Prof.in Annemarie Podesser (Klagenfurt, Pusarnitz)


Prof.in Annemarie Podesser (Klagenfurt, Pusarnitz)

04.08.2023

 

"Das Leben steht nicht still, so wie die Musik"

 

Flötistin

Prof.in Annemarie Podesser (42) kam einst durch ihre Schwester zur Blockflöte. Letztlich studierte die gebürtige Lurnfelderin Blockflöte, Instrumental- und Gesangspädagogik sowie Konzertfach in Klagenfurt und Zürich. Danach entdeckte sie in Frankreich ihre Liebe zur Traversflöte, absolvierte anschließend in Wien ein Studium dazu. Mittlerweile führt sie ihre Musik als Solistin und Kammermusikerin von Europa bis nach Südamerika, sie machte CDs, Radio- und Filmmusikaufnahmen. Seit 2018 ist sie Professorin für Blockflöte und Alte Musik an der Gustav Mahler Privatuniversität Klagenfurt, beschäftigt sich aber nebenher auch intensiv mit der Interpretation Zeitgenössischer Musik. Prof.in Annemarie Podesser lebt in Klagenfurt, hat eine vierjährige Tochter.


OVT: Prof.in Podesser, viele Musik-Karrieren beginnen meist ja mit einem Blockflöten-Unterricht. Warum wurde sie bei Ihnen zur „großen Liebe“?

Prof.in Annemarie Podesser: Warum etwas die „große Liebe“ ist oder wird kann man, denke ich, nie so genau sagen. Ich mag den warmen Klang von Holzflöten und die direkte Verbindung zum Körper. Es ist wie singen mit einem Instrument. 

Sie setzen ihre Flöten sehr vielseitig ein.

Welche Flöte ich gerade gerne spiele, hängt ganz von der Musik ab. Bei Bachs großen Oratorien und Kantaten liebe ich die Traversflöte, bei der Musik aus der Renaissance wie auch in zeitgenössischer Musik bieten die vielen verschieden Blockflöten von Bass- bis Sopranino-Blockflöte wiederum ganz tolle Ausdrucksmöglichkeiten.

Sie sind als Solistin wie Kammermusikerin mit verschiedenen Ensembles und Orchestern weltweit unterwegs. Wie setzen Sie die Schwerpunkte?

Ich spiele Musik, die ich liebe mit Menschen, die ich gerne mag. Da hängt die Programmauswahl sowohl vom Rahmen, in dem ich musiziere, als auch von der Jahreszeit ab. Beispielsweise haben wir bei unserem letzten Konzert mit dem Kärntner Barockorchester im Juli im Klagenfurter Dom leicht-
füßige Sommermusik gewählt, die wie ein warmer Sommerwind durch den Dom wehte. 

Welche musikalischen Highlights blieben Ihnen im Gedächtnis?

Bei der Frage kommen mir als erstes einige schöne Konzerterlebnisse in Athen in den Sinn, aber auch ein Konzert im Königspalast in Stockholm und ein Sommerkonzert im Schloss Orth am Traunsee fallen mir ein. An viele wunderschöne Orte zu kommen ist einer der ganz schönen Aspekte des Musikerinnen-Berufs.

Welche Ziele haben Sie diesbezüglich?

Seit längerem denke ich darüber nach, eine Reihe von frühmorgendlichen Konzerten in kleinen Kirchen zu spielen. Ein kleines, feines Konzert um sieben Uhr früh, dann ein gemeinsamer Kaffee mit den Zuhörern und anschließend mit Musik in Kopf und Herz durch den Tag gehen.

Seit 2018 sind Sie auch Professorin für Blockflöte und Alte Musik an der Gustav Mahler Privatuniversität Klagenfurt. Ist‘s ein Ausgleich zu den Auftritten?

Die Tätigkeit als Professorin wie auch meine verantwortungsvolle Position als Institutsleiterin an der GMPU nehmen mich sehr in Anspruch. Momentan empfinde ich die Auftritte als Ausgleich zu meinen sonstigen Aufgaben.

Apropos, zu Ihrem Motto „Das Leben steht nicht still“: Beschäftigen Sie sich darum auch neben der Alten Musik mit der Interpretation Zeitgenössischer Musik? 

Die Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten in der Zeitgenössischen Musik interessiert mich besonders. Es werden so viele neue Klänge am Instrument gesucht. Es wird zum Beispiel: parallel gesungen und gespielt, in manchen Stücken werden sogar mehrere Flöten gleichzeitig von einer Spielerin betätigt. In den letzten zehn Jahren sind auch einige Werke mit Liveelektronik entstanden – es tut sich viel in der zeitgenössischen Musik und es ist wie in allen Musikgenres – es gibt durchschnittliche, schlechte, aber auch herausragende Kompositionen. 

Andererseits: Welchen Hobbys gehen Sie in Ihrer Freizeit nach? 

Ich bin gerne „draußen“ – am See, im Wald, in den Bergen … Ich lese, koche und esse gerne. Ich fahre gerne mit dem Fahrrad und all das tue ich am liebsten mit meiner Familie. 

Abschließend gefragt: Wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“? Blättern Sie ihn daheim in Pusarnitz schon mal durch? 

Den Oberkärntner Volltreffer blättere ich immer wieder gerne durch, wenn ich bei meinen Eltern bin, und das Kreuzworträtsel lösen wir gerne gemeinsam.

 

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Bild: Prof.in Annemarie Podesser mit ihrer Traversflöte. Foto: Willi Pleschberger

 

 

 

 

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Löwe

Ich schaue gern (TV, Film): gute Filme von Almodòvar, Rohmer, Petzold …

Lieblingsgetränk: abhängig von Temperatur und Situation – Wasser, Bier oder Wein

Lieblingstier: Kuh – die gibt die gute Milch, die ich so gerne in Form von Käse mag

Lebensmotto: Das Große liegt im Kleinen


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