Gernot Morgenfurt (Techendorf)


Gernot Morgenfurt (Techendorf)

18.02.2022

Er macht ganz einfach Mut

Gernot Morgenfurt (57) lebt seit Anfang der 1990er Jahre mit Multiple Sklerose (MS) und ist seit 2005 stark sehbehindert (ca. 5% Sehkraft). Mittlerweile ist der Top-Athlet im Parasport Ski Alpin – er holte sich etwa 2017/18 den Europacup-Gesamtsieg, er ist 10-facher österreichischer Staatsmeister oder verpasste bei den Paralympics in Pyeongchang (Südkorea) 2018 nur hauchdünn Edelmetall – auch Schulungsleiter und Erfahrungstherapeut. Letzten Herbst initiierte er sein Pilotprojekt mit dem er an Multiple Sklerose leidenden Menschen zu „Mehr Spaß“ verhelfen möchte. Gernot Morgenfurt lebt mit Ehefrau Susanne in Techendorf am Weißensee und hat einen Sohn.

OVT: Herr Morgenfurt, bitte ganz grundsätzlich vorab – was ist MS konkret? Im Volksmund kann man ja immer wieder „Unsicherheiten“ diesbezüglich heraushören!

Gernot Morgenfurt: MS ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung, welche das zentralle Nervensystem kontinuierlich schädigt. Die Probleme zeigen sich in Armen und Beinen, Gesichtslähmungen, Sehstörungen u.v.m. Für die Schulmedizin gilt es bis heute als unheilbar, und es sind weltweit mehrere Millionen Personen betroffen. In Kärnten gibt es in etwa 2.000 von dieser Erkrankung Betroffene.

 

Was war nun der Auslöser für ihre Pilotprojekt „Mehr Spaß mit MS!“?

Ich gehe seit Jahren einen „anderen“ Weg und lebe es täglich vor, wie jeder mit MS leben lernen kann und das mit mehr Spaß verbinden, wie ich es nenne. Seit vielen Jahren kommen von MS Betroffene aus halb Europa zu mir, um meine „i-tuas“ Therapie auszuprobieren, über die ich auch ein Buch geschrieben habe. Mit meinem neuen Projekt will ich speziell Kärntnern, die an MS erkrankt sind, eine funktionierende Möglichkeit zeigen. Jeder der tatsächlich seine MS verbessern will, kann es gerne ausprobieren.

 

Wie würden Sie unseren Lesern den genaueren Ablauf ihres Pilotprojekts skizzieren?

Diese Therapie soll allen Beteiligten zeigen, wie jeder mit MS Lebende selbst zu Mehr Spaß und zu Mehr Gesundheit kommen kann. Mein Ansatz besteht aus drei Säulen: die körperliche Fitness plus die optimale Vitalstoffversorgung des Körpers, was die Zellen-Neubildung begünstigt, und den Aufbau einer gewissen mentalen Stärke. Das Ganze ist einfach anzuwenden und umzusetzen.  

 

Was wollen Sie den Teilnehmern mitgeben, vermitteln und kann sich jeder bei ihnen melden?

Ich will den Leuten vermitteln: Gesund wird nur, wer Gesundheit versteht! Wenn man seine Aufmerksamkeit auf das Gesund werden richtet, dann kann jeder sehr schnell gesünder und gesund werden! Dies zeigen die Erfolge meiner „Mehr Spaß Therapie“ seit Jahren. Wer sich dafür interessiert, kann ganz einfach über meine Homepage oder telefonisch mit mir Kontakt aufnehmen (www.i-tuas.at).

 

Apropos „vermitteln“: Sie haben bislang auch zwei Bücher („Wie ich mein Handikap verbessere...“ und „Mit Plan B zum Erfolg“) und halten Vorträge und Workshops zum Thema MS.

Ich möchte die Menschen einfach nur informieren und anregen, mehr eigenverantwortlich zu handeln und Dinge auch zu hinterfragen. Es gibt nur einen wirklichen Fehler im Leben: Nämlich aus einem Fehler nichts zu lernen! So konnte ich herausfinden, warum ich an MS erkrankte und letztendlich wie jeder seine MS auch selbst stoppen kann. Wie dies geht, sollen die Menschen erfahren dürfen und deshalb mache ich dies.

 

Sie sind 57 Jahre und leben mit dieser Krankheit, sind aber fitter als so manch Jüngerer. Wie geht das?

Nach der Diagnose und vielen Jahren schulmedizinischer Therapien habe ich verstanden, dass ich nur ein Leben habe. Warum gibt es viele Krankheiten aber nur eine Gesundheit? Ich weiß heute ganz genau, wie ich gesund und vital alt werden kann. Es ist kein Geheimnis. Ich bin dankbar für ganz spezielle Naturprodukte, welche meine Zellschädigung stoppten. Ich aktiviere meine Selbstheilungskräfte und so sind dann auch meine sportlichen Erfolge möglich geworden. „i-tuas“ tagtäglich für mich.

 

Im Interview von 2019 sprachen Sie bereits davon im Blindenskisport etwas kürzer zu treten, gesundheitliche und soziale Ziele zu forcieren. Wie sieht diese neue Balance denn mittlerweile aus?

Den Leistungssport habe ich an den Nagel gehängt. Meine Ziele sind nun ganz der Familie und der Gesundheit gewidmet. Ich arbeite konsequent an der Verbesserung meiner Sehkraft und will vital und gesund alt werden.

 

Was sehen Sie heute als ihren schönsten sportlichen Erfolg an?

Im Sport gibt es zwar Platzierungen und Medaillen, diese sind für manche Personen wichtig. Ich habe im Parasport begonnen, weil ich mir beweisen wollte, dass ich wieder Kontrolle über meinen Körper habe. Ganz nebenbei durfte ich dann gemeinsam mit einem Guide sensationelle Erfolge feiern. Der Erfolg meines Buches „Mit Plan B zum Erfolg“ ist auch einer meiner schönsten Erfolge.

 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch abschließend gefragt?

Am OVT gefällt mir die persönlichen und menschlichen Belange der Alltagsgeschichten. Mich interessieren die Geschehnisse in der Region mehr, als die am anderen Ende der Welt. Danke ans Team und bitte gerne weiter so!

 

Kurz gefragt:

Beruf: Erfahrungstherapeut und Parasportler im Ski Alpin

Sternzeichen: Steinbock

Ich schaue gern (TV, Film): Lustiges und Dokumentationen

Lieblingsgetränk: Rotwein

Lieblingstier: Schnecke (kommt überall hin und verlässt nie ihr Haus!)

Leitsatz: „Ondare redn. I tuas!“


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