Julia Leitner (Greifenburg)


Julia Leitner (Greifenburg)

25.10.2019

Sie schenkte Hoffnung

Die 23-jährige Julia Leitner unterzog sich Mitte des Jahres einer Knochenmarkspende. Im Oktober 2018 hatte die Drautalerin bereits eine Stammzellen-Typisierung FH Kärnten gemacht. Übrigens: Als Stammzellspender kommt man in Frage, wenn man zwischen 17 (Freischaltung für die weltweite Datenbank ab 18 Jahren) und 45 Jahre alt sowie körperlich gesund ist. Julia Leitner lebt bei ihren Eltern Herwig und Anna Leitner, im Gasthaus Leitner in Greifenburg, hat einen Bruder namens Maximilian.

OVT: Frau Leitner, ihre Stammzellspende erhielt ein junger Mann in Südeuropa. Wissen Sie, ob sie erfolgreich war? Wird man informiert?

Julia Leitner: Nein, leider weiß ich bis dato über einen Erfolg nicht Bescheid. Nach zwei Jahren besteht die Möglichkeit, mit dem Patienten in persönlichen Kontakt zu treten, unter der Voraussetzung, dass beide Personen den Kontakt möchten. Eine Information über den Verlauf der Spende zu bekommen oder einen persönlichen Kontakt herzustellen, hängt von den rechtlichen Bestimmungen des Landes des Patienten und des Spenders ab. Im Juli bekam ich die Nachricht von der Organisation „Geben für Leben“, dass ich einen anonymen Brief an den Patienten schicken kann. Das habe ich auch gemacht. Über den Gesundheitszustand weiß ich leider bis jetzt noch nichts.

 

Was bewog Sie zu dieser Knochenmarkspende?

Dass ich mit geringem Aufwand für mich einem Menschen das Leben retten kann. Aufmerksam wurde ich auf die Aktion, da sie in meiner Fachhochschule durchgeführt wurde.

 

Im Oktober 2018 begann es für Sie mit einer Stammzellen-Typisierung, vier Monate später kam der positive Bescheid. Was gilt es ab diesen Zeitpunkt zu beachten?

Zuerst erfolgt eine Blutabnahme, welche bei jedem Arzt durchgeführt werden kann. Das Blut wird dann von einem Boten in ein Labor gebracht und genauestens untersucht. Bei mir dauerte es dann drei Monate, bis ich die Nachricht bekam, dass ich als Spenderin in Frage kam. In diesem Zeitraum musste ich nichts Spezielles beachten. Bei der Voruntersuchung muss mit den Ärzten der Bayerischen Stammzellbank besprochen werden, welche Medikamente bei Bedarf eingenommen werden dürfen. Beispielsweise darf Aspirin fünf Tage vor der Entnahme nicht mehr eingenommen werden. Weiters müssen die Ärzte zwischen der Voruntersuchung und der Entnahme über auftretende Infektionen oder Probleme informiert werden. In diesem Zeitraum wird beispielsweise geraten, keine gefährlichen Sportarten auszuüben. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass ein Abbruch des Spendenprozesses den Tod des Patienten bedeutet.

 

Mitte Mai und Anfang Juni fuhren Sie zur Voruntersuchung und Knochenmarkspende nach Gauting (im Süd-Westen Münchens). Was passierte vor Ort?

Mitte Mai fuhr ich das erste Mal für eine Voruntersuchung nach Gauting. Dort wurde mir bei einem ausführlichen Gespräch alles zum Verlauf der Knochenmarkspende mitgeteilt. Es wurden ein Gesundheitscheck mit Ultraschall, Lungenröntgen, Blutabnahme, EKG und ein Aufklärungsgespräch für die Operation durchgeführt. In 20 % der Fälle erfolgt eine Knochenmarksspende, wobei die Blutstammzellen durch eine Punktion des Beckenkammes entnommen werden. Dieser Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert rund eine Stunde. Das war bei mir der Fall. Bei den restlichen 80 % erfolgt eine periphere Blutstammzellenspende. Einige Tage nach der Voruntersuchung bekam ich die Freigabe für die Spende. Am Vortag der Operation wird noch einmal Blut abgenommen und am Tag darauf in der Früh fand die Entnahme statt. Mir wurde rund ein Liter Blut aus dem Beckenkamm entnommen, wo die Stammzellen zu finden sind. Am Tag nach dem Eingriff folgten die letzte Blutabnahme, ein Abschlussgespräch und die Entlassung aus dem Krankenhaus.

 

Fallen für den Spender Kosten an?

Die notwendigen Untersuchungen sowie der Krankenhausaufenthalt wurden von der Krankenkasse des Patienten bezahlt. Die Reisekosten wurden vom Verein „Geben für Leben“ übernommen. Für mich als Spender sind somit keine Kosten angefallen. Zudem wurde eine eigene Unfallversicherung abgeschlossen.

 

Es kommt aber nicht jeder für eine Stammzell-Spende in Frage?

Bis jetzt gab es 73.288 Typisierungen und davon wurden 132 passende Spender gefunden. Es ist ganz schwierig einen geeigneten Spender zu finden. Eine Stammzellentransplantation ist für viele Menschen oft die letzte Chance auf Heilung. Dabei ist der Aufwand, den man als Spender dabei aufbringt nichts im Vergleich dazu, was der Patient durchleben muss.

 

Welchen Wunschtraum möchten sie sich noch erfüllen?

Eine Weltreise steht definitiv ganz oben auf meiner Wunschliste. Reisen ist eine meiner größten Leidenschaften. Ich liebe es, neue Kulturen eines Landes zu entdecken und die unterschiedlichsten Menschen kennenzulernen. Vor einem Jahr verbrachte ich mein Auslandssemester in Namibia. Diese sechs Monate zählen definitiv zu den besten Erfahrungen meines Lebens.

 

Und wie finden Sie den „Oberkärntner Volltreffer“ ?

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Kurz gefragt:

Beruf: Studentin an der Fachhochschule Kärnten (Masterstudiengang International Business Management)

Sternzeichen: Wassermann

Ich höre gerne (Musik): was mir gerade in den Sinn kommt

Ich trinke gerne: ein Glas guten Rotwein

Lieblingstier: Löwe

Lebensmotto: If you stop learning, you stop growing.


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