Johannes Gritschacher (Seeboden, Los Angeles/USA)


Johannes Gritschacher (Seeboden, Los Angeles/USA)

15.07.2016

Der heute 22-jährige Johannes Gritschacher ging 2012 nach der Matura – und einer 12-jährigen Ausbildung an der Regionalmusikschule Spittal/Drau bei Karl Unterkofler, die er mit Auszeichnung abschloss – nach Boston/USA. Dort studierte der Schlagzeuger an der berühmten Jazz-Universität „Berklee College of Music“, das u.a. auch Joe Zawinul absolvierte. Mittlerweile hat der Seebodner sein Studium abgeschlossen und arbeitet derzeit als Session- & Touringdrummer in Los Angeles.

OVT: Herr Gritschacher, in einem Volltreffer-Interview im Jahr 2011 kündigten Sie an, dass „Berklee College of Music“ zu machen. Nun ist`s soweit – ein tolles Gefühl?

Johannes Gritschacher: Der Bachelor war eines meiner Ziele und es fühlt sich gut an, dieses Ziel erreicht zu haben. Das Studium war extrem zeitintensiv, da ich auch bis Sommer 2015 ein Zweitstudium hatte, und zwar „Contemporary Writing and Production“. Das sitzt man dann schon nächtelang vorm Computer, arrangiert und schreibt ganze Partituren und muss nebenbei noch Zeit zum Üben finden. Aber ich bin sehr froh, mit dem Studium fertig zu sein.

Sie studierten bei Terri Lyne Carrington, George Garzone oder Hal Crook?

Der Unterricht war unglaublich inspirierend. Es war vielmehr eine Konversation über die Philosophie und Psychologie der Musik. Man all diese Sachen auch im Leben anwenden, nicht nur in der Musik. Mit George Garzone und Hal Crook hatte ich Ensemble-Unterricht, ich spielte also mit anderen Musikern zusammen. Mit Terri Lyne hatte ich Einzelunterricht und konzentrierte mich mehr auf mein Schlagzeugspiel.

Grammy-Gewinner Miles Walker war bei ihrem ersten Song diesen April dabei?

Ich fühle mich sehr geehrt, dass sich Miles bereit erklärte meinen Song zu mischen. Ich habe Miles jedoch nie persönlich kennengelernt. Ich schickte ihm der fertigen Spuren des Songs und er mischte den Song ihn einem Studio, wo er gerade mit Coldplay arbeitete. Miles ist sehr beschäftigt und das Internet macht`s möglich, mit Leuten wie ihm zu kollaborieren.

Wie fühlt es sich an, in Los Angeles Musik zu machen?

Ich fühle mich hier in Los Angeles sehr wohl. Ich bin jeden Tag so unglaublich inspiriert von der Musikszene und all meinen Freunden zu denen Grammy Gewinner, Tourmusiker, Film-Produzenten und Schauspieler zählen. Es ist also ein tolles Netzwerk von Leuten die, so wie ich, große Träume haben und nie aufgehört haben daran zu arbeiten.

Unlängst bekamen Sie nun auch ihren ersten Major Label-Gig?

Ich wusste nicht was mich erwartet, als ich zur Audition in Hollywood fuhr. Aber dieses Erlebnis hat mich über Nacht ins professionelle Musiker-Leben katapultiert. Am selben Abend der Audition bekam ich den Anruf vom Management und schon am nächsten Morgen starteten die Proben in den S.I.R. Studios in Hollywood, wo sich alle großen Pop-Stars auf ihre Touren vorbereiten. Es passierte also alles sehr schnell. Über die Künstlerin, für die ich spiele, darf ich jedoch noch nicht viel verraten, außer dass sie erst 16 Jahre alt ist und mit den besten Leuten in der Musik-Industrie arbeitet.

In welchem Verhältnis ordnen Sie heute ihre früheren Erfolge - Prima la Musica-Sieger, Marianne Mendt-Jazzfestival - in Österreich ein?

Diese Erfahrungen haben mir als junger Musiker gezeigt was es bedeutet, sich auf wichtige Auftritte vorzubereiten. Daher waren es also tolle Erfahrungen. Es war auch motivierend und hat mir zwischendurch wieder gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Aber selbst wenn man nicht gewinnt hat das nichts zu bedeuten, weil es in Musik kein „besser“ oder „schlechter“ gibt.

Welchen Wunschtraum haben Sie abseits der Musik?

Musik wird immer mein Beruf bleiben, aber ich würde nebenbei mal gern Erfahrungen als Schauspieler oder auch Model machen.

Man weiß von Arnold Schwarzenegger um die Schwierigkeit in den USA bei der Aussprache österreichischer Namen. Wie ist das bei Ihnen?

Haha. Das ist leider oft ein Desaster. Aber mittlerweile habe ich schon an einer amerikanischen Aussprache meines Namens gearbeitet und die fällt den Amis durchaus leichter. Das klingt dann eher nach Gridchecker was auch mein Name auf Instagram ist.

Sehen Sie in Los Angeles gelegentlich auf www.oberkaernten-online.at, der Homepage des „Oberkärntner Volltreffer“?

Ich verfolge immer wieder gerne, was es zu Hause Neues gibt! 


Sternzeichen: Krebs

Beruf: Session- & Touringdrummer

Lieblings-tier: Deutsche Dogge


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