Hubert Waldner (St. Daniel/Gailtal)


Hubert Waldner (St. Daniel/Gailtal)

17.09.2021

Er macht aus der Corona-Not eine Tugend

Hubert Waldner (68) kennt die Musikbranche seit Jahrzehnten. Als Bühnen- und Studiomusiker spielte er mit vielen Vertretern des Austro-Pop wie Ambros, Danzer, Fendrich, STS, OPUS, Kurt Ostbahn, Wilfried u.v.a.  2018 wurde dem studierten Jazzmusiker (zweifacher Magister) für sein vielseitiges Wirken das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich verliehen. Die Corona-Pandemie ließ Waldner nun die Tür zu einem weiteren Musikgenre aufstoßen, nämlich Filmmusik für heimische Dokumentarfilme. Hubert Waldner lebt seit 2018 mit Gattin Delia in St. Daniel, hat eine kleine Tochter und auch zwei erwachsene Kinder.

OVT: Herr Waldner, wie kamen Sie zu ihrem neuen musikalischen Betätigungsfeld, der Filmmusik?

Hubert Waldner: Als ich vor zwei Jahren im Sommer 2019 in einer Kärntner Tageszeitung über eine geplante Filmdokumentation über österreichische Bergbauern zufällig las, kam mir der Gedanke, das produzierende Team einfach anzuschreiben und meine Dienste als Komponist anzubieten. Die Reaktion war positiv! Ich schickte vorab einmal ein paar Demos, die stilistisch zu den Bildern passen könnten, per E-Mail zu und bekam umgehend die Antwort. Mir wurde sofort signalisiert, dass man auf meine Musikvorschläge zurückgreifen würde.

 

Und dann ging es eigentlich Schlag auf Schlag?

Ja, ganz im Sinne von „Gesagt getan!“ packte mich daraufhin der Ehrgeiz und ich stellte eine eigene Musik-Datei zusammen, die all meine bis dato komponierte Werke beinhalten sollte. So ganz nebenbei machte ich Videoaufnahmen und stellte auch diese in mühevoller Arbeit auf YouTube, um dann die Links ganz unkompliziert und ohne großen Datentransfer den Filmemachern und Regisseuren in Österreich und auch teilweise Deutschland zuzuschicken. Kontakte zu Filmemachern und Produktionsfirmen kann man ja ohne Probleme im Internet finden.

 

Mittlerweile laufen schon Produktionen mit ihrer Filmmusik im Fernsehen?

Ende August lief etwa im ORF 3 eine schöne Doku unter dem Titel „Land der Berge“ über den „Ötscher“. Nächste Woche, am 29. September, ist wiederum eine weitere Doku aus der Serie „Heimat Österreich“ über den steirischen Zirbitzkogel von „RANFILM“ zu sehen, wo ich anteilig die Musik machte. Im Oktober kommt dann der DOKU-Film übers Lavanttal – mit 100% Musik von mir. Für 2022 sind weitere 10 Folgen der Reihe „Bergdörfer“ geplant, für die ich schon einmal die Titelmusik vorschlagen durfte.

 

Woher holen Sie sich ihre Ideen für die Filmmusik?

Mein Repertoire an Kompositionen ist ja mittlerweile recht groß und wächst nach wie vor weiter, da ich ständig am Komponieren und Aufnehmen bin. Ich probiere gerne neue Instrumente aus, wie z.B. eine „Dulcima“, ein viersaitiges Instrument aus Südtirol oder die Okarina. Auch meditative Klänge kann ich sehr gut ohne viel Technik auf einer „Lotustrommel“ erzeugen und hin und wieder greife ich auch zum Saxophon und probiere da etwas Neues. Die Inspirationen kommen beim Spielen und haben offensichtlich kein Ablaufdatum.

 

Corona stellt natürlich auch das Musikbusiness komplett auf den Kopf, vor allem der Wegfall von Live-Auftritten schmerzt viele! Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung eventuell ein? Ist auch hier die Digitalisierung nicht mehr zu stoppen?

Die digitale Entwicklung hat auch für die Musik viele neue Wege aufgetan. Ich arbeite gerne mit technischen Hilfsmitteln, versuche aber immer eine gesunde Mischung zwischen Technik und dem Handwerk am jeweiligen Instrument zu finden, wenn ich Musik mache. Mir hilft die Digitalisierung enorm bei der Verbreitung, Bewerbung und letztendlich auch bei der Produktion und Bemusterung meiner Musik an die Filmfirmen. Per „We transfer“ kann ich innerhalb weniger Minuten einen gewünschten Musiktitel vom Gailtal nach Wien schicken. Das ist doch genial!

 

2019 sprachen Sie davon, dass damals die ganze Familie gerade Geige lernte! Würde es mittlerweile schon für ein kleines Trio reichen? Oder gäb`s einen neuen Wunschtraum?

Die Geige hätte ich fast vergessen. Wir üben immer noch als Familien-Trio, vor allem, um für Töchterchen Mayleen Vorbild zu sein. Ich habe aber auch schon ein paar Töne auf der Geige für eine meiner bereits verwendeten Filmmusiken verwenden können. Damit ist für mich eh schon ein Wunschtraum in Erfüllung gegangen.

 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ im Lauf der Jahre gern noch abschließend gefragt?

Ich lese ihn immer gerne. Natürlich interessieren mich vorrangig die Beiträge über Kulturelles und natürlich die Kreuzworträtsel.

 

Kurz gefragt:

Beruf: Musiker, Komponist und AHS Lehrer i.R.

Sternzeichen: Stier

Ich lese gern: Biografien

Ich esse gerne: Selbstgemachte Nudelgerichte

Lieblingstier: Unser Kater Findus („Findelkater“)

Glücksbringer: Musik


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