Nadine Fercher (Stall)


Nadine Fercher (Stall)

11.03.2022

Der Ski-Langlauf ist ihr Metier

Nadine Fercher (18) lief heuer im Feber bei den österreichischen Meisterschaften im Ski-Langlauf in Sulzberg (Vorarlberg) mehrmals aufs Podest. Sie schaffte es auch zur österreichischen Meisterin in der Staffel. Die junge Mölltalerin, die für den ASKÖ WSV Stall-Wildegg startet, kann heuer insgesamt auf eine gute Saison zurückblicken. Beim Austria Cup Langlauf in St. Ulrich am Pillersee holte sie sich zwei 2. Plätze und zwei 3. Plätze. Nadine Fercher lebt bei ihren Eltern Karin und Thomas Fercher in Stall, hat einen Bruder und pendelt derzeit zwischen dem Mölltal und der Ski-Akademie Schadming. 

OVT: Frau Fercher, wie sehen Sie ihre tollen Erfolge in den letzten Wochen? „Beflügeln“ diese zu noch mehr? Was sind ihre sportlichen Ziele?

Nadine Fercher: Natürlich freue ich mich, wenn ich sehe, dass ich für meine harte Arbeit belohnt werde, jedoch bin ich noch lange nicht an meinen Zielen angelangt. Ich glaube, das Ziel eines jeden Sportlers ist es ganz oben auf den Treppchen zu stehen und dieses Ziel werde ich auch weiterhin verfolgen. Mein persönliches Saisonhighlight liegt allerdings noch vor mir, nämlich die Europäische Jugend Olympiade in Finnland, für die ich mich heuer qualifizieren konnte. Darauf freue ich mich schon sehr.

 

Im Sport hat man ja auch immer Vorbilder. Teresa Stadlober gewann in Peking kürzlich die Olympia-Bronzemedaille im Ski-Langlauf. Ist sie eventuell auch ihr sportliches Vorbild?

Teresa ist absolut ein sehr großes Vorbild für mich. Sie hat gezeigt, dass auch in einer Nation, die nicht so Langlauf geprägt ist, alles möglich ist. Durch ihre Erfolge hat der Langlaufsport durchaus wieder einen höheren Stellenwert in Österreich erlangt.

 

Wie kamen Sie nun selbst zum Ski-Langlauf? Hierzulande ist durch den alpinen Skisport ja durchaus Konkurrenz geboten!

Ich wurde von meiner Großcousine Selina schon früh überredet einmal ins Vereinstraining hineinzuschnuppern und es gefiel mir gleich sehr gut, jedoch wollte ich nie an Rennen teilnehmen. Mein Trainer Sepp Striednig ließ aber nicht locker und schaffte es schließlich meine Meinung zu ändern. Somit sammelte ich im Alter von sechs Jahren meine ersten Rennerfahrungen. Wir hatten eine großartige Gruppe und es machte immer sehr großen Spaß gemeinsam zu trainieren, deshalb kam für mich Skifahren als alternative Disziplin eigentlich nie in Frage.

 

Welche Voraussetzungen sollte man für den Langlauf-Sport mitbringen?

Auf jeden Fall sollte man gerne an der frischen Luft sein und Spaß an der Bewegung haben. Am wichtigsten ist dann, dass man wie in allen anderen Sportarten ehrgeizig und zielstrebig ist. Man sagt auch nicht umsonst „Von nichts kommt nichts“.

 

Wie schaut ihr Trainingsprogramm im Winter wie Sommer denn aus?

Im Winter stehe ich so gut wie jeden Tag auf den Skiern. Mein Trainingsplan ist sehr die Rennen angepasst, damit man auch jedes Rennen topfit und bestens vorbereitet antreten kann. Sepp sagte immer: „Langläufer werden im Sommer geboren“. Und genauso ist es auch. Im Sommer trainiere ich zwischen 15 und 20 Stunden in der Woche. Von Laufen, Radfahren, Berggehen über das spezielle Skiroller – Training ist alles dabei, dass ist auch das Schöne an diesem Sport, die Trainingsmöglichkeiten sind sehr umfangreich.

 

Wie wichtig ist auch Nervenstärke? Man hört manchmal von „Trainings-Weltmeistern“, doch wenn`s dann darauf ankommt, dann klappt`s nicht ganz!

Vor einem Wettkampf ist es sehr wichtig „cool“ zu bleiben. Ich habe immer Kopfhörer im Ohr und höre Musik, weil es mir damit leichter fällt alles andere auszublenden und mich nur auf mich zu konzentrieren. Ich muss jedoch auch zugeben, dass auch ich des Öfteren vor dem Start gerne „die Nerven verliere“.

 

Inwieweit beeinträchtigte übrigens Corona heuer ihren Sport? Ob der Sicherheitsmaßnahmen gab`s in einigen Ländern wieder viele Zuschauer vor Ort – bei uns war man oft nur „allein“ unterwegs!

Es herrschten vor jedem Rennen große Sicherheitsmaßnahmen, ohne einen gültigen, negativen PCR-Test durfte man nicht antreten. Die größte Angst war immer, dass der Test positiv sein könnte und man somit nicht an den Wettkämpfen teilnehmen kann. Außerhalb der Strecke war immer Maskenpflicht. Am schlimmsten für mich war, dass meine Familie, die mich bei den Rennen sonst immer unterstützt und anfeuert, leider meist nur von Zuhause zusehen konnte. Auch wenn man die Zuseher während eines Rennens ziemlich ausblendet, fehlt es einem sehr, wenn plötzlich keiner mehr da ist.

 

Gibt`s eigentlich auch „engere“ Freundschaften unter Gegnerinnen und Gegnern?

Ja die gibt es, ich verstehe mich mit meinen Gegnerinnen sehr gut. Auch wenn beim Rennen jeder für sich selbst läuft und die anderen besiegen will, freut man sich auch für die anderen über deren Erfolg.

 

Welchen Wunschtraum hätte Nadine Fercher privat noch? Würde es Sie einmal reizen gegen Teresa Stadlober zu laufen oder wünschen Sie sich doch ganz etwas anderes?

Natürlich wäre es ein großer Reiz einmal gegen Teresa zu laufen, doch bis dies möglich ist, liegt noch ein langer Weg vor mir. Mein Traum ist es jedenfalls auch einmal, genau wie Teresa, ganz groß rauszukommen.

 

Und wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer gern noch gefragt?

Da ich nicht viel zu Hause bin und nicht viel von dem mitbekomme, was zu in der Heimatregion passiert lese ich gerne den „Oberkärntner Volltreffer“, um immer auf dem neusten Stand zu sein.

 

Bild: Nadine Fercher wurde bei den Österreichischen Meisterschaften in Sulzberg unlängst Österreichische Meisterin in der Staffel, holte sich im Sprint und im Einzel jeweils den dritten Platz. Foto: Evendia

 

Kurz gefragt:

Beruf: Ski-Langläuferin und Sportschülerin

Sternzeichen: Wassermann

Ich höre gerne (Musik): alles Mögliche

Lieblingsgetränk: Wasser

Glücksbringer: Halskette von Mama und Papa

Lebensmotto: Gib alles, nur nicht auf.


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