Herta Hofer (Kötschach-Mauthen)
Die 79-jährige Herta Hofer stellte vom heimatlichen Rathaus Kötschach-Mauthen bis nach Auckland in Neuseeland ihre Kunst aus. Und auch das Österr. Parlament und die Wiener Staatsoper verschönte sie mit ihren Bildern. Die gebürtige Wienerin ist Trägerin vieler Auszeichnungen, wie etwa des Theodor-Körner-Preises. Herta Hofer wohnt in Mauthen, in einem Haus, das über 550 Jahre alt und seit etlichen Generationen in Familienbesitz ist.
OVT: Fr Hofer, Sie sind künstlerisch ihrem heimatlichen Gailtal stets stark verbunden! So etwa jüngst in der Vorweihnachtszeit?
Herta Hofer: Erst kürzlich stellte ich ja bis 20. Dezember unter dem Titel „Farbgeflüster“ – in 190 Bildern sozusagen mein Lebenswerk – im Kötschacher Rathaus aus. Doch im letzten Jahr waren meine Werke auch im Museum des Schloss Möderndorf/Hermagor zu sehen und ich bespielte als „Klangmalerin“ Schloss Albeck in Sirnitz/Gurktal im Oktober.
Sie waren auf allen fünf Kontinenten. Was blieb besonders in Erinnerung?
Als meine „schönste“ Ausstellung würde ich 1995 in Giverny/Frankreich, wo ich in Räumlichkeiten, wo auch Monet, Manet, de Gars etc. ausstellten, bezeichnen. Aber auch jene 1981 in der Wiener Staatsoper, dort traf ich Leute wie den deutschen Konzert- und Operndirigenten Horst Stein, Plácido Domingo, Montserrat Caballé oder Annemarie Düringer. Oder als ich in Rio in der UNI vor 500 Leuten referierte und dabei dort ins tolle Stadion blicken konnte. Die weiteste war 1978 im neuseeländischen Auckland. Ich unterrichtete seinerzeit in Sydney/Australien das Fach Musikmalerei und dort nahm diesbezüglich alles seinen Anfang. Apropos unterrichten: Ab der zweite Hälfte des heurigen Schuljahrs werde ich in Stall „Klangmalerei“ als „Gastlehrerin“ unterrichten.
Speziell darf aber auch Lagos in Nigeria genannt werden!
Das hatte etwas von Abenteuer. Ich war 1988 nämlich mit meinen Klangbildern an der University of Lagos, und die einzige Österreich-Vertreterin unter den Ausstellern. In einer Stadt, wo einerseits bitterste Armut, beim Arbeiten Improvisationstalent betreffs Utensilien gefragt war, und zum anderen gab es dort täglich 30 Verkehrstote! Und beim Heimflug gab es dreimal Probleme mit meinem Ticket, weil es schlichtweg Korruption war und es dreimal verkauft wurde. In Nigeria traf ich übrigens auch Susanne Wenger, die ja dort als Göttin verehrt wird, und vom Film „Leben mit den Göttern“ gekannt ist.
In Island trafen Sie sogar einst einen Nobelpreis-Träger?
Als ich 1973 in Island war, wo ich mir u.a. auch das grandiose „Fisch-Konzert“ in zwei Teilen anschaute, rief ich damals vor Ort beim isländischen Schriftsteller Halldor Laxness Anm. d. R: Literatur-Nobelpreisträger 1955. Durch unsere gemeinsamen Wien-Erinnerungen „gewährte“ er, der sonst kaum jemand an sich heran ließ, mir Audienz. Apropos Schriftsteller: In Reykjavik ist ja auch die zweitgrößte Bibliothek der Welt, nach Moskau, meines Wissens beheimatet. Und von all meinen 39 bereisten Ländern ist Island bis heute mein Favorit.
Andererseits: Hält die Kunst jung?
Ja, denn ob malen, schreiben, neugierig sein und bleiben, staunen wie ein Kind und „gesichts-süchtig“ sein – das ist mein Antrieb. Ob ich nun beispielsweise eben ein halbes Jahr vermehrt Holzschnitte mache, doch die Aquarelle sind schon mein Steckenpferd sind – und das „Experimentieren“ mit warmen Bienenwachs, Schellacks uvm. Hingegen Mathematik, Physik & Chemie oder alles was mit Computern und Internet zusammenhängt sind seit meinen Schulzeiten gar nicht meins.
Inwieweit ist aber auch der Sport im höheren Alter ein Jungbrunnen?
Ich lese zwar auch sehr viel, aber Schwimmen im Mauthner Bad, Grünsee am Plöcken- oder Presseggersee ist der beste Jungbrunnen. Und im Winter bin ich oft in der Aquarena in Kötschach. Und auch ein täglicher Apfel ist mir wichtig! Früher fuhr ich viel Ski, durch einen Skiunfall vor zwei Jahren habe ich die Brettl`n gänzlich ins Eck gestellt.
Hätte Herta Hofer denn noch Wunschträume?
In Washington/DC war ich ja bereits beruflich – in Begleitung von Wiener Jazzmusikern wie Christine und Stella Jones – daher fehlte mir in Form einer Einzelausstellung noch New York. Ein weiteres Ziel wäre das Erscheinen meines neuen Buchs. Und demnächst ist auch Lanzarote auf meiner Liste, um die unterirdischen Höhlen Anm. d. R: wurde 1966 vom Künstler und Naturschützer César Manrique in eine Kulturstätte und Touristenattraktion umgestaltet und 10.000 Kakteen zu „besichtigen“.
Was interessiert Sie am „Oberkärntner Volltreffer“?
Selbstverständlich sind es die Seiten, wo Kulturelles vorkommt. Ich lese stets aber auch die vielseitigen Interviews von Herbert Hauser.
Sternzeichen: Krebs
Beruf: Dipl. Graphikerin, Künstlerin & Autorin
Lieblings-farbe: orange
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