Georg Mathiesl (Spittal)


Georg Mathiesl (Spittal)

22.01.2016

Der 47-jährige Georg Mathiesl eröffnete am 10. Dezember letzten Jahres sein Lokal „VINyl“ in Spittal. Und er setzt dabei insbesondere auf die „heilende Wirkung“ der guten alten Vinylschallplatten – dies wurde übrigens bei mehreren Selbstversuchen festgestellt. Georg Mathiesl lebt mit Ehefrau Evelyn in der Draustadt und hat einen Sohn namens Felix.

OVT: Hr. Mathiesl, wie kamen Sie auf die Idee – in ihrem Lokal „VINyl“ auf die „heilende Wirkung“ der guten alten Schallplatten zu setzen?
Georg Mathiesl: Die „heilende Wirkung“ dieses Konzepts sollte sein, nicht immer und jederzeit verfügbar zu sein und wie in den 80-ern auch einmal ohne Handy und Internet auszukommen. Man kann nur das Spielen, das vorhanden ist, sich nicht im World Wide Web „verlaufen“ und wie ein Hund jedem Knochen nachlaufen.

Wie haben Sie die „heilende Wirkung“ der Schallplatte im Vorfeld getestet?
Das war bei einer Party bei mir im Keller. Wir spielten nur Vinyl und ein Handy- bzw. Internetempfang war nicht möglich. Keiner konnte telefonieren, surfen, chatten etc. und man war wieder gezwungen miteinander zu kommunizieren. Direkt. Die Stimmung war grandios!

Bekamen Sie schon positive Erfolgs-Bestätigungen dieser Form der Musiktherapie? Gibt`s Musikrichtungen, die besonders gut tun?
Nach dieser Party bekam ich ein dermaßen gutes Feedback, dass ich begann, nach einem geeigneten Plattenlokal Ausschau zu halten. Die Gäste sprachen von einem „Rossmanngefühl“ ehemaliges Lokal in Seeboden, das sie eben an eine stressfreie Zeit erinnerte und das sie besonders genossen. Zur zweiten Frage: Es sind die 70-er und 80-er Jahre, als die Schallplatte noch „das“ Musikmedium war.

Darf auch getanzt werden oder geht es nur ums Musikhören?
Tanzen entsteht, wenn der Körper danach schreit. Wie könnte man das verbieten? Eine eigene Tanzfläche gibt es nicht, aber wo ein Bewegungsdrang, dort ein Platz.

Gibt es auch kritische Rückmeldungen?
Natürlich, denn wenn jemand wirklich erkrankt ist, kann „Vinyl“ natürlich nicht heilen und ich möchte dies auch keinem suggerieren. Die Idee dahinter ist, einfach einmal vom Alltag abschnallen und sich zurück in die 80-er fallen zu lassen. Nach Möglichkeit bitte auch das Handy ausschalten.

Sie gehen aber auch sonst neue Wege. So ließen Sie etwa die Gäste abstimmen, ob ihr Lokal Raucher- oder Nichtraucherlokal wird. Wie ging es aus?
Zuerst führten die Nichtraucher, die Aschenbecher wurden von den Tischen genommen – die Raucher intensivierten ihr Stimmverhalten unglaublich, sodass wir schon fixe Feuerzeuge in die Tische einbauen wollten. Jetzt sieht es so aus, dass wir, sobald es warm wird, die Raucher in eine gesunde Wohlfühlumgebung vor das Lokal bieten und wir im Lokal den Gästen nicht kontaminierte Luft anbieten können.

Sie kredenzen auch erstmalig in einem Oberkärntner Lokal das Hofbräu-Bier aus München. Warum dieses spezielle Bier?
Der wahrscheinlich wohl einleuchtendste Grund ist: es schmeckt. Und wie! Der für mich fast noch wichtigere Grund ist, es gehört zu keinem Weltkonzern und das Geld geht nicht auf die Cayman-Inseln oder ein anderes Steuervorteilsland.

Welchen Wunschtraum möchten Sie sich noch erfüllen?
Also, wenn sich es einmal ergeben sollte, die letzte Prüfung der Weinakademie zu bestehen es fehlt noch eine von achtzehn, würde ein großer Wunsch in Erfüllung gehen. Hier scheitert es bis jetzt noch an meiner Faulheit, genug zu lernen und meiner Liebe zum Verkosten bin eigentlich gerne Student.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Die Regionalität, die mir übrigens bei allen Dingen gut gefällt. Ein Zitat eines Greislers bei uns in Lendorf sagt beispielsweise: Wer weiter denkt, kauft näher ein! Und auch das verkörpert der „Oberkärntner Volltreffer“ für mich.


Sternzeichen: Wassermann

Beruf: Gastronom

Lieblings-lied: Imagine von John Lennon

Lebensmotto: Blamiere dich täglich.

1 Kommentar

Familie Hillinger schrieb am 25.01.2016 16:15:
Wir waren sehr erstaunt über diesen Artikel, da wir gerade heute, Mo., 25.1.2016, bei der Gewerbebehörde waren, um uns wegen des lauten Musiklärmes aus dem Lokal "Vinyl" zu beschweren. Wir wohnen genau über dem Vinyl und mussten leider schon öfter die Polizei rufen, weil wir nicht schlafen können. Doch heute haben wir bei der Gewerbebehörde erfahren, dass das "Vinyl" als Cafe zugelassen wurde und nur ein Lärmpegel von höchstens 65 Dezibel erlaubt ist. So können und wollen wir uns nicht vorstellen, dass hier eine Art Disco eröffnet wurde. Daher bitten wir sie, dass in ihrer nächsten Ausgabe richtig zustellen, dass es sich hier um ein "einfaches Cafe" mit Hintergrundmusik handelt - sonst gar nichts.
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