Karl Egger (Döbriach)
Der 63-jährige Karl Egger macht Kunst zum Hobby und zeigt diesbezüglich manchen „Rückblick mit Wehmut“. Der gelernte Dekorateur und Raumausstatter entdeckte vor etwa zehn Jahren fast zeitgleich seine Vorlieben für Pferdekummets und die Schönschrift, die er übrigens bereits als Lehrling mochte. Mit seinen „realistischen“ Arbeiten möchte er konkrete, wiedererkennbare Anhaltspunkte für den Betrachter geben. Karl Egger lebt in Döbriach, hat zwei Kinder und vier Enkel.
OVT: Hr. Egger, was ist ein Pferdekummet?
Karl Egger: Zu Deutsch hieße es - mal aus dem Slowenischen übersetzt - das Pferde-Geschirr. Viele Kummets gingen durch das „Bauernsterben“ verloren oder liegen irgendwo auf der Tenne. Diese einstigen Arbeitsgeräte und das Wissen sollten aber nicht ganz in Vergessenheit geraten, falls schlechte Zeiten wieder kommen. Wer weiß?
Woher bekommen Sie ihr Arbeitsmaterial, wer sind ihre Abnehmer?
Gerade etwa bei Bergbauern waren und sind Pferde oftmals unabdingbar, aber letztlich ist doch die gesamte Bauernschaft natürlich mein erster „Lieferant“. Und diese sind auch die Hauptinteressenten meiner Werke. Sie wollen alte Kumets im neuen Glanz erstrahlen lassen. Von Bauern bis hin zu Brauchtums-Liebhabenr.
Was hat es mit der Schriftmalerei auf sich?
Durch mein Talent, sehr schön zu schreiben, gibt es mittlerweile längst Aufträge, Urkunden für bestimmte Anlässe wie Hochzeiten, Ehrungen etc. zu kreieren. Dabei nutze ich alte Schriften wie die Kurrentschrift, Kursivschrift, die kaligraphische Schönschrift sowie auch die gotische Majuskelschrift. Die Kunst des Schreibens und Lesens von alten Schriftformen ist das Vorrecht weniger!
Gibt es auch ein besonderes Zuckerl unter ihren Schrift-Werken?
Ich schrieb beispielsweise für einen 60. Geburtstag eine Urkunde in Kursivschrift. Dieses „Werk“ ist heute noch im Wohnzimmer des damaligen Jubilars zu finden und bleibt somit in ewiger Erinnerung. Handtücher oder Krawatten verschwinden ja gern in vielen Schubladen!
Worauf legen Sie bei ihren Arbeiten größten Wert?
Dass darin vor allem der Realismus, die Echtheit, die Tradition erhalten bleibt. Letzten Endes nämlich ist es eine pure Form der Traditionspflege.
Wo kann man ihre Arbeiten in nächster Zeit sehen?
Im November dieses Jahres werden einige meiner Exponate wieder – schon wie vor drei Jahren – bei der Brauchtumsmesse in Klagenfurt ausgestellt sein.
Haben Sie noch einen Wunschtraum?
Na ja. Ein „Traum“ wurde mir erst letztes Jahr von meiner Freundin – sozusagen als Geburtstags-Überraschung – gemacht: Ich wurde zu einer 12-tägigen Kreuzfahrt in die Karibik eingeladen. Es ging von Zürich nach New York, einen Tag später nach San Juan/Puerto Rico und weiter aufs Schiff mit ca. 4.000 Menschen an Bord. Und mit Zielen etwa wie Antigua, Sint Maarten oder Barbados. Also wenn ich einen Wunschtraum habe, dann einen Monat lang am „Down Beach“ in Sint Maarten zu sein!
Wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Der OVT gefällt mir sehr gut. Er ist informativ für die Region und den Anzeigenteil könnte man sogar noch um ein oder zwei Seiten erweitern.
Sternzeichen: Skorpion
Beruf: Pferdekummet-Restaurator & Hobby-Schriftmaler
Lieblings-essen: Schweinsbraten
Lebensmotto: Wenn man was nicht weiß, geht man bei den schönsten Dingen im Leben vorbei.
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