dem Widder und mir.

Machten Sie im Hotelgewerbe Bekanntschaft mit der Prominenz?
Gerade 1976 – da war ich während der Olympiade in einem Innsbrucker Hotel. Ob mit dem Schah von Persien, Königin Silvia von Schweden – sie hieß damals noch Sommerlath – oder mit Peter Alexander, Vico Torriani, O.W. Fischer, Niki Lauda – ich hatte mit allen Kontakt, gab vielen die Hand. Und so anfangs der 2000-er Jahre bediente ich Semino Rossi in Lech am Arlberg.

MS Deutschland und „Traumschiff“: Ebenfalls eine besondere Geschichte?
Das wahre Leben und die Realität sind mit der Fernseh-Serie „Traumschiff“ in keinster Weise zu vergleichen. Den Gästen wird natürlich auf dem Schiff schon viel Luxus geboten, doch für die Angestellten an Bord ist es ein beinharter Job.

Helfen liegt Ihnen auch am Herzen?
Ja. Mein menschliches Highlight erlebte ich 2005. Da konnte ich nämlich den Kontakt zwischen einem Mann, der in Frankreich lebt und seiner Mutter in Köln herstellen. Beide wurden bei der Geburt - seinerzeit in Vorarlberg - getrennt. Und das nur durch meine Kontakte hier im oberen Drautal! Eines Tags stand der Blumenverkäufer mit einem Riesenstrauß herrlicher Blumen als Dankeschön vor mir.

Warum ist generell wichtig, in der Pension aktiv zu bleiben?
Man muss für alles bloß ein bisschen Interesse haben, dazu ein wenig Sport betreiben – ich fahre gern Rad – und vor allem darf man nicht beim Herd oder vorm Fernseher hängen bleiben.

Erlebten Sie eigentlich einen Pensions-Schock?
Für mich war es nur insofern schwer, weil ich ja immer unter vielen netten Leuten war. Und dann war ich auf einmal nur mehr von den eigenen vier Wänden umgeben. Aber doch weit entfernt vom Pensions-Schock. Da begann dann auch meine Reisefreudigkeit.

Welchen Wunschtraum haben Sie noch?
Also ein Tandem-Flug mit dem Drachen, das würde mich noch so sehr interessieren. Schaffe ich es etwa noch mit dem Weglaufen? Wie ist die Luftfahrt? Höhenangst kenne ich bis heute auch keine. Tandem deswegen, weil mir doch  Vertrauen zu zweit wichtig ist und das Alleinsein bin ich ohnedies gewöhnt – das ist aber nicht so schön.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Sehr gut, weil er viel Regionales bietet. Allerdings könnte der Volltreffer im Hinblick auf das Bauerntum generell noch mehr drinnen haben.


Sternzeichen: Widder

Beruf: Nimmermüde Rentnerin

Lieblings-blume: eine weiße Calla

Lebensmotto: Ich helfe für mein Leben gern.

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