Christian Lederer
OVT: Herr Lederer, wie würden Sie dem Laien Ihre Kleinschule erklären?
Christian Lederer: Die VS Steinwand ist seit 2001 eine Expositur, also eine Außenstelle der VS Stall, und wird seit 2003 einklassig geführt. Das heißt, alle Schüler von der 1. bis zur 4. Schulstufe werden in einem Klassenraum unterrichtet, heuer unterrichten wir zwölf Schüler.
Wie läuft der schulische Alltag in der Expositur VS Steinwand ab?
Der Unterricht von vier Schulstufen verlangt natürlich eine gute Organisation, besonders in der Früh, bis alle Schüler beschäftigt sind. Während sich der Lehrer einer Schulstufe widmet, arbeiten die anderen selbstständig. Manchmal findet natürlich auch gemeinsamer Unterricht statt, beispielsweise die Behandlung aktueller Themen im Sachunterricht, Musik, Werken, Zeichnen, Turnen.
Worin sehen Sie die Vorteile einer Kleinschule?
Ein Vorteil ist sicher, dass die Schüler zu selbstständigem Lernen geführt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Gemeinschaft verschiedenaltriger Schüler, das Miteinander älterer und jüngerer Kinder. Die Älteren übernehmen zum Teil auch eine gewisse Verantwortung für die Jüngeren und helfen, z. B. beim Kontrollieren von Übungen, sie lassen sich vorlesen, fragen Malreihen ab,
Zudem halten wir uns oft im Freien auf, in den Pausen und meistens auch im Turnunterricht im Winter auf der Skipiste, im Frühjahr und Herbst auf dem Schulplatz oder im Wald.
Die VS Steinwand bietet aber noch ganz was Besonderes?
Unsere Schule wurde als Fercher von Steinwand Gedächtnisschule errichtet und beherbergt darüber hinaus ebenfalls ein kleines Museum, Schule und Museum können gerne besichtigt werden. Fercher von Steinwand, mit bürgerlichem Namen Johann Kleinfercher, wurde 1828 in der Steinwand als lediges Kind einer Magd geboren und wuchs in größter Armut auf. Der Pfarrer von Stall erkannte die Begabung des Buben, und es wurde ihm der Besuch des Gymnasiums in Klagenfurt ermöglicht. Nach Studienjahren in Görz, Graz und Wien lebte Kleinfercher unter dem Künstlernamen Fercher von Steinwand als Dichter und Philosoph hauptsächlich in Wien, wo er 1902 starb und ein Ehrengrab am Zentralfriedhof erhielt.
Welchen Hobbys gehen Sie abseits der Schule gern nach?
Ich lese sehr gern und viel, bin gerne auf Weitwander- und Pilgerwegen unterwegs und habe eine besondere Vorliebe für das Reisen. Außerdem bin ich auf musikalischem Gebiet tätig als Sänger in größeren und kleineren Gruppen sowie als Organist in Kötschach.
Gibt es einen Wunsch, den Sie sich noch gern mal erfüllen möchten?
Irgendwann möchte ich einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn reisen.
Abschließend gefragt, wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?
Der Oberkärntner Volltreffer wird von mir jede Woche genau studiert und stellt eine interessante Informationsquelle für unseren Oberkärntner Raum dar.
Sternzeichen: Stier
Beruf: VS-Lehrer
Lebensmotto: Musik wäscht den Staub des Alltags von der Seele Berthold Auerbach
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