Liliane Schneider (Spittal)
Ihr Bier ist Gold wert
Liliane Schneider sorgt seit drei Jahren für viel Edelmetall in der Bierbrauerszene. In diesen drei Jahren holte die Spittalerin - sei es bei der Austrian Beer Challenge (Österreichische Brauerei-Staatsmeisterschaften) oder der Alpen Adria-Challenge insgesamt drei Mal Gold, einmal Silber und einmal Bronze für ihre Biere. Sie macht damit die Spittaler Brauerei „Gärage“ zu eine der besten Österreichs, die übrigens auch von Bierpapst Conrad Seidl fürs belgische „Witbier“ mit der Bierinnovation 2019 ausgezeichnet wurde. Alles ist übrigens in der Erlebnisgastronomie „The Satisfactory“ am Spittaler Hauptplatz erhältlich und kann vor Ort mit der erfolgreichen Braumeisterin verkostet werden.
OVT: Frau Schneider, was bedeuten Ihnen die Erfolge und Auszeichnungen der letzten drei Jahre?
Liliane Schneider: Es freut mich natürlich sehr, dass meine Arbeit Früchte trägt. Da bin ich schon sehr stolz auf mich. Diese Auszeichnungen sagen mir darüber hinaus ebenfalls, dass ich ein bisserl mitmischen kann, neben den Großen.
Auf welchen Titel sind Sie vielleicht besonders stolz, gibt es einen „spezielleren“?
Natürlich bin ich auf alle Titel sehr, sehr stolz. Umgehauen hat mich jedoch die erste Medaille 2017, bei der Austrian Beer Challenge. Das erste Mal angetreten und dann gleich Gold, mit meinem „Blackbierd“, einem dunklen Bockbier. Und es freut mich aber auch besonders, dass ich 2019 wieder am obersten Stockerl stehen durfte.
Was bewog Sie 2017 überhaupt an Bier-Wettbewerben teilzunehmen?
Ich bin eine Kämpfernatur, und daher wollte ich gern wissen, wo ich stehe. Es war schon eine große Herausforderung für mich.
Woher kommt ihre Liebe zum Bier? Beruflich zogen Sie damit ja in eine Männerdomäne ein!
Meine Liebe zum Bier – Ich würde jetzt eher sagen, es ist meine Liebe zum außergewöhnlichem Bier: „Es schmeckt“. Ich kann viele Ideen einbringen und experimentieren, das mag ich. Männerdomäne, ja – mittlerweile brauen doch schon einige Frauen sehr gutes Bier. Trotzdem muss ich betonen, dass die männlichen Kollegen in dieser Branche sehr hilfsbereit sind.
Was macht eigentlich für Sie persönlich ein gutes Bier aus?
Wenn ich dazu noch ein Zweites genießen möchte.
Was sind die wichtigsten Schritte beim Bierbrauen? Wo bekommt Ihr Bier seine unverkennbare Note?
Jeder Schritt beim Bierbrauen ist wichtig – und selbst der Mond hat Einfluss darauf. Angefangen wird schon mal mit den Gedanken: „Welches Bier soll es werden?“ Dann sind die Zutaten, der Brauvorgang ganz wichtig, dann wird von der Reife und Lagerzeit gesprochen. Die unverkennbare Note kommt davon, dass „mit Herz und Liebe“ gebraut werden soll. Weil ich finde, das spürt und schmeckt man letztlich.
Tauschen sich Braumeister auch aus oder bleiben die Rezepte geheim!
Wir tauschen uns aus, wir gehen sehr offen mit unseren Erfahrungen um. Das geht weit über unsere Grenzen hinaus. Ich kenne viele in Bayern, Kroatien oder Italien, der weiteste Brauereifreund ist in Berlin. Ich sage immer von uns, wir sind ein toller Haufen. Aber jede Pfanne kocht anders, auch wenn es das gleiche Rezept ist!
Sie sind auch Biersommelère.
2014 machte ich den Kurs und die Prüfung, diese legte ich übrigens mit Auszeichnung ab. Der Biersommelier ist wie der Weinsommelier und übt sich als Vor-Koster beim Gast. Das heißt, er berät ihn über den Stil des Bieres, dabei ist auch das Drumherum, wie Glas und Getränketemperatur wichtig.
Welchen Wunschtraum hätte Liliane Schneider wiederum privat noch?
Die Gesundheit, die Zufriedenheit und die Neugier zu Neuem – privat wie beruflich – weiterhin zu behalten.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ noch gern abschließend gefragt?
Ich lebe in Oberkärnten, daher bin ich mit dem „Volltreffer“ immer wieder gut informiert.
Kurz gefragt
Beruf: Braumeisterin und Bier Sommelière
Sternzeichen: Widder
Ich höre gern (Musik): „Stimmungs-Sachen“
Ich esse gerne: gute Qualität
Erlernter Beruf: Sport-Einzelhandelskauffrau
Lieblingstier: Pferd
Lebensmotto: Lebe den Moment
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