Claudia Peitler (Spittal)


Claudia Peitler (Spittal)

13.07.2018

Claudia Peitler 30 leidet seit über 25 Jahren unter qualvollen Schmerzen im ganzen Körper, vor allem wo Nerven sind. Es wurde als Muskel-Nerven-Krankheit diagnostiziert. Die ersten Zähne wurden ihr im Jugendalter gezogen, mittlerweile sind alle 32 entfernt. Claudia Peitler lebt in Spittal.

OVT: Frau Peitler, wie fühlen Sie sich derzeit?
Claudia Peitler: Bezüglich Gewicht und Kraft geht es mir wieder besser. Die Wunden im Kiefer sind mittlerweile gut verheilt. Ich habe zwar keine Zähne mehr, kann dafür aber wieder essen – das ist das wichtigste! Natürlich kann ich nicht alles essen, aber im Vergleich zu vorher doch sehr viel. Dadurch kann ich mein Gewicht jetzt halten und bei Kräften bleiben. Was aber meine Ganzkörperschmerzen betrifft, ist keine Heilung in Sicht. Ich wäre ja schon irrsinnig froh, wenn ich irgendwas finden würde, das mir Linderung verschafft.

Wie würden Sie dem Leser ihre Muskel-Nerven-Krankheit beschreiben?
Ich habe Schmerzen im ganzen Körper. In den Beinen und Armen, im gesamten Rückenbereich, im Nacken, im Kopf, im Kiefer und bis vor kurzem noch in den Zähnen. Der Schmerzcharakter ist unterschiedlich. Während ich im Kopf extreme Stiche habe, verspüre ich in den Weichteilen brennen und Druck. Manchmal ist es so stark, dass ich nicht aufstehen kann. Die Kopfschmerzen gehen von meiner Wirbelsäule aus. Als erstes spüre ich ein Reißen und Ziehen im Genick, binnen fünf Minuten sind die Muskeln zum Zerreißen gespannt. Von da an sind es nur ein paar Augenblicke, bis die Kopfschmerzen losgehen. Und dagegen hilft mir nichts. Da heißt es dann aushalten und durchhalten, bis es wieder vorbei geht. Ich liege dann meistens zwei bis drei Tage. An Aufstehen ist da nicht zu denken.

Die Zähne waren besonders schmerzhaft?
Ja. Ich litt 16 Jahre lang an unerträglichen Zahnschmerzen. Obwohl ich schöne und gesunde Zähne hatte. Angefangen hat es in den Stockzähnen. Mit den Jahren hat es sich jedoch über die Eckzähne bis in die Schneidezähne ausgebreitet. Es war eine Mischung aus Ziehen, Brennen und Reißen. Nach dem Essen habe ich geschrien vor lauter Schmerzen. Jeder einzelne Zahnnerv hat „gearbeitet“ – wie wenn man etwa ein extrem kaltes Eis ist, heiße Suppe, usw. Ich habe nach jedem Essen stundenlang gelitten. Und als die Schmerzen endlich nachgelassen haben, kam das nächste Essen. Pro Mahlzeit konnte ich nur ein paar Bissen zu mir nehmen. Höllische Qualen für ein paar Kalorien! So fing es dann an, dass ich manche Essen ausgelassen habe. Ich verlor immer mehr an Gewicht, bis ich letztlich nur noch aus Haut und Knochen bestand. Nach jahrelangem Kampf habe ich dann den Entschluss gefasst, mir die Zähne entfernen zu lassen.

Wie wichtig waren bzw. sind ihre vielen „Unterstützer“?
Gerade in so einer Situation sind Freunde und Familie besonders wichtig. Doch leider musste ich in meinem Leben schon allzu oft erfahren, wie es ist, wenn man mit allem alleine da steht. Das war natürlich extrem hart für mich. Aber ich habe trotzdem nicht aufgegeben und weitergekämpft. Heute darf ich einige Menschen zu meinen Freunden zählen. Wirkliche Freunde! Eine Freundin liegt mir besonders am Herzen. Ich bin unendlich dankbar, dass ich sie vor zwei Jahren, total unverhofft, kennenlernen durfte. Danke „Mauserl“ für alles! Und ich möchte mich auch bei Frau Kaiser, meiner Physiotherapeutin, für ihre liebevollen Behandlungsstunden bedanken. Es wäre zu wenig Platz, um alle namentlich zu erwähnen, daher lieben Dank an alle, die für mich da waren und sind. Mein letzter, aber wichtigster Dank, geht an meine Mama. Sie war immer für mich da. Sogar in der Zeit, wo es mit mir am schwersten war. Sie stand immer hinter mir und hat immer an mich geglaubt. Danke, Mama!

Auch ihre Hunde unterstützen Sie
Ja, Nitram 9 und Stanley 6. Als Nitram vor neun Jahren in mein Leben trat, war ich an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste, da ich gleich mehrere Schicksalsschläge zu verarbeiten hatte. Doch Nitram hat mir mit seiner ruhigen, verständnis- und liebevollen Art so viel Freude in mein Herz gezaubert, dass ich wieder neue Kraft schöpfen konnte. Seit sechs Jahren begleitet mich nun auch Stanley - ein süßer, verspielter, aufgeweckter Chihuahua - durchs Leben. Die beiden sind grundverschieden, da wird es nie langweilig. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie geben unendlich viel Liebe, Wärme und Freude. Ich bin sooo dankbar, sie in meinem Leben zu haben!

Sie haben einen besonderen Wunschtraum?
Ja. Die Aussprache mit einem ganz bestimmten, besonderen Menschen.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Ausgesprochen gut. Eine Zeitung mit Sinn – im Gegensatz zu all dem Klatsch und Tratsch anderer.

 


Sternzeichen: Fisch

Beruf: Schmerzpatientin

Lieblings-essen: Gemischten Salat mit Putenstreifen

Lebensmotto: Gib niemals auf!


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