Georg Haritzer (Großkirchheim)


Georg Haritzer (Großkirchheim)

28.08.2015

Der 55-jährige Georg Haritzer hat seit seinem 9. Lebensjahr eine Gleichgewichtsstörung. Trotz diesem Umstand meistert der Mölltaler die täglichen Herausforderungen bestens. Übrigens: Sein Neffe Christopher Haritzer und Part des Duos „Ranacher & Haritzer“ zählt auch zu seinen Bewunderern. Georg Haritzer lebt in Großkirchheim.

 

OVT: Herr Haritzer, wie würden Sie die Gleichgewichtsstörung dem Leser beschreiben? Ist dies der im Volksmund genannte „Drehschwindel“?

Georg Haritzer: Nein. Die Ursache dafür war ein Zeckenbiss im Kindesalter. Ich wurde dadurch mit FSME Frühsommer-Meningoenzephalitits infiziert und hatte daraufhin eine Hirnhautentzündung, welche meinen Gleichgewichtssinn stark schwächte.

Wie gestaltete sich damals die medizinische Erstversorgung?

Da ich auf einem Bergbauernhof – dem „Tola-Hof in Egg bei Putschall“ – aufgewachsen bin und es damals ohnehin nicht einfach war, die finanziellen Mittel für medizinische Betreuung aufzubringen, gelangte ich erst nach vier Tagen ins BKH Lienz. Ein Verwandter, Sepp Granig, vlg. Schuster, chauffierte mich dorthin. Eine Woche später wurde ich dann in die Kinderklinik Innsbruck überstellt.

Wie stellte sich ihr Alltagsleben danach um?

Ich bekam Rehabilitationstrainings und sonderschulische Ausbildungen in Hermagor und in Laas. Danach begann ich die Lehre in Graz: Da es mir aber nicht möglich war, die Berufsschule in Vorarlberg zu besuchen, wurde ich lediglich zu einem „angelernten“ Weber ausgebildet. Danach war ich viele Jahre im Gastgewerbe tätig.

Sie sind ein begeisterter Dreiradler. Wie kam es zu diesem Hobby?

Ein Freund – Peter Kahn, vlg. Kröll – lieh mir 1994 ein Dreirad. Seitdem bin ich damit bei passenden Verhältnissen beinahe täglich unterwegs und komme auf etwa 10.000 km im Jahr. Das Gehen ist meist eine große Anstrengung. Leute, die mich nicht kennen, meinen leider ich hätte einen über den Durst getrunken. Mit dem Fahrrad ist es mir möglich, große Distanzen eigenständig zurückzulegen und meine Gleichgewichtsstörung vorübergehend abzuschalten und wegzudenken. Das fühlt sich großartig an.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade auf dem Radweg unterwegs sind?

Dann gönne ich mir einen Kaffee und unterhalte mich mit Freunden beim Karten-Spielen.

Was würden Sie dem Leser raten, um einer FSME-Infektion vorzubeugen?

Ich empfehle jedem, sich ausreichend zu informieren und impfen zu lassen. Und ob geimpft oder nicht: bei einem Zeckenbiss vorsichtshalber schnell zum nächsten Arzt gehen.

Welchen Wunschtraum hätten Sie noch?

Es gibt nichts Schöneres für mich, als mit meinem Dreirad das Mölltal abzufahren. Ärzte meinen, es sei ein Wunder, dass ich überlebt habe. Darum genieße ich jeden Tag, den mir der Herrgott schenkt.

Und wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?

Ich lese den OVT immer gerne, da ich so über Neuigkeiten und Veranstaltungen aus Oberkärnten bestens informiert bin und am Laufenden bleibe.


Sternzeichen: Fisch

Beruf: angelernter Weber

Lieblings-getränk: Kaffee

Lebensmotto: Genieße jeden Tag

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