Lisa Linder (Steinfeld)


Lisa Linder (Steinfeld)

21.10.2022

Logopädin

 

Die Stimme anderer ist ihr ein Anliegen

 

Lisa Linder (32) ist seit bald zehn Jahren in der Gailtal-Klinik in der Neurologischen Rehabilitation tätig. Seit 2021 hat sie dort die Leitung der Abteilung Logopädie und Diätologie über. Mit der Zusammenarbeit von Krankenhausküche – einer „Therapieküche“ – Ernährungsberatung und Logopädie wird den Patienten der Aufenthalt in Hermagor auch kulinarisch „verfeinert“. Lisa Linder pendelt zwischen Hermagor und ihrem Heimatort Steinfeld.

OVT: Frau Linder, was ist Logopädie?

Lisa Linder: Im Sinne des Wortes einmal „Die Lehre der Sprache“. Allgemein bekannt ist die Logopädie bei Kindern mit Aussprachschwierigkeiten. In meinem Fall ist der Begriff aber mit der neurologischen Reha verbunden, auf die ich mich spezialisiert habe.  

Wie kam es zu diesem Berufswunsch? Welche Ausbildung brauchten Sie dafür?

Nach der HAK und Matura stellte ich mir die Frage, was ich gerne machen möchte. Schnell war mir klar, dass es was Soziales sein sollte. Daraufhin habe ich mir Infos zu Therapieberufen eingeholt und kam auf die Logopädie, weil ich rede ja gerne und hab gerne mit Leuten zu tun. Danach absolvierte ich eine dreijährige Fachhochschule und schloss diese mit dem Bachelor ab. Zwei Drittel des Unterrichts waren übrigens theoretischer, ein Drittel war Praxis wo, man alle logopädischen Bereiche anschaulich durchlief. Und während meines Studiums entdeckte ich schließlich die Neurologie und blieb dabei hängen.

Mit welchen Problemen kommen die Patienten nun zu Ihnen in die Klinik?

Mit Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen aber auch mit Gesichtslähmungen. Die Patienten sind mindestens vier Wochen stationär bei uns, je nach Schweregrad aber auch bis zu einigen Monaten. Letzten Endes dauern dann die Behandlungen und Therapien bei ALS- oder Parkinson-Patienten bis hin zu Wachkoma-Patienten je nach Schwere. Mein Job muss einem liegen, da darf man keine Berührungsängste haben!

Apropos „Therapieküche“: Wie kommt Logopädie denn dabei zum Einsatz?

Vor allem bei Schluckstörungen. Wir geben etwa der Küche unsere Vorschläge bekannt, worauf diese bei den Mahlzeiten insbesondere auf die Konsistenz und die Kost-Form des Essens achtet. Zum Glück haben wir einen Küchenchef, der sehr experimentierfreudig ist und auch Selbstgemachtes aus seinem Garten anbietet.

Sie gehen aber übrigens schon auch mal „fremd“ klinik-mäßig!

Ja, aber eben nur beruflich (lacht). Ich arbeite nämlich auch nach Vereinbarungen mit dem LKH Laas zusammen, weil es dort keine eigene Logopädie gibt, die z. B. Leute mit Schluckstörungen brauchen. Seit einigen Jahren arbeiten wir auf einer tollen Vertrauensbasis mit dem dortigen Leiter zusammen.

Mit Corona hatten wir es in den letzten Monaten etwas leichter! Wie schaut`s denn damit im Krankenhaus-Alltag aus?

Es sind nach wie vor alle Bestimmungen aufrecht. Das heißt alle tragen eine Maske und es gilt die „3G“-Regel. Einzig in den Sommermonaten gab es Erleichterungen, wie z. B. ausgedehntere Besuche. So oder so – die aktuelle Corona-Lage bestimmt schlussendlich immer den Klinikablauf.

Apropos „Lachen“: Sie sind auch bei der Faschingsgilde Steinfeld. Hier zählt ja der Sketch mit ihrer Cousine Jenny Oberlojer, die beeinträchtigt ist und im Rollstuhl sitzt, jedes Mal zu Highlights! Ist das Ihr Ausgleich?

Ich mache es sehr gern, obwohl die Faschingszeit schon auch sehr stressig sein kann. Gerade an den Faschingssitzungs-Wochenenden, wenn man etwa um neun Uhr früh wieder antreten muss, auch wenn man am Vorabend mit der Gruppe „etwas länger“ zusammengesessen hat. Nach zwei Jahren Corona hoffen wir heuer, dass wir wieder unser Faschingssitzungen halten können. Im Oktober haben wir schon mit Vorbereitungen begonnen. Ich bin auch Vorstandsmitglied in der Gilde, seit 2015 Schriftführerin und seit 2009 als Akteurin auf der Bühne dabei.

„Vereinsdorf“ Steinfeld! Sie sind auch bei der TK Steinfeld anzutreffen.

Seit 2014 bin ich Marketenderin, wo ich meine Eigenschaften ebenfalls bestens einsetzen kann: Man ist bei den Leuten, muss kommunikativ, standfest und nicht auf den Mund gefallen sein. Und zudem, wer schaut sonst auf`s „kleine Zubrot“!

Welchen Wunschtraum hätten Sie denn privater Natur noch?

Ich bin wunschlos glücklich. Vor Corona allerdings machten meine Schwägerin und ich gerne Städtereisen in ganz Europa. 2018 war etwa Amsterdam besonders schön. Sollte es mit dem Reisen nun wieder leichter sein, dann würde mich mal eine Stadt in den nordischen Ländern wie Stockholm oder Oslo reizen.

Und wie nehmen Sie den „Oberkärntner Volltreffer“ wahr?

Ich lese ihn sehr gern, wenn er Montag oder Dienstag kommt. Man ist gut über die Region informiert und immer wieder lachen bekannte Gesichter heraus. Jedoch hätte ich mir nie gedacht, dass i a amol ausa loch`!

 

Kurz gefragt

Sternzeichen: Zwilling

Ich höre gern (Musik): alles und natürlich Marschmusik

Lieblingsgetränk: ein Gin Tonic ab und zu nach Dienstschluss

Lieblingstiere: Zwei Pferde und ein Zwergesel

Lebensmotto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.


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