Mauricio Bergmann (Rangersdorf)


Mauricio Bergmann (Rangersdorf)

12.03.2021

Handwerk ist krisenfest

Mauricio Bergmann (23) ist begeisterter Ofensetzer und Fliesenleger. Bereits mit 18 Jahren legte er seine Meisterprüfung ab und war damit der jüngste Hafnermeister Österreichs. Zu Beginn dieses Jahres wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Der gebürtige Lienzer, der jetzt im Mölltal lebt, hat Freude am Schaffen und zeigt, dass Handwerk auch in Krisenzeiten Goldenen Boden hat. Mauricio Bergmann lebt mit seiner Partnerin Victoria in Rangersdorf.

OVT: Herr Bergmann, was ist für Sie das Schöne am Beruf des Hafners?

Mauricio Bergmann: Schon seit Beginn meiner Lehre zum Ofensetzer begeisterte mich das Handwerk, hauptsächlich das Setzen von Kachelöfen in ihren verschiedenen Formen und Arten. Kurz nach der Lehre absolvierte ich die Prüfung zum Hafnermeister und so konnte ich mir mittlerweile viel Erfahrung und Wissen über dieses alte Handwerk aneignen. Gleichzeitig fand ich immer mehr Freude am Fliesen- und Plattenleger Handwerk. Mich begeistern besonders die unendlich vielen Möglichkeiten, beim Gestalten von Bädern und Wohnräumen. Das Schöne am Handwerker sein ist es, dass jeder Auftrag individuell ist und dass man mit jedem Projekt etwas schaffen kann, was anderen ein Leben lang viel Freude bereiten wird. 

 

War ihr Auslöser in die Selbständigkeit zu gehen? War es ein spontaner Entschluss oder länger schon angedacht?

Durch meine Freude am Arbeiten war mir schon früh bewusst, dass ich irgendwann mein eigenes Unternehmen gründen werde. Neben den handwerklichen Tätigkeiten verbrachte ich immer schon gerne sehr viel Zeit mit dem Planen und Gestalten. Das Schöne daran ist es, etwas am Papier zu entwerfen, was dann später von mir selbst realisiert und gebaut wird. Ausschlaggebend waren die zunehmenden Anfragen Ende 2020, welche mich dann zum endgültigen Sprung in die Selbstständigkeit im Jänner 2021 geführt haben.

 

Brennen Sie ihre Kacheln auch selbst?

Das Brennen von Kacheln überlasse ich den Profis und beziehe diese von namhaften Kachelherstellern, die sich seit Jahrzehnten darauf spezialisieren. Da gibt es unendlich viele Farben, Muster und Strukturen. Für meine Kunden habe ich eine groß Auswahl an Musterkacheln, die wir uns dann gemeinsam ansehen und Kombinationen auswählen. Doch Kachelöfen sind nicht das einzige. Ich fertige verschiedenste Feuerstätten. Vom traditionellen Kachelofen mit Herd bis zum modernen Kaminofen ist alles dabei. Auch für den Außenbereich gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten, wie z.B. ein Back- oder Pizzaofen zum Brotbacken und Kochen.

 

Gibt es auch schon mal außergewöhnlichere Wünsche?

Außergewöhnliche Wünsche sind immer wieder dabei. Aufgrund der immer stärker werdenden Witterungsverhältnisse werden immer häufiger Öfen in Kombination mit einem Herd nachgefragt. Kunden wird es immer wichtiger, auch in Krisensituationen, wie längeren Stromausfällen, extremen Wetterverhältnissen oder bei einem Blackout, von dem jetzt viel gesprochen wird, unabhängig und autark zu sein. Auch Brotbackhäuser, wie es früher viele Bauernhöfe im Garten hatten, werden wieder häufiger nachgefragt.

 

Bleiben besondere Arbeiten auch als Highlights in Erinnerung?

Da ich ja derzeit einen Einmannbetrieb führe, stehe ich immer im sehr engem persönlichen Kontakt mit meinen Kunden. Ich bin der Ansprechpartner von der ersten Planung bis zur endgültigen Übergabe und Einheizen des Ofens. Wenn man nach langer Planungsphase, Vorbereitung und Ausführung dann das Endresultat sieht und der Kunde zufrieden ist, wird jedes Projekt zu einem kleinen Highlight.

 

Hat übrigens der Hafner-Beruf wieder eine tolle Zukunft vor sich? In Zeiten wo man wieder mehr Zeit zuhause verbringt, könnte ja die wohlige Wärme eines Kamins gegenüber Strom, Öl, Gas, etc. punkten.

Was sich auf jeden Fall bemerkbar macht, ist, dass das Thema Wohnen und Eigenheim wieder sehr viel an Bedeutung gewonnen hat. Statt zu verreisen, habe viele Leute sehr viel Zeit zuhause verbracht. Dies hat vielen verdeutlicht, wie wichtig und wertvoll ein gemütliches Zuhause sein kann und in einem gemütlichen Wohnzimmer darf eine Feuerstätte natürlich nicht fehlen. Ich denke besonders die Baubranche konnte die Coronakrise bisher ganz gut übertauchen und ich hoffe natürlich, dass das auch so bleibt. Zusätzlich verspüren wir Handwerker generell eine steigende Nachfrage, denn durch den Rückgang von qualifizierten Fachkräften wird ein guter Handwerker ja immer mehr geschätzt und das merken nicht nur wir Hafner und Fliesenleger sondern auch viele andere Handwerksberufe.

 

Welchen Wunschtraum möchten Sie sich privat einmal erfüllen? Eine Weltreise oder doch etwas ganz anderes?

Derzeit habe ich noch ganz viele berufliche Wunschträume, die ich mir unbedingt noch erfüllen will. Natürlich werde ich, sobald die Coronakrise vorbei ist, auch wieder ans Verreisen, Freunde treffen, Feiern und Essen gehen denken. Derzeit stecke ich meine ganze Energie und Motivation in meine beruflichen Ziele, was mir mindestens genauso viel Spaß macht, wie meine Freizeit.

 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch abschließend gefragt?

Ich lese generell gerne regionale Zeitungen, da ich gerne informiert bin, was bei uns in der Region so los ist. Als Osttiroler, der in Oberkärnten lebt, muss ich mir da schon den Osttiroler Boten und den Oberkärntner Volltreffer wöchentlich ansehen. Besonders gerne schau ich mir Beträge und Werbeeinschaltungen von anderen Unternehmen an. Da kann ich mir noch so einiges für mein Unternehmen abschauen.

 

Kurz gefragt:

Beruf: Hafnermeister

Sternzeichen: Löwe

Ich höre (Musik): bunt gemischt, am liebsten Radio

Leibgericht: Schlipfkrapfen

Lieblingsfarbe: Blau

Lebensmotto: Was man gern macht, macht man gut


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