Herwig Franz Nickl (Irschen, Kuala Lumpur/Malaysia)


Herwig Franz Nickl (Irschen, Kuala Lumpur/Malaysia)

08.02.2013

Den 46-jährigen Herwig Franz Nickl verschlug es ursprünglich nach China. Heute leitet  er erfolgreich die Großbäckerei Hiestand in Malaysia. Der gebürtige Simmerlacher lebt mit seiner aus Hingapur stammenden  Gattin Alice Seah Sai Huang  und Tochter Natascha in Kuala Lumpur. Ihre Hochzeit feierten sie jedoch 1991 im Kräuterdorf Irschen.

OVT: Herr Nickl, warum verließen Sie mit 22 Jahren denn Oberkärnten?

Herwig Franz Nickl: Es war wie ein kleiner Traum eines jungen Burschen,  ins Ausland zu gehen und die Welt zu sehen, andere Kulturen kennen zu lernen. Einfach ein wenig unternehmenslustig zu sein und was Neues zu sehen. Natürlich auch der Traum vom Geld verdienen und mal ein eigenes Haus zu besitzen.

Wie oft kommen Sie ins heimatliche Drautal?
Ich versuche mindestens einmal im Jahr meine Heimat zu besuchen, um wieder neue Energie zu tanken. Im Jahr 2000 erhielt ich übrigens beim „2. Irschner Heimattreffen“ eine Ehrenkunde  - die hat bei mir einen Ehren-Platz!

Wie unterscheidet sich die Mentalität zwischen Österreichern und Malayen?
Die Mentalität unterscheidet sich sehr. Die Leute in Malaysia sind stark familien- orientiert. Es ist ein nettes und angenehmes Gefühl wie sich die Einheimischen mit uns verstehen. Nach so vielen Jahren in einem Land hat man selbstverständlich auch die Sprache schon ein wenig gelernt. Zudem ist es ein Vorteil, wenn man in der Landessprache kommunizieren kann.

Wie würden Sie ihren Aufgabenbereich in Malaysia beschreiben?
Mein Aufgabenbereich ist die gesamte Geschäftsleitung der Firma. Mein Tag beginnt um 5 Uhr morgens im Büro mit E-mails, ca. 300 pro Tag, danach sind Meetings und andere Trainings mit Backvorführungen an der Reihe und um 16.30 Uhr ist der Tag zu Ende. Zurzeit sind wir gerade im Aufbau einer neuen Großbäckerei mit sechs  vollautomatisierten Bäckerei-Linien. In zwei Jahren soll es fertig sein. Ich bin sehr viel auf Reisen, fast jede Woche in einem anderem Land. Am Anfang war das  „cool“, aber nach einer Weile geht es schon an die Substanz des Körpers. So ein „managing-director“ zu sein, hört sich gut an -  aber es ist harte Arbeit und es geht alles nur noch um das Geld. Umsätze und Gewinn sind das Motto unserer Aktionäre.

Sie erlebten  auch berufliche Jahre, die kein „Zuckerschlecken“ waren?
Ja. Das war von 1997 bis 1999. Damals war ich total am Boden, bin mit ca. 20 Euro  in der Tasche herumgelaufen. Es war eine meiner schwierigsten Zeiten, aber diese Zeit hat mich geprägt und dadurch habe ich auch wieder große Erfahrungen gesammelt. Es ist halt mal so im Leben, es gibt „up and downs“. Aber wer einen gesunden Hausverstand besitzt und einen handwerklichen Beruf erlernt hat, der kann sich selber wieder helfen.

Ihr Beruf führte Sie nach Singapur, Philippinen, Borneo und  Indonesien. Welche Erinnerungen bleiben von dort?
Die Erinnerungen sind immer die guten Sachen, denn die schlechten Dinge vergisst man sehr schnell. Wenn ich heute zurückblicke, muss ich sagen, alle Länder sind speziell und haben mich irgendwie geformt, ob menschlich oder beruflich. Jedes Land ist einzigartig in Kultur und Umgebung. Das schönste aber sind die langjährigen Freundschaften, die ich auch heute noch schätze und  pflege.

Ein abschließender Gedankensprung: Eine Freundin ihrer Tochter Natascha ist richtige Prinzessin. Wie ist so ein königlicher Umgang?
Es ist nicht ganz einfach, denn die sind immer mit Bodyguards unterwegs. Aber es sind super nette Menschen und man kann mit ihnen sehr gut auskommen. Wir haben eine enge Beziehung zu der Familie und treffen uns auch regelmäßig. Es sind Freunde wie jeder andere Freund oder Freundin, halt mit einem historischem Status, ansonsten jedoch Menschen wie Du und Ich.


Sternzeichen: Stier

Beruf: Manager, Bäcker & Auswanderer

Lieblings-Essen: Japanisches Sushi

Lebensmotto: Lass Dir vom niemanden deinen Traum stehlen

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