Christa Berger (Obervellach)


Christa Berger (Obervellach)

13.01.2023

Pflegefachkraft

Sie ist gern für die älteren Mitmenschen da

Christa Berger (55) arbeitet seit Oktober 2005 als Fachkraft im Caritas-Pflegewohnhaus „Haus Michael“ in Obervellach. Die Mölltalerin, die im Gastgewerbe tätig war, hat über den zweiten Bildungsweg ihren Traumjob in der Pflege gefunden.  Christa Berger lebt mit ihrem Ehemann Andreas in Obervellach, hat zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel.

OVT: Frau Berger, was ist das Schöne an Ihrem Beruf?

Christa Berger: Das Schöne ist, dass ich für unsere Bewohner da sein kann und ich von ihnen, den Angehörigen und Kollegen extrem viel Wertschätzung und Dankbarkeit bekomme und zurückbekomme. Ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen.

Welche Eigenschaften sollte man darüber hinaus mitbringen?

Grundsätzlich muss man als Pflegefachkraft in der Lage sein, auf jeden einzelnen Bewohner einzugehen. Der berufliche Alltag ist sehr vielfältig und gestaltet sich abwechslungsreich, dafür braucht es eine gewisse Flexibilität. Man muss die Bereitschaft für Weiterbildungen mitbringen, und es muss einem bewusst sein, dass der Pflegeberuf eine Kombination aus geistiger und körperlicher Arbeit ist. Langweilig wird es in einem Pflegeberuf nie.

Welche Ausbildung brauchten Sie konkreter am 2. Bildungsweg dafür?

Ich habe mich in einer einjährigen Ausbildung über das bfi Kärnten umschulen lassen.

Mit welchen Aufgaben, Arbeiten sind Sie im Berufsalltag konfrontiert? Inwieweit ist man eigentlich auch „Krankenschwester“?

In jedem Pflegewohnhaus gibt es auch diplomiertes Pflegepersonal, das heißt diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger und -pflegerinnen. Pflegeassistentinnen wie ich kümmern sich um die Pflege der Bewohner. Darunter fällt zum Beispiel die Körperpflege, körperliche Mobilisation, regelmäßige Untersuchungen von Blut und Harn oder auch die Verabreichung von Medikamenten und Injektionen unter ärztlicher Aufsicht.

Wie wichtig ist ebenfalls „Teamgeist“ unterm Pflegepersonal im Haus?

Bei uns im „Haus Michael“ wird der Teamgeist großgeschrieben. Wir haben mit Katrin Rainer eine tolle Pflegedienstleiterin, und die Stimmung unter dem Pflegepersonal ist sehr gut. Wir können uns aufeinander verlassen, und man spürt den Teamgeist im täglichen Miteinander. Es ist wichtig, dass die Stimmung untereinander passt, denn: Geht’s den Pflegern gut, geht’s den Bewohnern gut.

Da unsere Gesellschaft immer älter wird, müssten doch Pflegeberufe eine gute Zukunft haben. Leider hört man aber oft vom Pflegepersonalmangel. Könnte etwa eine „bessere“ Bezahlung zusätzliche Anreize schaffen, oder was müsste generell angedacht werden?

Der Pflegeberuf ist sicher ein Beruf mit Zukunft. Unsere Gesellschaft wird immer älter. Da bedarf es Menschen, die sich um die ältere Generation kümmern. Einen Personalmangel gibt es auch in anderen Berufsfeldern. Was es braucht, sind Anreize zur Attraktivierung des Pflegeberufes. Die Politik ist gefordert, nachhaltige Lösungsansätze zu liefern. Ich glaube, dass es viele Inputs aus der Praxis der unterschiedlichen Träger gibt. Nimmt man diese ernst und schlägt neue Wege ein, wäre dies ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Eine gute Pflege ist meiner Meinung nach ein Menschenrecht. Sie muss überall gewährleistet sein. Mehr Personal würde natürlich für bessere Arbeitsbedingungen sorgen und in Folge dessen hätte jeder einzelne mehr Zeit für die Bewohner bzw. den zu pflegenden Menschen. Damit könnte man auch vermeiden, dass viele Pflegekräfte oft ausgepowert sind. Es gäbe dann eventuell auch weniger Krankenstände.

Eine bessere Bezahlung ist nur ein Baustein, ein zusätzlicher Anreiz. Ich schätze an meinem Beruf, dass ich flexibel sein und mir in Absprache mit der Pflegedienstleiterin alles gut ausmachen kann. Das kollegiale Arbeitsumfeld und der Zusammenhalt im Team sind positive Aspekte, die ich nicht missen möchte. Das positive und wertschätzende Feedback ist mir persönlich sehr wichtig.

Corona stellte zudem Herausforderungen in mehrfacher Hinsicht – von großer Anerkennung anfangs, aber leider auch letztlich gar bis hin zu „Anfeindungen“! Wie sehen Sie`s mit Positivem und Negativem?

Corona war für uns alle sehr fordernd. Der Zusammenhalt im Haus Michael hat uns gut durch diese Zeit getragen. Krankenstände und Personalmangel standen auch bei uns, wie überall, auf der Tagesordnung. Durch die Schutzkleidung war der Arbeitsaufwand höher. Wir wurden körperlich und psychisch oft an unsere Grenzen geführt. Es war aber auch für unsere Bewohner nicht leicht. Mit Schutzkleidung und Maske haben die älteren Menschen einen nicht erkannt oder verstanden. Aber wir haben auch diese Zeit gemeinsam gemeistert. Als Team hat uns dies sicher zusammengeschweißt, wir wissen jetzt, dass wir gemeinsam alles schaffen können. Das ist rückblickend das Positive aus den letzten beiden Jahren. Mit dem Negativen will ich mich gar nicht so auseinandersetzen.

Andererseits: Welchen Wunschtraum hätten Sie privat noch?

In erster Linie wünsche ich mir, dass meine Liebsten und alle, die mir nahestehen, gesund bleiben. Alles andere kommt dann wie es kommt.

Und wie nehmen Sie noch gern abschließend gefragt den „Oberkärntner Volltreffer“ wahr?

Für die Region Oberkärnten kann ich mir den „Volltreffer“ gar nicht mehr wegdenken. Meine Familie und ich lesen ihn sehr gerne. In jeder Ausgabe ist für jede etwas dabei. Genau so soll es sein!

 

 

 

Kw.3. Christa Berger 2

Christa Berger ist den Bewohnern des Caritas-Pflegewohnhauses „Haus Michael“ in Obervellach stets helfend zur Seite.

Fotos: Caritas Kärnten

 

 

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Wassermann

Ich höre gern (Musik): quer durch die Bank - je nach Stimmung

Leibgericht: Fischgerichte, Nudelgerichte

Lieblingstier: Ich bin ein großer Tierfreund - der Hund liegt mir besonders am Herzen.

Lebensmotto: Den Wind können wir nicht ändern, jedoch die Segel anders setzen


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