Sepp Inthal (Kolbnitz)


Sepp Inthal (Kolbnitz)

30.10.2020

Probieren, probieren und nochmals probieren

Sepp Inthal (63) war im September mit seinen Werken unter dem Titel „Skulpturen – Objekte – Möbeldesign“ im Spittaler Parkschlössl zu sehen. Holz, Stein und Stahl sind übrigens die bevorzugten Materialien des Autodidakten. Der gelernte Maschinenbauer lebt mit Gattin Sonja in Kolbnitz, hat einen Sohn namens Benjamin.

OVT: Herr Inthal, wie blicken Sie auf ihre Parkschlössl-Ausstellung zurück? Spürte man bei den Besuchern eine gewisse coronabedingte Verunsicherung?

Sepp Inthal: Auf meine Ausstellung zurückblickend, kann ich sagen, dass sie angesichts der Corona-Situation eigentlich sehr erfolgreich war. Im Lauf der Ausstellung kamen über 600 Besucher und deren Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Manchmal spürte man Verunsicherung bei einigen Besuchern bezüglich des Tragens einer Maske, vor allem beim Eintreten in den Ausstellungsraum. Die Regelung mit einer Maximalanzahl an Personen funktionierte aber gut, da ich auch vor dem Parkschlössl Skulpturen und einen Tisch mit Sitzgelegenheiten aufgestellt hatte.

 

Ihr Werk „Quelle des Lebens“ wurde von vielen als Corona-Skulptur wahrgenommen.

Die Metallskulptur „Quelle des Lebens“ entstand schon vor drei Jahren, wo von diesem Virus noch keine Rede war. Sie stellt die menschliche Eizelle dar, also den Beginn des menschlichen Lebens und nicht die Bedrohung des Lebens durch ein Virus. Die einzige Ähnlichkeit mit dem Corona-Virus ist nur die Kugelform. Meiner Meinung nach lassen sich die meisten Leute durch die tägliche Flut an Medienberichten zu sehr beeinflussen. Seit Anfang März sieht man ja täglich in Printmedien und im TV die verschiedensten grafischen Darstellungen des Corona-Virus in allen möglichen Farben und Varianten. Jetzt im Herbst werden vielleicht manche Leute sagen, auf den Kastanienbäumen wachsen auch Corona-Viren mit den grünen stacheligen Schalen.

 

Worauf legen Sie bei ihren Arbeiten großen Wert und wo holen Sie sich die Inspiration?

Bei meinen Arbeiten lege ich sehr großen Wert auf die genaue Herausarbeitung der Oberflächen, da ich ja durchwegs natürliche Materialien verwende, wie Stahl, Bachsteine, Holzwurzeln oder Schadholz, das man nach Unwettern findet. Die Laubholzwurzeln möchte ich so wenig wie möglich verändern, um meine Ideen abstrakt darzustellen. Die meisten meiner Inspirationen hole ich mir in unserer schönen Natur beim Wandern, Radfahren oder Bootfahren.

 

Wieso liegen Ihnen diese Materialien so am Herzen?

Weil sie etwas ganz Natürliches sind. Die Schönheit eines alten Baumes hört für mich zum Beispiel nicht mit dem Stamm-Ende auf, sondern geht bis in die Wurzel weiter. Und wenn so ein Kunstwerk der Natur durch Wind oder Hochwasser umgeworfen wird, versuche ich, dass von vielen Leuten als kaputt angesehene Holz in meinen Objekten weiterleben zu lassen.

 

Sie besuchen auch gern Galerien und Ausstellungen anderer Künstler.

Galerien und Museen liebe ich schon seit meiner Jugend. Ich war schon in meiner Schulzeit fasziniert sowohl von den Klassikern der Antike, als auch den großen Malern und Bildhauern der modernen Kunstrichtungen. Mir gefallen die verschiedenen Sichtweisen und Techniken anderer Künstler, um ihre Vorstellungen und Ideen zu verwirklichen.

 

Für viele Kulturschaffende ist es gerade eine sehr harte Zeit. Haben Sie es als Künstler, der in Pension ist, vielleicht etwas leichter?

Die momentane Zeit ist für freischaffende Künstler aller Kunstrichtungen schon sehr schwer. Durch den Wegfall so vieler Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen erleiden die Kunstschaffenden bisher sehr große Ausfälle. Ich hoffe für alle, dass sich das bald ändert und auch die Politik mehr Einsehen hat. Mich persönlich trifft es nicht so, da ich ja Vollzeit gearbeitet habe und seit gut einem Monat in Pension bin. Die Kunst ist „nur“ ein zeitintensives Hobby.

 

Als gelernter Maschinenbauer waren Sie früher beruflich viel unterwegs. Wo könnte es Ihnen heute nochmals gefallen?

Durch meine berufliche Tätigkeit in verschiedenen Ländern weiß ich, wie schön unsere Heimat ist. Ich liebe es, mit meiner Familie die heimischen Berge zu erwandern, in unseren wunderschönen Seen zu schwimmen, oder einfach nur in unserer intakten Natur die Seele baumeln zu lassen.

 

Sie haben auch das Kajakfahren für sich entdeckt.

Das faszinierende dabei ist für mich die Ruhe, wenn man das Ufer eines Sees entlangpaddelt. Genauso faszinierend ist es aber auch, wenn man durch die rauschenden Wellen eines unserer sauberen Flüsse oder Bäche hinunterpaddelt.

 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch gefragt?

Beim „OVT“ gefällt mir die lokale Berichterstattung. Man weiß immer, was in der näheren Umgebung passiert. Ich liebe auch die Sudokus und die Fundgrube.

 

Kurz gefragt:

Beruf: Bildhauer

Sternzeichen: Krebs

Ich schaue gerne: Natur- und Wissenschaftsdokus

Ich esse gerne: Hausmannskost, italienische Küche

Lieblingsfarbe: blau, grau, orange

Ohne was ich nie außer Haus gehe? Taschenmesser oder Leatherman


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