Claudia Aschbacher (Seeboden)


Claudia Aschbacher (Seeboden)

02.02.2018

Die gebürtige Mannheimerin Claudia Aschbacher 52 arbeitet seit 2007 in Kärnten. Seit 2014 ist sie Obfrau des Vereins „Hippokrates“. Das integrative Reit-Therapiezentrum ist in seiner Kombination Ergo- & Hippotherapie eine einzigartige Einrichtung in Kärnten. Es kommen Kinder mit Handicap aus Kärnten, aber auch aus Deutschland mit ihren Eltern – oft in Verbindung mit einem Urlaub - nach Unterhaus/Seeboden, wo auch Claudia Aschbacher mit ihrer Familie eine neue Heimat gefunden hat.

OVT: Frau Aschbacher, was macht der Verein „Hippokrates“?

Claudia Aschbacher: Im Laufe unserer jahrelangen therapeutischen Arbeit haben wir festgestellt, dass die Kinder mit Handicap nach unseren Intensivtherapiewochen deutliche körperliche, geistige und soziale Entwicklungsfortschritte machen. Aber leider können sich nicht alle Eltern diese Therapien für ihre Kinder leisten. Da entstand die Idee, den gemeinnützigen Verein Hippokrates zu gründen, um unseren Therapiekindern die Therapien mit dem Pferd leichter zugänglich und finanzierbar zu machen. Die Nachfrage ist sehr groß, da es sich unter den Eltern herumspricht, wie erfolgreich diese Therapiekombination für betroffene Kinder ist. Und das Schönste ist, dass die Kinder diese Arbeit mit dem Pferd nicht als solche erleben, sondern mit viel Freude und Spaß, nahezu spielerisch bei der Sache sind.

Was ist eine Hippotherapie?

Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, die auf der dreidimensionalen Bewegungsübertragung des Pferderückens auf den Patienten aufbaut. Diese Bewegungsübertragung verlangt vom Patient ständige Aktivität und Anpassungsreaktionen der Muskulatur, wodurch Haltungs-, Gleichgewichts- und Stützreaktionen, Bewegungsabläufe, Gelenkbeweglichkeit, Sensomotorik und Atmung verbessert werden. Dabei achtet die Therapeutin fortwährend auf die Stellung und Mobilität des Beckens, des Rumpfes und der Extremitäten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Hippotherapie ist außerdem der positive Einfluss auf die Psyche des Patienten, denn diese Therapie macht Freude.

Warum Ergotherapie mit Pferd?

Das Pferd kann in der Ergotherapie als Therapiemittel eingesetzt werden. Nachdem mittels gezielter Beobachtung und standardisierten Tests die Befundung abgeschlossen ist werden die individuellen Maßnahmen durchgeführt. Die Therapieziele stehen immer in direkter Verbindung mit dem persönlichen Alltag. Das Pferd wird als Partner in der Therapie wirksam und erhöht die Handlungsbereitschaft und Motivation des Patienten. Durch den Einsatz eines Pferdes kann der Therapieprozess beschleunigt werden.

Warum sind gerade Pferde therapeutisch bestens geeignet?

Abgesehen von ihrer Fähigkeit uns auf ihrem Rücken zu tragen und damit motorische Reaktionen bei ihrem „Reiter zu bewirken, sind Pferde auch psycho-emotional-soziale Wesen. Pferde spiegeln uns und unsere inneren Baustellen. Deswegen sind sie nicht nur der Freund an unserer Seite, sondern immer öfter auch Helfer für die therapeutische Arbeit. Pferde sind so unglaublich fein und sensibel. Sie erspüren, wer vor ihnen steht und wie es diesem Menschen geht. Wenn wir Sorgen haben, wird das Pferd sie spüren, auffangen und darauf reagieren. Es ist also die schöne Situation mit Pferden, dass sie uns sofort zeigen, wie wir uns gerade fühlen und uns so beibringen können, zu uns selbst zu finden. Weil sie sogar die Gefühle in uns lesen können, derer wir uns selbst vielleicht noch gar nicht bewusst sind.

Welche Ausbildung braucht ein Hippo-Therapeut?

Hippotherapie dürfen ausschließlich Physiotherapeuten mit abgeschlossener Zusatzausbildung in der Hippotherapie praktizieren. Diese Behandlung muss ärztlich verordnet, für den Patienten und dessen Befund individuell angepasst und dem Therapieplan entsprechend aufgebaut sein.

Können Sie vielleicht auch schon von ganz besonderen Glücksmomenten erzählen?

Besonders berührend war, als mir die Mutter eines Therapiekindes erzählt hat, dass das erste Wort ihres Kindes der Name unseres Therapiepferdes Pico war. Für unsere Therapiekinder ist es oft sehr anstrengend, etwa ihre beeinträchtigte Hand zu benutzen, aber für die Pferde ist diese dann oft unermüdlich im Einsatz, sei es beim Streicheln, Putzen, Füttern oder lenken mit den Zügeln.

Welchen Wunschtraum würden Sie sich gern erfüllen?

Ein überdachter Therapiereitplatz wäre mein großer Traum, damit wir wetterunabhängig mit den Pferden und den Kindern arbeiten können.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Der „Oberkärntner Volltreffer“ wird von mir immer gerne gelesen, da er gute regionale Informationen liefert.


Sternzeichen: Steinbock

Beruf: Hippo- & Physiotherapeutin

Lieblings-getränke: Caffé Latte, Tee und guten Rotwein

Lebensmotto: Das Glas ist halbvoll!

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