Christa Drussnitzer (Mühldorf)


Christa Drussnitzer (Mühldorf)

21.03.2014

Die 52-jährige Christa Drussnitzer hat sich der heimischen Mundart verschrieben. Am 28. Mai wird Mölltalerin im Kultursaal Mühldorf ihren ersten Band mit dem Titel „Spur`n meina Kindheit“ veröffentlichen. Christa Drussnitzer lebt mit Ehemann Josef, Tochter Alissa und ihren Eltern in Mühldorf.

OVT: Frau Drussnitzer, was macht die Faszination Mundart für Sie aus?
Christa Drussnitzer: Mundart ist für mich eine sehr ursprüngliche Sprache. Sie wird meist nur gesprochen, nicht geschrieben, ist typisch für eine bestimmte Region und steht im Gegensatz zur Hochsprache.  Mir gefällt es, nicht nur zu sprechen, sondern auch zu schreiben  wie „mir der Schnabel gewachsen ist“. Natürlich schreibe ich auch Texte und Gedichte in Hochdeutsch, doch speziell z. B. bei Gedichten über die Heimat, scheint mir der Kärntner Dialekt wesentlich besser geeignet. Gewisse Mundartausdrücke könnte man auch gar nicht ins Hochdeutsche übersetzen, ohne dabei ihre ursprüngliche Bedeutung zu verändern.

Wo liegt der Unterschied zwischen Heimat- und Mundartdichtung?
Heimatdichtung ist vom Erlebnis der heimatlichen, besonders ländlichen Landschaft und ihrer Menschen geprägt und kann natürlich auch in Hochdeutsch geschrieben werden. Für mich greifen Mundart- und Heimatdichtung allerdings ineinander, da ich der Meinung bin, dass auch Heimatdichtung in einem bestimmten Dialekt Mundart noch viel authentischer ist, wenn sie Menschen einer bestimmten Region z.B. Kärnten ansprechen und berühren soll.

Im Mai erscheint ihr erstes Buch Ihr Hund „Struppi“ inspirierte Sie dazu?
Seit 2 ½ Jahren besitze ich nun meinen „Struppi“das letzte Kind hat immer ein Fell! und bin bei den zahlreichen Spaziergängen mit ihm nach langer Zeit wieder an viele Plätze in meinem Heimatort gekommen, wo etliche schöne und lustige Kindheitserinnerungen von mir schlummern. Dadurch habe ich vor einem Jahr die Idee geboren, diese Erinnerungen in Reimform aufzuschreiben und mit dazu passenden, selbstgemachten Fotos zu ergänzen.

Worauf legen Sie in ihrem ersten Werk großen Wert?
Ich möchte die Menschen meiner Generation daran erinnern, welche schöne und unbeschwerte Kindheit wir verbringen durften. Vielleicht gelingt es mir, meinen älteren Lesern ein Stück Kindheit wiederzuschenken. Den jüngeren Lesern, den Kindern von heute, möchte ich erzählen, wie wir vor 40 oder 50 Jahren aufgewachsen sind. Was und wie wir noch gespielt haben, als es noch keinen Computer und kein Handy gegeben hat. Vielleicht gelingt es mir mit meinem Buch, bei den Lesern eigene Kindheitserinnerungen zu wecken. Die Begebenheiten, von denen ich erzähle, sind alle wirklich passiert und entsprechen der Wahrheit Namen wurden geändert!. Durch das Schreiben meines ersten Buches und der Auseinandersetzung mit meinen Erinnerungen habe ich viele Stationen meiner Kindheit ein zweites Mal - diesmal aus der Sicht eines Erwachsenen - erleben dürfen.

Sie sind Hauptschullehrerin. Inwieweit holen Sie sich Ideen aus der Schule?
Anregungen aus der Schule gäbe es viele – vielleicht handelt ja ein nächstes Buch „Vom Lehrasein“. Es gibt in einzelnen Schüleraufsätzen oft lustige Übersetzungen von Mundartausdrücken ins Hochdeutsche z.B. es hat “geschnieben“; ich versuche im Unterricht allerdings auch unsere Kärntner Mundart nicht außer Acht zu lassen Muttertagsgedichte in Mundart, Erklären alter Mundartausdrücke,…., da ich der Meinung bin, dass dieses Kulturgut gerade den Kärntner Schülern nahegebracht werden sollte, damit viele alte Mundartausdrücke nicht in Vergessenheit geraten.

Welchen Wunschtraum möchten Sie sich noch erfüllen?
Eigentlich bin ich absolut glücklich mit meiner Familie und meinem Leben. Viele Wünsche in meinem Leben sind schon Wirklichkeit geworden, weil ich fest und immer daran geglaubt habe. Wenn ich einmal in Pension bin, möchte ich noch gerne viele Reisen unternehmen, um andere Länder und Menschen kennenzulernen.

Wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?
Gut illustriertes Wochenblatt, das interessante Informationen über unsere Region bietet.


Sternzeichen: Fisch

Beruf: Heimatdichterin & Lehrerin

Lieblings-Farbe: kräftige, bunte Farben, die Lebensfreude ausdrücken

Lebensmotto: Nur wenn du selbst glücklich bist, kannst du andere glücklich machen!

1 Kommentar

sigrid Pertl Bad kleinkirchheim. schrieb am 06.07.2015 11:05:
Hallo liebe Frau Drussnitzer. Ich bin die mama von gabi, sie war ja mit dem erich eine Zeitlang liiert. Sie können sich sicher erinnern. Da ich selbst gerne da und dort verchiedene Mundart Gedichte lese , auch schwäbisch , es ist ja meine Heimat, möchte ich gerne ihre Heimat Gedichte kennenlernen. Wo kann ich ihre Bücher bekommen. ? Auf einen Besuch in BKK würde ich mich auch freuen. Erich kommt noch manchmal auf einen kurzen Ratscher, das ist total nett. würde mich freuen , von ihnen zu hören. Mit lieben Grüssen und bis bald Sigi Pertl
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