Hannes Kaufmann (Winklern)


Hannes Kaufmann (Winklern)

29.07.2016

Der 39-jährige Hannes Kaufmann feierte mit seinem Tourenwagen im Bergrallyesport bereits viele Erfolge. Im Jahr 2015 wechselte der Mölltaler aber mit seinem neuen Formel 3 zum Bergrennsport. Vor kurzem war er beim 18. Internationalen Bergrennen in St. Anton/Jeßnitz in Niederösterreich am Start und erreichte dabei mit dem dritten Platz seinen ersten Podiumsplatz bei einen internationalen Rennen. Hannes Kaufmann lebt mit Lebensgefährtin Helga und seiner Tochter Elisa in Winklern.

OVT: Herr Kaufmann, warum wurden Sie Bergrennfahrer?

Hannes Kaufmann: Der Hauptgrund für den Umstieg war, konkurrenzfähig zu bleiben sowie das ständig notwendige Aufrüsten an Motorleistung und das damit steigende Risiko durch die daraus resultierenden noch höheren Geschwindigkeiten bei gleichbleibendem Chassis. Die Grenze an Bodenhaftung, Fahrwerk und Bremsanlage war erreicht. Da ich bei der Bergrallye viele schöne Erfolge sowie Siege in der stärksten Klasse feiern konnte und keinen weiteren Umbau am Auto mehr investieren wollte, war das dann Auslöser für einen Wechsel.

Was ist anders im Vergleich zur Bergrallye? Wie laufen Bergrennen ab?

Die größten Unterschiede gegenüber der Bergrallye sind die längeren Strecken mit 5 bis 10 Kilometer Bergrallye max. 2 km und breitere Straßen, die mit doppeltem Leitschienensystem gesichert sind. Im Konkreten müssen die Strecken und der gesamte Ablauf des Rennens dem FIA- Reglement entsprechen, wodurch international die gleichen Bedingungen und Regeln gelten. Ich fahre alle drei in Österreich ausgetragenen Rennen und nehme an zwei bis drei nahe gelegenen Auslandsrennen teil.

Wie sieht es mit Trainings aus? Hilft auch „ihr“ Kfz-Mechanikermeister?

Trainingsmöglichkeiten gibt es nur am Rennwochenende. Freitags werden das Fahrzeug und die Sicherheitseinrichtungen von den Sportkommissaren abgenommen. Am Samstag gibt es zwei Trainingsmöglichkeiten, wobei ein Start Pflicht ist und am Sonntag werden zwei Rennläufe mit anschließender Siegerehrung ausgetragen. Mein Beruf als KFZ-Mechaniker kommt mir natürlich sehr entgegen, da ich das komplette Fahrzeug selbst betreue. Ansonsten wäre es für mich wahrscheinlich nicht leistbar.

Wie kostenintensiv ist der Bergrennsport?

Es kommt natürlich darauf an, in welcher Klasse gefahren und wie intensiv der Sport betrieben wird. Wenn man auf sich alleine gestellt ist und dabei die finanziellen Grenzen einhalten muss, hat natürlich jeder Erfolg einen persönlich sehr großen Wert. Fährt man mit Sponsoren oder in Teams, kann man diesen Erfolg wahrscheinlich nicht so erleben.

Worin besteht der Unterschied eines Formel 3-Fahrzeuges im Vergleich zur Formel 1?

In der Formel 3 werden ausschließlich 4-Zylinder Motoren verbaut und das Chassis ist im gesamten etwas kleiner. Die Fahrzeugkonstruktion und Technik sind sich sehr ähnlich, wobei es leider in der Formel 1 keine finanziellen Grenzen gibt und für private Fahrer ein solches Auto nicht leistbar ist.

Wie schwer war der Umstieg vom Tourenwagen in den Formelsport?

Das schwierigste im Formelsport ist, sich auf die liegende Sitzposition und den direkten Einrichtungen wie Lenkung, Kupplung und Bremse zu gewöhnen. Fahrerisch ist die Aerodynamik und Verzögerung sehr schwer einzuschätzen, aber auch hier ist das Training entscheidend.

Was war bislang ihr Bergrenn-Sport Highlight, welche Ziele haben Sie?

Der größte und schönste Erfolg war natürlich der erste Tagessieg vom gesamten Starterfeld im Jahr 2012 mit meinem Ford Escort Cosworth. Mein persönliches Ziel für die Zukunft ist, weiterhin mit dem was ich habe und mir leisten kann erfolgreich zu bleiben und dabei das Risiko in Grenzen halten zu können.

Ihr Wunschtraum war ursprünglich Werksfahrer gewesen?

Ja stimmt, es war vor meiner Motorsportkarriere aufgrund der Medien, welche immer alles perfekt präsentieren, wirklich mein Wunschtraum, Werksfahrer zu sein. Nachdem ich aber in den vergangenen Jahren sehr viel gesehen und erlebt habe, bin ich sehr froh, es nicht zu sein!

Und wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?

Der Oberkärntner Volltreffer gefällt mir wie immer sehr gut, da in kurzen Berichten alle Infos und Neuigkeiten zu lesen sind.


Sternzeichen: Löwe

Beruf: Bergrennfahrer und Kfz-Mechanikermeister

Lieblings-getränk: Kaffee

Lebensmotto: Freude am Leben

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