Jan Reudink (Sachsenburg, Ruurlo/Niederlande)
„Ich werde nicht älter, ich werde besser.“
Jan Reudink (80) kam spätberufen zur Vollzeit-Malerei, nämlich mit 58 Jahren aufgrund eines Unfalls. Mittlerweile wurde er aber längst zum Vollzeit-Künstler, der in Riga/Lettland und Rumänien und auch mehrmals in Deutschland ausstellte. Im September war der gebürtige Holländer mit seinen Werken in der Altstadt-Galerie in Gmünd im Zuge von „Artists in Residence“ zu sehen. Jan Reudink lebt seit 16 Jahren mit Gattin Els in Sachsenburg – fährt übrigens nur noch in die Niederlande, um Ausstellungen zu machen und auf Familienbesuch.
OVT: Herr Reudink, sind Sie zufrieden, wenn sie auf Gmünd zurückblicken?
Jan Reudink: Lassen Sie mich es dem „Oberkärntner Volltreffer“ so sagen: „Ich war und bin stets sehr zufrieden.“
Sie waren ja den ganzen September täglich während der Öffnungszeiten in der Galerie und haben sich bei der Arbeit über die Schulter schauen lassen. Welchen Vorteil hat der direkte Kontakt zwischen Besucher und Künstler?
Wir, also meine Frau und ich, konnten den Besuchern erzählen was beim Malen der Hintergrund, die Gedanken in mir waren. Darüber hinaus konnte ich dem Betrachter ebenfalls von der Philosophie erzählen, die hinter einem Gemälde steht.
Was bekamen die Besucher zu sehen?
Vor allem bekamen sie zu sehen, dass hinter der Arbeit ein passionierter und begeisterter Maler steht, der keine Geheimnisse hat und gerne über seine Maltechnik und seine Gefühle beim Malen reden will: Ich male mir nämlich die „Knoten“ aus meiner Seele!
Welche Maltechnik und Themen bestimmen ihre Bilder?
Meine Technik bestimmt das Malen. Ich male mit Ölfarben und Acryl-Farben und ich nehme als Hilfsmitteln, was nur möglich ist, beispielsweise ein Tuch, Schwamm, Messer, Zweige, und so weiter. Ich habe ursprünglich mal angefangen Landschaften zu malen. Später wurden es dann immer mehr impressionistische und abstrakte Gemälde.
Sie sind heuer 80 geworden und nach wie vor holen Sie sich ihre Ideen auf Reisen. Warum inspirieren Sie Reisen immer wieder?
Auch wenn ich jetzt im Alter etwas weniger reise, bin ich trotzdem davon überzeugt, dass man vom Reisen mit offenen Augen viel kann lernen. Man ist niemals zu alt um zu lernen! Man kann aber auch in Gedanken reisen.
Welchen Hobbys gehen Sie abseits ihrer künstlerischen Tätigkeit nach?
Die Natur beachten, Flora und Fauna, und das Schwammerl klauben gehört dazu. Nicht zu vergessen, auch Ruhe und Einsamkeit suchen vor allem zu genießen ist für mich wichtig.
In einem früheren OVT-Interview sprachen Sie von schwieriger werdenden Zeiten für die Kunst. Hat sich diesbezüglich was geändert?
Ehrlich gesagt, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Sie sprechen in dieser Frage den Kommerz an, bei richtiger Kunst steht aber keinen kommerziellen Gedanken dahinter.
Wie „bunt“ sehen Sie – gerade auch als Maler – den „Oberkärntner Volltreffer“ im Lauf der Jahre?
Da nehme ich jetzt gern einen holländischen Ausdruck dafür, nämlich „kakelbont“ – und heißt so viel wie farbenfroh.
Kunst hat ja oft auch mit Lustigem zu tun und „Lustiges“ begleitet Sie derzeit.
Das stimmt. Seit ungefähr einem Monat macht uns nämlich immer ein Fuchs nachts vor unsere Haustüre!
Kurz gefragt:
Beruf: Freischaffender Maler
Sternzeichen: Zwilling
Ich höre gerne (Musik): Austropop von Ambros, Fendrich, STS uvm.
Ich bin: glücklich und ich bin wer ich bin!
Lieblingsfarbe: Rot, Rot und Rot!
Was mögen Sie nicht: Karotten.
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