Mag. Ingrid Fercher (Mallnitz, Lucca/Toskana)


Mag. Ingrid Fercher (Mallnitz, Lucca/Toskana)

04.10.2013

Die 54-jährige Mag. Ingrid Fercher wohnt seit 1987 in Lucca/Toskana, bleibt jedoch ihrer Oberkärntner Heimat verbunden. Begann sie 1977 noch mit einem Bauernmalerei-Kurs, folgten 1994 die Technik der Ölmalerei und heuer die der „Alten Meister“. Mittlerweile stellte die Mallnitzerin selbst in den USA aus, nämlich in St. Louis/Missouri. Mitte August stellte sie ihre Werke im Spittaler Parkschlössl aus.

OVT: Frau Mag. Fercher, wie verbinden Sie die Toskana und Oberkärnten?
Mag. Ingrid Fercher: Die Toskana und Oberkärnten zu verbinden, fällt mir nicht schwer. Lucca ist zu meiner zweiten Heimat geworden und ich fühle mich dort äußerst wohl, trotzdem brauche ich regelmäßig meine wahre Heimat, an der mein Herz hängt und wo ich bei meiner Familie, Freunden und in der wunderschönen Natur vertraute Wärme tanke. An jedem dritten Wochenende des Monats stelle ich im Kreis lucchesischer Künstler in der Piazzetta dell Arte aus, was für mich auch ein angenehmer Ansporn ist, das für mich so inspirierende Umfeld auf die Leinwand zu bringen. Gern male ich auch Heimatmotive, die schmücken mein Haus und ich bringe sie nach Kärnten mit.

Was begeistert Sie an Italien, an der Toskana so sehr?
Italien ist schon ein begnadetes Land. Kaum durch den Krieg zerstört, lebt man inmitten von Bausubstanzen von geschichtlichem Interesse und atmet die großartige Vergangenheit mit. Lucca ist ein besonders hübsches Städtchen, das mittelalterliche Zentrum noch von einer vollkommen erhaltenen Renaissance-Stadtmauer umgürtet, Weinhügel und Wandermöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung und auch nur ca. 20 km vom Meer entfernt. Wohl wegen der vielen Sonnenstrahlen ist das Leben unbeschwerter, ich genieße das kulturelle Angebot, das gute Essen, einen Schluck feinen Weines und in netter Gesellschaft zu sein.

Worin unterscheidet sich die Technik der Ölmalerei mit der der Alten Meister?
Ich male gern mit Wasser- oder Pastellfarben, liebe aber besonders die Ölmalerei. Gewöhnlich skizziere ich das Bild, grundiere mit Akrylfarben, trage Liquin auf und tobe mich dann mit den Ölfarben aus, die sich vielseitig mischen lassen. So ein Ölbild zu malen erfordert ein wenig Geduld, weil die Farben langsam trocknen. Ich nutze dieses Phänomen aus oder lasse antrocknen, lege mehrere Schichten auf und erreiche so Plastizität und Lichtspiel. Die Technik der alten Meister zeichnet wiederum eine genaue Vorbereitung aus, Komposition, Grundierung mit Naturprodukten wie Roggenmehl, Honig und Harz, Rötelskizze, meist Vorarbeit mit Schwarz-Weißtönen und die Herausarbeitung der Tiefenwirkung mit farbiger Lasur.

Ihre „Entdeckerin“ war einst im Spittaler Neusprachlichen Gymnasium Frau Prof. Weissenbach. Wie weckte sie ihre künstlerische Ader?
Frau Prof. Weissenbach verstand es, uns für die Malerei zu begeistern! Gemälde aus der Münchner Alten Pinakothek kannten wir von ihren Diapräsentationen fast auswendig. Durch Kompetenz und Lob verstand sie es, zu animieren und ich erinnere mich, dass ich auf meine Arbeitsmappe sehr stolz war und mich schon als angehende Künstlerin fühlte.

Inwieweit können Sie Berufung und Beruf kombinieren?
Die Malerei ist mein Hobby, bereitet mir unheimlich Spaß, es entspannt, ist ein innerer Antrieb, auch wenn die Zeit manchmal knapp ist. Die Arbeit, Italienisch-Unterricht in Österreich, Deutsch-Unterricht in Italien und 20 Jahre an der Rezeption eines der renommiertesten Stadthotels ließen mir zwar nicht allzu viel Zeit, doch für ein paar Pinselstriche fand ich sie immer.

Wie Länder übergreifend ist Ihnen denn der „Oberkärntner Volltreffer“?
Bei meinen Eltern wird jeden Montag auf den OVT gewartet und er wird genauestens durchgeforstet. Wenn ich zuhause bin, freue ich mich darüber, einen recht guten Einblick zu bekommen darüber zu bekommen, was gerade in Oberkärnten los ist. Auch von Lucca aus besuche ich öfters die Online-Seite, um am Ball zu bleiben.


Sternzeichen: Fisch

Beruf: Künstlerin

Lieblings-Musik: Austro- und italienischen Pop, Ornella Vanoni, Bossanova

Lebensmotto: Lerne aus der Vergangenheit, träume von der Zukunft, lebe in der Gegenwart

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