Christoph Hofmayer (Katschberg)


Christoph Hofmayer (Katschberg)

22.09.2023


Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s!


Bierbrauer und Gastwirt

 
Christoph Hofmayer (34) betreibt seit acht Jahren die höchstgelegene private Bierbrauerei Österreichs am Katschberg auf 1.670 m Seehöhe. Der Zubau (eine 700.000-Euro-Investition) befindet sich an seiner Pizzeria „Stamperl“, wo seit drei Jahren auch Hopfenpflanzen emporranken. Suppentopf und Deftigeres sind hingegen der Renner in Hofmayers zweitem Standbein, dem Restaurant „Adlerhorst“. Der Braumeister lebt mit Lebensgefährtin Julia am Katschberg, sie haben zwei Töchter namens
Ella (4) und Paulina (1).

OVT: Herr Hofmayer, wie kam‘s zur höchstgelegensten Bierbrauerei?

Christoph Hofmayer: Vor zwölf Jahren beschlossen mein Bruder, der das Restaurant „Ainkehr“ führt, und ich, uns für die Zukunft neu zu positionieren, weil Wiener Schnitzel und Spaghetti einfach zu wenig fürs Gasthaus sind. Fürs „Stamperl“, wo zu Pizza und Pasta gerne Bier getrunken wird, war das passende Getränk damit schon rasch gefunden. Daraufhin besuchte ich an die 20 Hausbrauereinen.  In der Bleiburger Brauerei Breznik wurde ich schließlich fündig, denn zwei pensionierte Braumeister hatten damals die maßgeschneiderte Lösung für mich parat. Beide stehen mir bis heute mit Rat und Tat zur Seite. 

Derart „aufgestellt“, braucht‘s für Ihr Bier nur noch die richtigen Zutaten!

Unser „Katsch Beer“ ist ein regionales Bier mit nationalen Zutaten. Basis ist unser Katschberger Quellwasser, dazu noch Gerstenmalz und Hefe aus Österreich, und der Hopfen kommt speziell aus Oberösterreich. 

Ihr selbst angepflanzter Hopfen kommt auch bereits zum Einsatz. Verleiht er dem Ganzen noch eine ganz eigene Note? 

Ja sicher, seit letztem Jahr mischen wir ihn bei. Er gibt meinem Bier auch einen noch intensiveren Geschmack. Der Hopfen übrigens bestimmt auch den Bitterwert des Bieres.

Wie viele Liter Bier erzeugen Sie an einem Tag?

Ein Brauvorgang dauert rund acht Stunden und füllt somit einen ganzen Arbeitstag. Zehn Hektoliter werden an einem Tag erzeugt. Darauf folgt noch eine Woche Vorgärung, eine Woche Nachgärung und zwei Wochen Lagerung. Erst dann ist das Bier fertig. Insgesamt sind‘s im Jahr 250 Hektoliter, wovon der Großteil bei uns im Haus getrunken wird, die restliche Menge verkaufen wir in Zwei-Liter-Flaschen. Saisonal gibt‘s zudem noch das Sommerpils und das „Adventbier“ im Zuge der Katschberger Adventwege.

Wie würden Sie Ihr „Katsch Beer“ charakterisieren? 

Mit drei Schlagworten: „natürlich, ungefiltert und nicht pasteurisiert“. In Österreich am gängigsten sind Märzenbiere, diese machen rund 90 Prozent aus, der Rest sind dunkle Varianten oder Mischbiere. Unser Bier kommt übrigens direkt aus den Tanks zu den Zapfhähnen im Lokal. Und mit „unten, oben, in die Augen schauen“, unserer eigenen Anprost-Zeremonie, steht dem perfekten Biergenuss nix mehr im Wege.

Sie planen allerdings auch schon übers Bier hinaus.

Ja. Seit zwei Jahren steht auch eine Destillerie im Haus. Dort erzeuge ich beispielsweise den Katschberger Edelbrand, und ich habe vor, in nächster Zeit einen Whiskey mit dem Namen „Skatsch“ herauszubringen.

Sie sind zugleich Wirt, mit welchen Voraussetzungen gehen Sie daran?

Ich komme ja aus der Unternehmerfamilie Hinteregger, wo sich die Familie und Verwandtschaft etwa auf Berlin, Bad Kleinkirchheim, Wien, Velden oder den Klopeiner See verstreut. In der Gastronomie habe ich schon von klein auf mitgearbeitet, bin damit groß geworden. Ich bin sehr gern bei den Leuten, den Gästen, auch wenn‘s selbstverständlich mal Behördenwege gibt, die Lieferanten und Angestellten den Chef brauchen. Ich halte ein Stammpersonal von 60 bis 70 Prozent und beschäftige bis zu 25 Mitarbeiter in meinem Betrieb. Dennoch darf meine Familie zuhause, gerade mit zwei kleinen Töchtern, privat ebenfalls nicht zu kurz kommen. 

Sie sind auch bei der Feuerwehr Katschberg?

Es ist eher eine Löschgruppe Katschberg, die 18 aktive Mitglieder hat. Von jedem Betrieb muss einer bei der Feuerwehr sein, denn der Katschberg hat ja nur rund 40 Einwohner mit Hauptsitz. Ich bin auch sicher einer der aktivsten Übungsteilnehmer unserer Feuerwehr. 

Welchen Wunschtraum hätten Sie privat noch?

Dass sich das gesellschaftliche Leben wieder „erholt“. Die ganze Gastronomie braucht das, weil das Verhältnis momentan durch die Entwicklungen der letzten Jahre nicht mehr stimmt. Ein Beispiel aufgrund der Inflation: Eier, Sahne, Pizzamehl, Frittieröl – all das kostet mittlerweile um hundert Prozent mehr als vor drei Jahren! 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne gefragt?

Mir gefallen insbesondere Medien, die die Region widerspiegeln. Weil diese auch die „Kleinigkeiten“ zeigen, wenn z. B. ein Frisör sein zehn-jähriges Jubiläum im Dorf hat. Deswegen – jetzt mit einem Schmunzeln gesagt – freut‘s mich sehr, dass der „Volltreffer“ mich nach acht Jahren entdeckt hat!

 

 

Christoph Hofmayer

Bild: Christoph Hofmayer geht stets mit Freude und Leidenschaft an seine Arbeit.

 

Sternzeichen: Widder

Ich schaue gern (TV, Film): Netflix, Sky – ich mag keine Werbung mittendrin

Ich esse gerne: Risotto und Gemüse zuhause; beruflich schon mal einen Burger

Lieblingsfarbe: rot

Lebensmotto: Bitte, Danke, Griaß di und Pfiat di.


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