Elisabeth Sagerschnig (Obervellach)


Elisabeth Sagerschnig (Obervellach)

07.12.2017

Elisabeth Sagerschnig 63 engagiert sich seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbewegung Kärnten – diese ist die erste, älteste und größte Hospizbewegung des Landes und besteht seit mehr als 20 Jahren. Die einstige Geschäftsführerin von „Familija - Familienforum Mölltal“ leitet das FamiliJa-Hospiz-Team Mölltal mit elf ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen. Elisabeth Sagerschnig ist Mutter von vier Kindern, lebt mit Ehemann Hans – „Familija“-Obmann und Gemeinderat der Gemeinde Obervellach – in Stallhofen bei Obervellach.

OVT: Frau Sagerschnig, mit welchen Anliegen kommen Menschen zu Ihnen?

Elisabeth Sagerschnig: „Zu Tode erschrocken“: Manchmal ist es eine Diagnose oder ein plötzlicher Todesfall, die Betroffene und/oder deren Angehörige zu uns bringt. Viel öfter sind es allerdings betagte, ältere Menschen zu Hause wie in Pflegeheimen. Immer ist es das Anliegen, in schwierigen Lebenssituationen – besonders auf dem letzten Lebensweg – nicht allein zu sein. Damit es leichter wird, müssen die vielen Gedanken, Zweifel, Unsicherheiten, Bedrängnisse, Fragen irgendwo ankommen dürfen, auch wenn es nicht immer Antworten zu finden gibt. Dazu sind wir Hospizbegleiterinnen da, dafür sind wir ausgebildet.

Gibt es eine Jahreszeit, in der Ihre Hilfe besonders oft gefragt ist?

Sterben, Tod und Trauer sind Themen, die viele von uns „aus heiterem Himmel“ einholen, d. h. persönlichen Begleitungen finden im Stillen über das ganze Jahr statt. Öffentlich darüber reden bevorzugen wir in der dunkleren Jahreszeit rund um Allerheiligen.

Wie können Sie letztlich helfen?

Was ein Mensch in der Hospizbegleitung einem leidenden Menschen schenkt, ist nicht seine Leistung oder sein Wissen. Ich kann mir nicht vornehmen, heute mach ich dies oder spreche ich über das, vielmehr spüre ich, was mich erwartet. Manchmal ist es das bloße Anhören, was da ist, sich auszutauschen oder einfach Schweigen. Es gilt einfach ganz „da“ zu sein. Bei Angehörigen von Sterbenden ist es wichtig, die allgemeine Befangenheit rund um den Tod ein bisschen zu „lichten“, damit wird oft noch viel innige Begegnung möglich, die über den Tod hinaus trägt.

Leisten Sie darüber hinaus auch Trauerarbeit?

Ja. Verlust und Abschied sind Lebenssituationen, mit denen die meisten Menschen schwer umgehen können. Viele stehen dem tiefen Schmerz hilflos gegenüber. In der Trauerberatung helfe ich Menschen bei einem heilsamen Umgang mit ihren Trauergefühlen und begleite sie mitfühlend und sicher auf dem Weg durch den Schmerz hin zu neuer Lebensenergie.

Ist Hospizbegleitung kostenlos?

Hospizbegleitung ist ehrenamtlich, also somit kostenlos. Manchmal möchten Angehörige jedoch einen Ausgleich schaffen, das können sie gerne mit einer freiwilligen Spende für die Hospizbewegung. Damit werden dann unter anderem Weiterbildungen für die Teams finanziert.

Wie sehr fordert die Hospizbegleitung einen persönlich?

Hospizbegleitung ist ehrliches, echtes Begegnen mit Menschen in Grenzsituationen. Das macht mich nachdenklich und erinnert mich immer wieder, worauf es wirklich ankommt im Leben. Das ist ein Geschenk, dafür bin ich dankbar.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Der Volltreffer macht mich immer wieder neugierig. Er ist ansprechend, ich find es spannend, welche Oberkärntner Schätze Sie immer wieder ausgraben!


Sternzeichen: Fisch

Beruf: Dipl. Lebensberaterin

Lieblings-tier: ja wirklich, ich habe ein kleines Kätzchen „Rocky“

Lebensmotto: mein täglicher „Glücksbringer“ ist meine Enkeltochter

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