Katharina Naschenweng (Rothenthurn, Graz)


Katharina Naschenweng (Rothenthurn, Graz)

26.01.2018

 

Katharina Naschenweng 20 errang als Teil des österreichischen Frauen-Nationalteams sensationell Rang drei bei der EM 2017 in den Niederlanden. Ende September wurde die Oberkärntnerin dafür auch vom Kärntner Fußballverband geehrt. Zurzeit spielt sie im linken Mittelfeld bei Sturm Graz in der Bundesliga. Begonnen hat alles beim SV Rothenthurn, gefolgt vom Landesausbildungszentrum LAZ Spittal bis zur Akademie St. Pölten.

OVT: Frau Naschenweng: was macht die Faszination Fußball für Sie aus? Wollten Sie schon als Kind Fußballerin werden?

Katharina Naschenweng: Es gibt einige Dinge, warum mir Fußball so großen Spaß macht. Man lernt nie aus, ob taktisch oder technisch. Anderer Gegner - andere Taktik, man muss flexibel sein und sich auf jeden Gegner in allen Bereichen anders einstellen. Aber was für mich Fußball ausmacht ist das Team, zusammen gewinnen und verlieren. Man spielt eigentlich mit Freunden und es macht einfach riesen Spaß. Ich denke, dass ist heute noch eines der wichtigsten Sachen, dass man die Freude am Sport behält und trotzdem den nötigen Ehrgeiz aufbringt um Höchstleistungen erbringen zu können. Früher spielte ich nur aus Spaß und wegen meiner Freunde Fußball, da wusste ich noch gar nicht, dass es ein Frauen-Nationalteam gibt. Der Wunsch, einmal Fußballerin zu werden, kam erst später, als ich im LAZ und in der Damen-Auswahl angefangen habe.

Wie sehen Sie den sensationellen dritten Platz bei der Frauen-EM 2017 heute?

Ich glaube, niemand hätte im Vorfeld geahnt, dass wir den dritten Platz oder Ähnliches erreichen könnten, selbst wir nicht. Wir wollten uns einfach von der besten Seite zeigen, alles geben und uns nicht verstecken, sondern auch etwas riskieren. Dass wir es schlussendlich bis ins Halbfinale geschafft haben, ist natürlich jetzt noch unglaublich. Wir sind vor jedem Spiel taktisch perfekt auf den Gegner eingestellt worden und haben die Ideen des Trainerteams am Feld sehr gut umgesetzt. Ich denke, dort passte einfach alles zusammen, der Fitnesszustand, Trainingspensum, taktische Einstellung und auch der mentale Zustand. Was mit Sicherheit ein großer Faktor war, ist unser Teamzusammenhalt der über allem steht und uns ausmacht.

Wie sehr hat dieser Erfolg dem heimischen Frauen-Fußball geholfen?

Die Aufmerksamkeit der Medien für den Österreichischen Frauenfußball ist auf jeden Fall gestiegen. Spiele werden manchmal im Fernsehen übertragen, Berichte über die Liga werden auch gezeigt, aber die Vereine selbst und wir Spielerinnen profitieren kaum von dem Hype, der durch Österreich ging. Mit dem Nationalteam ist das anders, hier ist die Medienpräsenz um einiges größer, was aber auch verständlich ist. Die Zuseher-Zahlen bei Trainings und natürlich im Stadion haben sich um einiges gesteigert. Man wird auch in Hotels nicht mehr gefragt, was für einen Sport wir denn betreiben, nun wissen viele, wer das Frauen-Nationalteam ist.

Was bedeutete dieser Team-Erfolg auch für ihre Karriere?

Mein Ziel war es, irgendwann einmal ins Nationalteam zu kommen und bei solch einem Großereignis dabei sein zu können. Dass dies 2017 schon so sein würde, hätte ich vor fünf Jahren nie gedacht. Umso glücklicher bin ich jetzt, so etwas miterleben zu können und natürlich wünsche ich mir auch für die Zukunft, dass ich weitere Erfahrungen dort sammeln kann. Zurzeit bin ich sehr zufrieden in Graz, wir haben ein super Team und sind auch sehr motiviert, in der Frühjahrssaison die Punkte, die wir im Herbst liegen gelassen haben, nun gut zu machen. Die Führung der Herren trägt schon zu einer positiven Stimmung bei. Ob es ein Ansporn für uns ist kann ich so nicht sagen, wir wollen so oder so ganz vorne mitmischen, da ist der Standpunkt der Herren eher nebensächlich.

Warum fühlen Sie sich denn im Mittelfeld am wohlsten?

Von klein auf habe ich immer offensiv gespielt. Ich denke, ich bin eine Spielerin, die gern ihre Schnelligkeit am Flügel ausnützt und ich suche auch gerne den Abschluss vor dem Tor. Im Nationalteam spiele ich in der Verteidigung links außen, womit ich auch zufrieden bin, aber ich würde nicht behaupten, dass es dort ruhiger ist.

Welche sportlichen Ziele streben Sie für die Zukunft an?

Bei Sturm Graz wollen wir den zweiten Platz ergattern und somit auch die Champions League-Teilnahme. Auch im Cup ist es das Ziel bis ins Finale zu kommen, wir werden alles versuchen um diese Ziele bei Sturm zu erreichen. Mit dem Nationalteam steht jetzt gerade die Qualifikation für die WM 2019 an, wir haben eine sehr starke Gruppe mit Spanien, Serbien, Finnland und Israel. Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen und wieder gute Leistungen auf den Platz zeigen, wenn dies gelingt, wird es am Ende hoffentlich gut für uns aussehen. Persönlich würde ich in Zukunft gerne den nächsten Schritt machen und ins Ausland wechseln, um mich persönlich wie sportlich weiter zu entwickeln.

Verfolgen Sie noch den Oberkärntner Damen-Fußball wie etwa ihren Heimatklub SV Rothenthurn?

Der SV Rothenthurn hat leider nur noch eine Damen-Hobbymannschaft, aber ich bin manchmal in Spittal und sehe den Carinthians zu, die zurzeit in der zweiten Bundesliga spielen.

Welchen Wunschtraum haben Sie?

Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht so genau nachgedacht. Was ich auf jedem Fall gerne öfters machen würde, wäre reisen. Eine Weltreise oder ähnliches wäre also sicher ein Traum, den ich später gerne verwirklichen würde.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Wenn ich zuhause bin, lese ich den „Oberkärntner Volltreffer“ sehr gerne und bin somit über regionale Ereignisse immer top informiert. Da ich nicht oft in Kärnten bin, ist es mir wichtig zu wissen, was in Oberkärnten passiert, deshalb ist Ihre Zeitung genau das richtige Medium. 


Sternzeichen: Schütze

Beruf: Spitzen-Fußballspielerin

Lieblings-essen: Putenstreifensalat

Lebensmotto: Gut ist nicht genug, wenn besser möglich ist.

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